Borknagar - Fall Tipp

Borknagar - Fall
    Black Metal

    Label: Century Media Records
    VÖ: 23.02.2024
    Bewertung:9/10

    Borknagar im Web


Viereinhalb Jahre ist es her, dass BORKNAGAR ihr Erfolgsalbum „True North“ veröffentlicht haben. Nun legen die Norweger nach, überraschen ihre Fans unter nahezu komplett neuer Besetzung mit ihrer neuen Scheibe „Fall“. Stilistisch bleiben BORKNAGAR in der Nähe des Vorgängeralbums, erfinden sich aber mit jedem Track ein wenig neuer.  

Eingeleitet wird „Fall“ durch das kraftvolle, aber dennoch mysteriöse „Summits“, welches die Hörer:in wie in eine Parallelwelt versetzt – durch die Abwechslung zwischen kernigen Growls und melodiösem Klargesang, begleitet von immer mal wieder ruhiger werdenden Gitarren und Sci-Fi-Klängen vom Keyboard.

Es folgt  „Nordic Anthem“, von dem man in der ersten Minute denken könnte, es handele sich um die Titelmelodie zu einer der vielen Wikingerserien diverser Streamingplattformen. Diese WARDRUNA-eske Stimmung unterliegt dem gesamten Song und wer nach Blastbeats oder schweren Gitarren sucht, wird hier nicht fündig werden. Der Minimalismus mit reinem, im Vordergrund stehendem Klargesang, begleitet von langsamen Drums und dem ein oder anderen Gitarrenakkord wirkt für BORKNAGAR zunächst etwas untypisch, schafft aber eine gewisse Atmosphäre und Epik. Damit wirkt „Nordic Anthem“ wie ein Kontrastprogramm zum normalerweise eher dunklen und schweren Songstil der Band.

Von Hammondorgel bis OPETH

„Afar“ und „Moon“ bilden gleich das nächste Kontrastprogramm. Während ersterer Song einfach alles überrollt und wie eine Dampfwalze platt macht, präsentiert sich „Moon“ unter Verwendung von Keyboard und Hammondorgel als eine Art Black-Metal-Hymne der 70er. 

Mit dem nächsten Titel dreht sich das Album erneut um 180 Grad: „Stars Ablaze“ führt die Hörer:innen wieder mit Gitarren und Streicherriffs, untermalt von kreischenden Screams, in das progressivere Territorium vom Anfang des Albums. Mit mitreißenden Gitarren und einer für BORKNAGARs Verhältnisse eingängigen Melodie kommt kurz vor der Zielgeraden „Unraveling“ um die Ecke. Der mit 4:33 Minuten kürzeste Song des Albums hat schon beim ersten Hören Potenzial, als Ohrwurm hängenzubleiben.

Richtung Ende wird es wieder proggiger und bombastischer. „The Wild Lingers“ wartet mit epischen Chören und melodiösen Gitarren auf, begleitet von sanftem Klargesang, der an die späten OPETH-Werke erinnert. Das Grand Finale bildet das fast 10-minütige „Northward“, bei dem BORKNAGAR stilistisch scheinbar alles zusammenführen: Von kreischenden Gitarren und donnernden Blastbeats über proggige Rhythmen und melodiösen Klargesang finden sich in diesem Song fast alle musikalischen Facetten des Albums wieder.

Fazit

„Fall“ ist ein facettenreiches Album, auf dem BORKNAGAR sich von ihrer musikalischen Vergangenheit größtenteils abwenden und Neues ausprobieren. Und es funktioniert. Das Album hat kaum Ecken und Kanten, kann sich aber für Fans der „alten“ BORKNAGAR durchaus zunächst ein wenig fremdartig anfühlen.

Songempfehlungen

  • Nordic Anthem
  • Summits
  • Unraveling

Trackliste:

  1. Summits
  2. Nordic Anthem
  3. Afar
  4. Moon
  5. Stars Ablaze
  6. Unraveling
  7. The Wild Lingers
  8. Northward

BORKNAGAR sind:

Bass, Vocals: Simen "I.C.S. Vortex" Hestnæs
Guitars: Øystein G. Brun
Lead Guitars: Jostein Thomassen
Keyboars, Clean Vocals: Lars A. Nedland
Drums: Bjørn Dugstad Rønnow

Luise

Stile: Melodic-Death-, Prog-, Folk-, Pagan Metal, Folk-, Alternative Rock

Bands: Coppelius, Avatar, Orphaned Land, Opeth, Carach Angren, Dimmu Borgir, Rotting Christ, Dark Tranquillity, Amorphis, Soilwork, Heilung