Machine Gun Kelly - mainstream sellout (Vinyl) Tipp

Machine Gun Kelly - mainstream sellout (Vinyl)
    Pop-Punk mit Rap

    Label: Interscope/Universal
    VÖ: 24.06.2022
    Bewertung:8/10

    MGK im Web


Das im März dieses Jahres erschienene fünfte MACHINE-GUN-KELLY-Album "mainstream sellout" ist für alle Liebhaber der schwarzen Scheiben jetzt auch auf Vinyl mit einem Bonustrack erhältlich. Parallel wird die Scheibe mit dem Untertitel "life in pink (deluxe)" mit alternativem Cover und sechs zusätzlichen Nummern auf CD neu aufgelegt.

Leidenschaftlich und abwechslungsreich umgesetzter Pop-Punk mit BLINK-182-Drummer Travis Barker

Auf "mainstream sellout" führt MACHINE GUN KELLY die Linie des 2020 veröffentlichten Vorgängers "Tickets To My Downfall" konsequent fort und erweitert den mit BLINK-182-Drummer Travis Barker etablierten Pop-Punk um weitere Elemente. So adressiert Colson Baker, wie MACHINE GUN KELLY mit bürgerlichem Namen heißt, einige Songs wie den Titeltrack ganz direkt an seine zahlreichen Kritiker, die kaum mit dem Erfolg seines Richtungswechsels gerechnet hätten oder dem Rapper mit Bock auf Rock Ausverkauf vorwerfen. In anderen Titeln zeigt sich seine verletzliche Seite, die wiederum von stupiden, aber höllisch unterhaltsamen Teenie-Punkern wie "emo girl" kontrastiert wird.

Vom Highspeed-Opener "born with horns", der mit seinen Melodien und Barkers charakteristischen Drumming auch auf einer älteren BLINK-182-Scheibe stehen könnte (gleiches gilt für zahlreiche weitere wie "mainstream sellout", "god save me", "maybe" oder "5150") über mal relaxte, mal nachdenkliche Rap-Nummern ("ay!", "die in california") bis hin zu der emotionalen Rap-Rock-Mixtur "papercuts" und dem grandiosen Abschluss "twin flame" mit einschmeichelnd ruhigem, akustischem Beginn und epischem Finale, macht MACHINE GUN KELLYs aktuelles Album einfach mächtig Spaß.

Die 17 Songs (der neue Track "more than life" steht als Bonus am Ende der Trackliste) in unter 45 Minuten Spielzeit sind melodisch und catchy, musikalisch wie textlich alles von unbeschwert stumpf und Teenie-like bis nachdenklich und melancholisch und definitiv einen Durchlauf nach dem anderen wert, wenn man auf Pop-Punk steht und Rap nicht abgeneigt ist. Im direkten Vergleich zum Vorgänger "Tickets To My Downfall" wirkt "mainstream sellout" offener und abwechslungsreicher. Die Features mit so verschiedenen Künstlern wie BRING ME THE HORIZON, LIL' WAYNE, BLACKBEAR oder WILLOW funktionieren durchweg sehr gut.

"mainstream sellout" macht (auch) auf Vinyl sehr viel Spaß

Die LP-Version überzeugt durch eine ansprechende Präsentation. Das 180 Gramm schwere Vinyl läuft erwartungsgemäß problemlos und ohne Knacken, der Sound ist voll. Die sehr stabile Gatefold-Hülle ist mit Fotos, Album-Infos und Songtexten bedruckt, ein Booklet vermisst man absolut nicht. Selbst die feste Innenhülle ist bedruckt. Erhältlich ist die Schallplatte außer klassisch auf schwarzem Vinyl noch in Pink und Transparent. Kostenpunkt: jeweils ca. 30 €.

Wer auf Vinyl in seligen Pop-Punk-Erinnerungen schwelgen möchte und nichts gegen gelegentliche HipHop-Ausflüge einzuwenden hat, darf sich "mainstream sellout" gerne auf den Plattenteller legen und eine Dreiviertelstunde lang einfach mal kopfschüttelnd und mit einem breiten Grinsen durch die Bude tanzen.

Und wer den selbsternannten "Rap Devil" nicht nur hören, sondern schauspielern sehen möchte, kann das ebenfalls nachholen: An der Seite von Sandra Bullock spielt er im Netflix-Film "Bird Box" (sehr empfehlenswert!), im MÖTLEY-CRÜE-Biopic "The Dirt" (ebenfalls von und auf Netflix) verkörpert er Skandal-Drummer Tommy Lee. "mainstream sellout"? Who the f*** cares, as long as it's fun! 

"mainstream sellout" (Vinyl) Tracklist:

born with horns
god save me
maybe (feat. Bring Me The Horizon)
drug dealer (feat. Lil Wayne)
wall of fame (interlude)
mainstream sellout
made up sex (feat. blackbear)
emo girl (feat. WILLOW)
5150
papercuts
WW4
ay! (feat. Lil Wayne)
fake love don't last
die in california [feat. Gunna & Young Thug & Landon Barker]
sid & nancy
twin flame
more than life (feat. Glaive)