Vanguard - Rage of Deliverance Tipp

Vanguard - Rage of Deliverance

Anfang November veröffentlicht die Heavy-Hardcore-Band VANGUARD digital ihre Debüt-EP mit dem Titel "Rage Of Deliverance".

Nach ihrer Gründung im Zuge der Quarantäne bringen die Texaner damit ihre erste Platte heraus. Darauf spielen sie starken Metallic Hardcore und setzen sich mit geballter Energie für Tierrechte und soziale Gerechtigkeit ein. Das Produkt dürfte insbesondere Fans härteren Hardcores wie FIRST BLOOD, aber auch Fans von STICK TO YOUR GUNS begeistern. 

Harter Hardcore mit kompromissloser Nachricht

"Rage Of Deliverance" hat eine Spielzeit von ungefähr 19 Minuten und umfasst sechs Songs. Die EP beginnt und endet jeweils stimmungsvoll mit einem Sample. In "To Suffer" bezieht sich die Band auf Shakespeares "King Lear" und schafft einen atmosphärischen Einstieg, der zum Nachdenken anregt. Darauf folgen harte Breakdowns, die aufgrund der starken Atmosphäre umso brachialer klingen. Damit setzen die Amerikaner passend den Ton für den Rest der EP.

Musikalisch bewegt sich die Band hauptsächlich im härteren Bereich des Hardcore und variiert je nach Lied zwischen Tempo und Aggression. Einerseits bietet die EP stimmige, langsamere Lieder wie "To Suffer", die Härte und Atomsphäre vereinen. Andererseits spielt die Band schnellere Songs wie "Under No Pretext", worin treibender Hardcore mit melodischen Elementen gepaart wird. Dieser Song erinnert ein wenig an STICK TO YOUR GUNS und ähnlich melodische Hardcore-Bands. Allgemein ist der Sound von VANGUARD jedoch eine Spur härter.

Der letzte Track "Ascendant" verdeutlicht diese Dynamik. Im Gegensatz zu "Under No Pretext" fängt dieses Lied recht langsam an, in der ersten Strophe zieht das Tempo jedoch an und wechselt zu Midtempo-Beats. Gegen Ende des Songs entschleunigt sich das Tempo wieder und die Instrumentals kulminieren in Breakdowns, begleitet von melodischen Spielereien der Gitarre. Schließlich endet die EP mit einem stimmungsvollen Sample.

Lyrisch dreht sich dieses Release hauptsächlich um Veganismsus und die menschliche Grausamkeit gegenüber anderen Lebewesen. VANGUARD beziehen direkt Position und gehen auf Konfrontationskurs: "Detach from humanity's inhuman nature." Dabei untermalen die Energie und Härte der Musik passend ihre Nachricht.

Allerdings geht es der Band nicht nur um Tierrechte, sondern um soziale Gerechtigkeit allgemein, was im Outro hervorgehoben wird: "Justice must be blind to race, colour, religion or species, if she is not blind, she will be a weapon of terror."

Fazit:

"Rage Of Deliverance" ist ein durchaus solides Debüt, das auf lyrischer und musikalischer Ebene geballte Energie versprüht. Gleichzeitig wirkt diese EP jedoch nicht stumpf und artet nicht in wahllosen Breakdowns aus. Durch die atmosphärischen Instrumentals und das stimmungsvolle Intro und Outro wirkt das Album struktiert, aber gleichzeitig nicht aufgesetzt. VANGUARD machen Lust auf mehr und könnten mit ihrer harten, aber gleichzeitig tanzbaren Musik insbesondere live eine Wucht sein.

Die Tracklist:

1. To Suffer

2. Defeatist

3. Detach

4. Living Grave

5. Under No Pretext

6. Ascendant