Geschrieben von Freitag, 30 Januar 2009 20:04

Und so beginnt es...


Wir schreiben den 30. Januar 2009, und heute erreicht BurnYourEars das Blogzeitalter. Seit wir am 6. Dezember 2004 online gegangen sind, hat BurnYourEars eine Reihe von Veränderungen erlebt. Die Layout wurde mehr als ein Mal den neuesten Entwicklungen und nicht zuletzt den administrativen Fähigkeiten unseres Chefredakteurs angepasst, und der Relaunch am Jahresanfang war der größte Schnitt in der Geschichte unseres Magazins.


Und jetzt also ein Blog. Um ehrlich zu sein, ist dies nicht nur der erste Blogeintrag in der Geschichte von BurnYourEars, sondern es ist der erste Blogeintrag meines Lebens. Ich habe ich immer Stolz als Rocker und Rockfan der alten Schule verstanden, doch wer nur versucht zu bewahren, verpasst dabei vielleicht auch die eine oder andere sinnvolle Neuerung. Und bevor ich mich jetzt hier zukünftig über aktuelle und sicher auch viele nicht ganz so aktuelle Themen ohne jede Rücksicht auf Objektivität meinen Gedanken freien Lauf lassen kann, möchte ich diesen ersten Beitrag zwei von meinen persönlichen  Vorbildern im Bereich des Bloggens der einen und im Bereich des Kommentars auf der anderen Seite widmen.

Mein Lieblingsblog war der leider am 8. Januar diesen Jahres eingestellte Blog des US-amerikanischen Wrestling Managers William Alvin Moody, bekannter wohl unter seinem Künstlernamen Percy Pringle III. und vor allem als Paul Bearer.

percypringlepaulbearer

Percy ließ mit seinem über auf den Tag genau drei Jahre laufenden Blog seine Fans an seinem Leben und seinen Gedanken zu dem Business, das ihn bekannte gemacht hat und zu allen erdenklichen anderen Themen teilhaben, ohne dabei jemals ein böses Wort über einen Wegbegleiter zu verlieren.
Blogs werden heute auch und vor allem dazu benutzt, Misstände zu benennen. Man nennt die Dinge beim Namen uns sagt, was schon immer mal gesagt werden sollte, was man schon immer sagen wollte. Und so mancher Schreiber gibt im Schutz seiner Computers Dinge von sich, die er den Betroffenen wohl kaum ins Gesicht sagen würde. Percy war anders. Seine freundliche und oft liebevolle Art über Kollegen und Weggefährten zu schreiben, ihre Stärken heraus zu stellen, denen zu Gedenken, die zu früh gegangen waren,  hatte fast etwas Rührendes.

Nun glaube ich nicht, daß ich hier in Zukunft ohne Moppern und Schimpfen auskommen werde. Denn BurnYourEars ist ein Musikmagazin der Rock- und Metalszene und der Zustand in dem ich die Szene und die Musik oder vielleicht besser die unzähligen Subszenen und Subgenres sehe gefällt mir oft und in vielen Bereichen nicht. Und wo wenn nicht hier würde ich offen darüber sprechen?
Und doch möchte ich mir hin und wieder Percy zum Vorbild nehmen und einen Moment innehalten und mich auch hier mit anderen Beschäftigen. Die guten Seiten, die guten Zeiten und der vielleicht hier und da etwas wehmütigen Erinnerung an vergangene Helden.


Und doch kann ich jetzt schon versprechen, daß Kritik hier nicht zu kurz kommen wird. Dafür meckere ich alleine schon viel zu gerne. Einer, der oft auf hohem Niveau gemeckert hat ist mein zweites Vorbild in dieser Sache: Dr. Hans "Doc" Baumann.

baumann

Doc Baumann war über lange Jahre Chefredakteur und darüber hinaus noch Herausgeber des deutschen Biker-Szenemagazins "Bikers News" und ist außerdem einer DER deutschen Experten für Bildbearbeitung mit zahlreichen Publikationen zu diesem Thema, sowie Bild- und Prosabänden.
Mir ist Baumann vor allem durch seine Vorworte in der "Bikers News" aufgefallen, denen ich hiermit in einem Akt der Hochachtung den Titel meines Blogs entliehen habe. Baumann schrieb schonungslos über die Zustände der Szene, aber auch über Entwicklungen in Politik und Gesellschaft, die Auswirkungen auf die Szene hatten, ob es die Biker nun einsehen wollten oder nicht.
Auch wenn ich selbst nicht selten der gleichen Meinung war wie Baumann, hat er es geschafft einer Szene regelmäßig den Spiegel vor zu halten, auf ihre Schwächen und Fehler aufmerksam zu machen und sie vor Entwicklungen zu warnen, von denen viel hofften verschont zu bleiben, wenn man sich nur geschickt genug tot stellen würde.

Ich hoffe, daß mir der Spagat zwischen diesen beiden Polen gelingt wenn ich mich an meine nächsten Beiträge setze und beim Schreiben hoffentlich viel Spaß habe, genau so wie ihr hoffentlich beim Lesen haben werdet.

Bis dahin, dreht die Regler auf 11...