Aus Alt mach Neu
Das neue Werk hört auf den Namen „Smut Kingdom“, und es handelt sich bei den zehn Tracks nicht wirklich um neue Songs. Die Tracks sind circa 2007 geschrieben und aufgenommen worden und sollten eigentlich auch damals schon erscheinen. Im Zuge der Bandauflösung ist „Smut Kingdom“ aber bisher leider im Kämmerchen geblieben. Jetzt, im Zuge der Veröffentlichung einiger PUNGENT STENCH Re-Issuses (siehe unser Special), erblickt „Smut Kingdom“ doch noch das Licht der Welt.
Obwohl die Songs eingestaubt klingen könnten, haben sie einen extrem fetten und modernen Sound, was daran liegen könnte, dass Obersicko Schirenc himself die neuen Songs gemixt hat. Das Album ist extrem abwechslungsreich und spielt mit verschiedenen Musikgenres, bleibt aber mit den Wurzeln und dem Grundfeeling stets im Deathmetal verankert. Dazu trägt natürlich der grunzende markante Gesang von Schirenc seinen Teil bei. Aber auch die sägenden Gitarren, rumpelnden Basslines und das treibende und groovige Drumplay tun ihr Übriges.
Gleich der Opener „Aztec Holiday“ eröffnet nach kurzem Feedback mit einem beinah sommerlich-bluesigen Riff das neue Werk und lässt beinah urlaubliche Gefühle aufkommen. Direkt danach wird mit „Persona Non Grata“ die Blastbeat-Deathmetal-Keule ausgepackt. Zu Beginn von „Brute“ wird es zunächst psychedelisch, bevor es in einen monotonen Stattako Riff ausufert. Der Song klingt beinah so, als hätten TOTENMOND einen auf Deathmetal basierenden Song in Kooperation mit den QUEENS OF THE STONE AGE eingetrümmert. „Kind Of Smut“ entwickelt sich dann langsam zu einem richtig groovigen Deathmetal-Ritt.
Dieses wilde Potpourri aus verschiedensten Musikstilen endet in dem achtminütigem Doom Bastard „Planet Of The Dead“. Neben den bekannten PUNGENT STENCH Tätern beherbergt „Smut Kingdom“ auch einige Gastauftritte von Dr. Heathen Scum (THE MENTORS), Kam Lee (MANTAS, MASSACRE) und LG Petrov (ENTOMBED).
Kein Comeback, trotzdem gut
„Smut Kingdom“ klingt so, wie PUNGENT STENCH 2018 klingen würden: rau, rotzig, dreckig, jazzig und trotzdem tief im Deathmetal verwurzelt. Auch fehlen die bizarren und grotesken Texte nicht. Die Songs sind extrem abwechslungsreich und werden nicht langweilig. Des weiteren beinhaltet „Smut Kingdom“ einige „Hits“, wie meiner Meinung nach „Aztec Holiday“, „Brute“ und „Me Gonzo“.
PUNGENT STENCH haben damals kurz vor ihrem Split ein saustarkes Album eingeprügelt, was jetzt, knapp zehn Jahre später, endlich auf die Menschheit losgelassen wird. Dieses Album forciert meine Wünsche nach einer Reunion und einer Tour!