Darkthrone - F.O.A.D.

darkthrone foad

Stil (Spielzeit): Black Metal (40:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Peaceville (24.9.2007)
Bewertung: Cool. [8/10]
Link: http://www.darkthrone.no/

Das Duo hat sich weiterentwickelt ohne komplizierter zu werden, es hat dazugelernt ohne erwachsener oder einsichtiger zu werden und wie man in dem fantastisch gestalteten Booklet sehen kann, hat es immer noch Spaß daran.
"The Cult Is Alive", ohne Frage. Nur waren bereits bei dem so betitetelten Vorgängeralbum die Hobby-Heiden, die dämlich Konservativen und die Studiosound-Jünger wenig unterhalten. Aber DARKTHRONE wären nicht DARKTHRONE wenn es sie auch nur im Ansatz interessieren würde. Und mal ehrlich was habt Ihr erwartet? Eingeständnisse?

Eineinhalb Jahre Arbeit für so einen Schund? Das wird sich sicher der ein oder andere Zuhörer mit in Falten liegender Stirn fragen. Und doch: die Stücke sind roh, primitiv und unverschämt schlecht produziert, das mag sein, aber wer so anfängt ist von vorneherein bei der falschen Band. Die Authentizität und Coolness spotten jeder Beschreibung. Das simple Gerumpel ist eingängig und trifft ohne Umwege durch den Kopf die Seele.
"The Church Of Real Metal" erinnert musikalisch an 70er-Jahre Doom und lediglich die unheilige und ätzende Stimme sticht durch die getragene Atmosphäre. "The Banners Of Old" wird fast noch klassischer und wirft den Hörer fast bis zum Ende der 60er Jahre zurück. Freilich setzt die Stimme den Beschreibungen immer eine pervertierte, verzogene Fratze auf; ich meine es ist immer noch so etwas wie Black Metal.
Einmal mehr ist dieses Album eine Frage der Erwartungshaltung. Wer sich einen spirituellen Ausflug in die schwermütigen, vereisten und einsamen Landschaften der Hobbyphilosophie wünscht oder wer sphärische elektronische Esoterikausrutscher erwartet kann nur enttäuscht werden. DARKTHRONE waren freundlich genug mit ihrem Cover darauf bereits hinzuweisen, dass hier gehobelt wird und Späne fallen. Nichts klingt gut, schön oder stilvoll. Dünne Kleinkunst mit Charakter, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Konsequenter, frecher und ignoranter hätte dieses Album nicht ausfallen können. Denn Black Metal heißt für manche eben doch nicht einen siebzigstimmigen Chor, eine digitale Hyperorgel und ein Symphonieorchester unter die furzlangweiligen und getriggerten Durchschnitts-Metall-Bretter zu schieben. Nun ja, was es heißt haben die beiden Norweger mit dem Titel auf den Punkt gebracht: Fuck Off And Die.