Es War Mord - Die Utopie der Kosmonauten Tipp

Es War Mord - Die Utopie der Kosmonauten

Wer Punk mit Tiefgang sucht, landet bei ES WAR MORD – diese einfache Rechnung gilt immer noch und mit dem neuen Album “Die Utopie der Kosmonauten” umso mehr. Die neue Platte der Berliner zieht runter und gibt gleichzeitig Halt.

80er-Punk mit Kompetenz am Instrument 

ES WAR MORD klingen nach wie vor nach den 80ern, als Punk noch roh und ohne jegliche Kompetenz am Instrument direkt aus dem Bauch kam. Doch natürlich wissen die alten Szenestrategen von ES WAR MORD sehr genau, was sie da tun. Ihnen gelingt also das Kunststück, die ungestüme Wut, die den Punk ausmacht (oder ausmachen sollte), kompetent darzubieten. 

“Die Utopie der Kosmonauten” bleibt im Ohr, ohne Spaß zu machen 

Im Vergleich zu früheren Platten sind viele Refrains und vor allem Gitarrenmelodien auf “Die Utopie der Kosmonauten” so catchy, dass die meisten Songs direkt im Ohr bleiben. Spaß macht das in Moll gehaltene Album deshalb noch lange nicht – denn die von Sänger Stunk wütend gegrölten Texte öffnen einen Abgrund nach dem anderen. 

ES WAR MORD: Die Wut in den Texten gibt Kraft 

Worum es geht, ist schwer zu sagen – Alltagsbetrachtungen, sprachliche Bilder und wild mäandernde Sätze ergeben mehr Stimmung als direkt greifbaren Inhalt. Das Ergebnis sind düstere Collagen voller Hoffnungslosigkeit und Wut. In dieser Wut kann man sich mit seiner eigenen Hoffnungslosigkeit geborgen und erkannt fühlen, dadurch gibt sie Kraft. So ist “Die Utopie der Kosmonauten” ein Glanzpunkt im kalten Winter 2022/2023.