Geschrieben von Freitag, 02 September 2022 17:20

Motörhead Man - Das Eau de Parfum im Test

Nach RAMMSTEIN steigen auch MOTÖRHEAD ins Duft-Geschäft ein. Unter Mitwirkung von Phil Campbell und Mikkey Dee hat die Berliner 2 Pilots GmbH eine Kollektion aus vier Herren- und Damen-Parfums kreiert. Riechen wie Lemmy also? Schnuppern wir mal rein.

Zur Verfügung gestellt wurde uns ein Flakon des Eau de Parfums Motörhead Man, erhältlich in den Drogerieketten Rossmann und Müller. Ebenfalls in den Regalen steht mit Motörhead No Remorse ein weiterer Duft für Herren, während sich Motörhead Woman und Motörhead Bad Magic an die weibliche Zielgruppe richten. Jedes Fläschchen enthält 100 ml, der Preis liegt bei knapp 40 €. So viel zu den harten Fakten.

Ab jetzt wird's rein subjektiv, denn das Riechorgan eines jeden Einzelnen reagiert ganz unterschiedlich auf die olfaktorischen Eindrücke, die Motörhead Man verströmt. Deshalb kann ich jedem, der sich für einen der MOTÖRHEAD-Düfte interessiert, nur raten, das favorisierte Fläschchen vor dem Kauf zu testen. Dank Testflakons und Papierstreifen ist das bei Müller und Rossmann in der Regel kein Problem.

MOTORHEAD MANWOMAN

Motörhead Man soll laut Angabe auf der Verpackung nach "leather jackets, cigarettes, whiskey & bass strings" riechen. Das liest sich zusammen mit der offiziellen Produktbeschreibung ("So duften richtige Männer in Jeans und Biker-Jacken") gefährlich nach dicker Hose und Chauvinismus bis zum Abwinken. Ein intensives Aroma nach Fusel und Zigarettenqualm, wenn du um 5 Uhr morgens in vollgepisster Jeans und speckiger Lederjacke stockbesoffen aus der Stammkneipe torkelst – genau so musst du als echter Kerl riechen! Puh.

Das völlig deplatzierte und rückständige Marketing-Blabla außen vorgelassen, entpuppt sich Motörhead Man tatsächlich als interessanter Duft mit ganz eigenem Charme. Nachdem ich das Parfum einige Tage lang ausprobiert habe, hat sich mein erster, sehr kritischer Eindruck jedenfalls verflüchtigt. Apropos: Besonders lange hält die Wirkung zumindest bei mir nicht an.

Während sich nach den ersten Sprühstößen ein intensiver Duft verbreitet, den ich als erdig, würzig und leicht fruchtig empfinde, wird dieser recht schnell von deutlich wahrnehmbaren rauchigen, ledrigen und leicht metallischen Noten abgelöst, bevor er deutlich milder auf der Haut verbleibt. Ich selbst nehme den Duft auch nach Stunden noch angenehm, aber recht schwach wahr. Um bei anderen aufzufallen, muss man vermutlich alle zwei Stunden zum Flakon greifen. Ob die umstehenden Personen das dann auch so gut finden, dürft ihr gerne selbst ausprobieren.

Die Reaktionen auf Motörhead Man fielen zumindest sehr unterschiedlich aus. Von anerkennenden "Ja, hat was" und "Hmmm, gar nicht übel" über gerümpfte Nasen ohne weiteren Kommentar bis hin zum angeekelten "Bäh, geh dir die Hände waschen" war alles dabei, wobei die Herren dem Parfum eher wohlwollend gegenüber standen, während den Damen der Duft eher zu viel des Guten war. Meine Liebste wiederum war positiv angetan. Wie anfangs erwähnt: Jeder empfindet anders.

Eines kann man definitiv über Motörhead Man sagen: Es ist kein "Allerweltsduft", sondern ein sehr eigenes Parfum mit starkem Charakter. Dazu passt die ansprechende Präsentation mit Abdeckkappe in Patronenform, umhüllt von einem edlen schwarzen Karton. Wer nichts gegen kurzzeitig deutlich wahrnehmbare Tabaknoten hat, findet mit Motörhead Man vielleicht seinen neuen Duft. So gesehen ist die Beschreibung auf der Verpackung dann doch nicht so unpassend – liest sich aber "stinkiger", als das Duftwässerchen letztendlich ist.

Kopfnote: Weiße Blüten, Jasmin, Veilchen, Iris
Herznote: Kardamom, Frischer & Schwarzer Pfeffer
Basisnote: Leder, Patschuli, Eichenmoos, Amber

Hier seht ihr, was Doro Pesch über Motörhead Woman denkt: