Stil (Spielzeit): New School Crossover (43:21)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2011)
Bewertung: 7,5 / 10
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Die Münchener LOONATARAXIS haben eine ganz schöne Entwicklung hinter sich: ihre zweite EP „Globalies" kam bei mir grade auf 5,5 Punkte und ihr FUll Length Debüt zwei Jahre später entlockte meinem Kollegen Domi dann sechs Punkte. Mit „Up There" hat sich die Crossover-Formation aber jetzt endgültig gemacht: sie verbinden so ziemlich alles an harter Musik, schreiben gute Songs, haben eine gute Produktion und ziehen das ganze Ding dann auch noch D.I.Y. durch: Hut ab!
Crossover sollte man übrigens ziemlich wörtlich nehmen, denn hier werden ganz nach Belieben Genres zusammengezimmert, die so nicht unbedingt miteinander harmonieren müssten. Und glücklicherweise verfallen sie auch in keinerlei Klischees. Zum Beispiel werden hier auch Hardcore und Metal miteinander vermengt – ohne auch nur ansatzweise nach Metalcore zu klingen. In den Topf werden dann noch Alternative, Punk, Funk, Pop und eine Messerspitze Wahnsinn („Woohaa!) sowie Zirkusmusik geworfen und tada: „Up here" ist fertig.
Gut, die Stimme ist nach wie vor ein wenig der Knackpunkt, da er mit seinem Vibrato schon manchmal etwas nervt. Dafür bietet er aber auch ordentlich Facettenreichtum und macht den NuMetal-Bands teilweise den Rang streitig. Nur das er eben sehr, sehr viel clean singt und damit hier der ein oder andere richtig gute Refrain bei rumkommt. Für den Sound holte man sich übrigens Leute, die bereits mit den H-BLOCKX oder den GUANA APES gearbeitet haben – da sind also Fachmänner dran gewesen, die nicht nur auf einen einzigen Sound festgelegt sind, bzw. sich im Crossover auskennen.
Technisch gesehen zeigt die vierköpfige Band zwischendurch mal richtig, wo der Hammer hängt und so müssen sie sich auch bei weitem nicht verstecken, wenn sie zum Beispiel im Metal wildern. Überhaupt ist es erstaunlich, wie gut sie sich in den verschiedenen Genres austoben können und daraus fast immer ziemlich flüssige Kompositionen stricken können – und dabei immer individuell bleiben. Wird in dieser Mischung und mit dem Gesang vielleicht nicht jedem gefallen, ist aber eigenständiger als ein Großteil dessen, was bei mir zum reviewen aufschlägt!