Auch im 18. Jahr (!) ihres Bestehens nimmt die deutsche Metalcore-Institution CALIBAN nicht den Fuß vom Gaspedal, sondern serviert mit „Ghost Empire“ erneut frisches Futter für die Szene.
Der Opener „King“ brettert dann gleich rabiat drauflos und überzeugt mit einem melodischen, aber nicht zu glattgebügelten Refrain, der an die hymnischeren Momente von Bands wie ENTER SHIKARI und BRING ME THE HORIZON erinnert. „Chaos – Creation“ schlägt in die selbe Kerbe und hat das eine oder andere coole Riff parat.
Das gleiche Spiel beim dritten Song, und so langsam vermisst man etwas Abwechslung – rabiater Strophenpart wechselt sich ab mit Breakdowns und einem oft melancholischen, breitwandigen Refrain. Dabei sind die Songs allesamt gut gemacht, aber das Schema der 12 Tracks wirkt oftmals zu gleich.
Eine Überraschung ist hingegen der Track „nebeL“, auf dem als Gastsänger CALLEJONs Basti zu hören ist, und der dadurch etwas aus dem Rahmen fällt. Eine schöne Geste an die Fans ist zudem „yOur Song“, das eine Dankeshymne an die Anhänger der Band darstellt. Das Ganze ist zwar ziemlich schmalzig und voller Pathos, sei aber an dieser Stelle verziehen.
Die erste Single „Devil's Night“ ist hingegen ein ziemlicher Stinker – zu ausgelutscht sind die Melodien, als dass man wirklich gepackt wird.
Die Tatsache, dass eine Metalcore-Band von sich behaupten kann, dass einige ihrer Fans noch nicht einmal geboren waren, als sie gegründet wurde, sagt einiges über CALIBAN aus. In einer schnellebigen Szene wie der Core-Szene gleicht das quasi einem Ritterschlag – zumal de Band immer noch am Ball ist, Alben abliefert und tourt.
„Ghost Empire“ wird mit Sicherheit viele Leute ansprechen und sich sicherlich auch gut verkaufen – schließlich wissen die Herren, wie man gute Songs schreibt. Das Album am Stück ist mir persönlich jedoch etwas zu gleichförmig geraten, und ich hätte mir hier und da einen mutigeren Schlenker gewünscht.