Melodischer Metalcore mit IN FLAMES-Anstrich
Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, kann ich zumindest sagen, dass "Convergence" beileibe kein enttäuschendes Album ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Genre-Vertretern ist es bei TENSIDE hauptsächlich Brüllwürfel Daniel Kuhlemann, der die deutlichste Nähe zum Metalcore besitzt. Musikalisch ist die Musikrichtung zwar ebenfalls klar erkennbar, die Grenze zum melodischen Death Metal der alten Göteborg-Schule verschwimmt erfrischend oft.
Gerade die melodische Gitarrenarbeit in Songs wie dem mächtigen "The Faceless", dem Opener "This Is What We Die For", "Faith Over Feathers" (absolut genial!) oder "New Slaves" ist überzeugend und erinnert an IN FLAMES Ende der Neunziger, Anfang der 2000er. Mein persönliches Highlight ist "Unbreakable", das mit einem hymnischen Refrain, der gegen Ende sogar richtig episch wird, einen Ohrwurm allerfeinster Güte darstellt. Das mit Co-Produzent Christoph von Freydorf (EMIL BULLS) als Gastsänger aufgenommene "Army Of The Dawn" sorgt mit weitgehend cleanen Vocals für Abwechslung.
TENSIDE machen vieles richtig
Der Sound von TENSIDE macht vermutlich live am meisten Spaß, wenn man schön hüpfen und moshen kann. Mir sind die Vocals (nur wenige cleane Passagen) zu eintönig, und noch mehr Melodic-Death- Metal-Einflüsse statt Metalcore-Standard hätten das Album zusätzlich aufgewertet.
An sich machen die Münchner aber ziemlich viel richtig. Wenn ihr auf Metalcore an der Grenze zum Death Metal mit teils wirklich beeindruckenden melodischen Gitarrenleads steht, solltet ihr definitiv in "Convergence" rein hören.
Tracklist
1. This Is What We Die For
2. Unbreakable
3. Faith Over Fears
4. The Shades of Night
5. Army of the Dawn
6. Eternal Contempt
7. Built for Eternity
8. New Slaves
9. Raise the Flag
10. Iron Will & Gold Heart
11. The Faceless
Band
Daniel Kuhlemann – Vocals & Guitar
Michael Klingenberg – Guitar
Max Weishaupt – Bass
Florian Schmid – Drums