Alice Cooper - Theatre Of Death: Live At Hammersmith 2009



Stil (Spielzeit): Hard Rock (ca. 92 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Universal (22.10.10)
Bewertung: 6,5/10
Link

Über zu wenige Veröffentlichungen konnten sich ALICE COOPER-Fans in den letzten Jahren kaum beschweren. Auch 2010 gibt es wieder einen neuen Release, auf dem der allseits bekannte Künstlername von Vincent Damon Furnier prangt: "Theatre Of Death" ist die DVD-Nachlese der 2009er Tour, die im legendären Londoner Hammersmith Odeon ihr Ende fand.

Wer schon einmal eine COOPER-Show besucht hat, weiß exakt, was einen auf dieser DVD erwartet; eine perfekt durchinszenierte Horror-Show mit Rummelplatz-Charakter und vielen unvergessenen Hits des 62-jährigen Schockrockers. Wer ALICE COOPER auf der letztjährigen Tour verpasst hat, kann sich über 27 (!) Songs, darunter Klassiker wie "School's Out", "I'm Eighteen", "Only Women Bleed", "No More Mr Nice Guy", "Under My Wheels" und natürlich das unvermeidbare "Poison" sowie eine recht amüsante Show freuen, die auf mich jedoch ein wenig zu routiniert wirkt. Immerhin gibt es in jedem Song etwas zu sehen, egal ob Alice nun während des Konzerts gleich auf vier verschiedene Arten umgebracht wird, manisch und böse grinsend mit seinem Spazierstock umher fuchtelt, in zerschlissenen Kleidern mit Puppen tanzt oder den Henker ersticht. Die Gesangsperformance ist ziemlich gut, auch wenn sich stellenweise die vorher geleisteten Konzerte bemerkbar machen, die namhafte Backing-Band macht jedoch einen eher blassen Eindruck. Soundtechnisch sind mir einige Differenzen und Schwankungen aufgefallen (eine Gitarre ist oft deutlich leiser als die zweite), immerhin ist die Abmischung aber overdubfrei und sehr authentisch, so dass wirkliches Livefeeling aufkommen kann. Die Setlist hätte ruhig ein wenig ausgewogener sein können (wo sind Songs von "Brutal Planet" und "Dragontown"?), als Karriererückblick über die 70er und 80er geht sie aber vollkommen in Ordnung. Störend ist das Fehlen jeglicher Extras, zumal die Spielzeit insgesamt nur knapp anderthalb Stunden beträgt.

"Theatre Of Death" (übrigens auch auf Blu-ray und als CD-Variante erhältlich) ist jeden Cent wert – zumindest für Fans, die sich über eine gut umgesetzte Nachlese der letzten Tour freuen werden. Gelegenheitshörer und -seher bekommen mit diesem 2010er Release allerdings zu wenig geboten, auch wenn man sich die Show durchaus mal anschauen sollte. Zwiespältige Sache.