Mercenary - Architect Of Lies

mercenary_architect
Stil (Spielzeit): Progressive-Melodic-Death (52:03 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Century Media Ltd. (21.03.2008)

Bewertung: melodisch, ausgewogen, hart und gut (9/10)

Link: http://www.mercenary.dk
http://www.myspace.com/mercenarydenmark
 
An MERCENARY dürfte im letzten Jahr wohl nur derjenige vorbei gekommen sein, der mit Scheuklappen durch den Festivalsommer getingelt ist. Spielten die sechs fleißigen Bienchen aus Dänemark nach ihrer ersten erfolgreichen Headlinertour durch Mitteleuropa auf so ziemlich jedem Misthaufen, den man zwischen Füssen und Flensburg findet. Wie man bei einem so strammen Auftrittsprogramm noch Zeit findet, zehn Songs für ein neues Album zu konzipieren, zu komponieren und zu produzieren weiß der Teufel. Geschafft haben sie es trotzdem.
Das Ergebnis aus vielen Live-Gigs und konspirativen Sitzungen nennt sich „Architect Of Lies“ und kombiniert in gewisser Weise das, was MERCENARY gereade im letzten Jahr sehr weit nach vorne gebracht hat: Das ausgeklügelte Songwriting und die komplexen Stukturen der Alben „11 Dreams“ und „The Hours That Remain“ treffen auf die rohe Kraft, die MERCENARY live an den Tag legen und ist wohl als das spontanste Album der Band aus Aalborg bis jetzt anzusehen. Wobei MERCENARY dieses Mal definitiv einen Schwerpunkt auf Power und Eingängigkeit gelegt haben, denn „Architect Of Lies“ ist bei weitem härter und leicht verdaulicher als die beiden Vorgängeralben.
Im Bezug auf Riffing und Drumming werden die bekannten Strickmuster der letzten vier Jahre, ohne viel Neues mit einzubringen, melodisch verfeinert. Die Gitarrensoli von Martin Buus greifen gekonnt den Grundtenor der Kompositionen auf und im Bezug auf den Keyboardeinsatz hält man sich während der Gesangspassagen unterstützend im Hintergrund um nur gelegentlich bestimmender zu klingen ohne das progressive, im Melodic-Death-Bereich angesiedelte, Gesamtkozept zu stören.
Im gesanglichen Spektrum konnten MERCENARY aber eine gute Schippe zulegen. Die cleanen Parts von Mikkel Sandager sind wie gewohnt eingängig und gekonnt eingesungen, werden aber dieses Mal durch die abgrundtiefen Shouts von Bassist Renè Pedersen so ergänzt, dass der Sound von MERCENARY einen wichtigen Bestandteil nicht nur zurück gewinnt sondern auch noch bereichert wird und somit gerade bei „Bloodsong“ sehr kraftvoll zum Ausdruck kommt.
Auch was die Produktion von „Architect Of Lies“ angeht, haben sich MERCENARY, ganz getreu dem Grundsatz „Never Change A Winning Team“, auf Bewährtes berufen und kehrten wieder in Ribe bei Produktions-Ass Jacob Hansen ein, der dem Album den letzten, ausgeglichenen und druckvollen Schliff verpasste.
Fazit: Es ist nichts faul im Staate Dänemark, auf MERCENARY kann man sich im Bezug auf Qualität und Hörvergnügen nach wie vor verlassen und auch wenn man gegenüber der beiden Vorgängeralben auf „Nummer Sicher“ gegangen ist, gibt es rein gar nichts am Wert von „Architect Of Lies“ zu rütteln. Daher gibt es von mir eine ehrliche „9“. Daumen hoch, Meine Herren.
Anspieltips: „Embrace The Nothing“, „Architect Of Lies“ „Excecution Style“