Warum eigentlich „Ballettbomben“? Der Bandname soll die Ambivalenz des Glam-Charakters der Band und dem explosiven Sound verkörpern. Und genau diese Einstellung findet sich auch auf „Mutations“ wieder. Eine kunterbunte Mischung aus Heavy Rock, Psychedelia, Punk und Glam vereint das Trio aus Eindhoven. Aus fünf Tracks bestehend, zeigt „Mutations“ die BALLET BOMBS von ihrer authentischsten Seite überhaupt. Als rohe Live-Darbietung ohne jegliche Beschönigung gibt die EP einen sehr guten Eindruck vom Konzert-Potential der Band. Dass die drei Niederländer Granaten auf der Bühne sein müssen, daran zweifelt man spätestens jetzt nicht mehr.
„Mutations“ ist zwar verspielt, wild, psychedelisch und manchmal ein wenig seltsam, doch gleichzeitig gezähmt, eingängig und melodisch. Mit dem antreibenden „Fiedieflatsie“ beginnend, mutiert der Sound der EP zu einem ruhigen Rocksound („Frankie Friendzone“) und dem frechen „Oh, Girl!“, bis auf „Cannibal“ wieder komplett auf die Tube gedrückt wird.
Ja, „Mutations“ macht Spaß, verkörpert die musikalische Vision der Band aber ist auch ehrlich gesagt mit seinen zwanzig Minuten gut bedient. Für eine wirklich gute LP müssten THE BALLET BOMBS um einiges mehr Abwechslung und Ideen auf die Platte packen, um die Aufmerksamkeit der Hörer:innen zu fesseln. Auch der rote Faden ist nicht unbedingt erkenntlich, sodass „Mutations“ streckenweise klingt wie ein Sammelsurium von Ideen.
Dennoch, für eine EP ist „Mutations“ gerade noch richtig. Man kann also gespannt bleiben, was die „Ballettbomben“ für uns bereit halten werden und wie die nächste Platte wohl aussehen wird – mehr Glam oder mehr Bombe?
Tracklist
Fliedieflatsie
Leave My Head!
Frankie Friendzone
Oh, Girl!
Cannibal