Wacken mal anders
Ich habe den Schwerpunkt in diesem Jahr ganz bewusst auf Off-Topic-Aktionen und -Konzerte gelegt und war überrascht über die Vielfältigkeit von Wacken. Obwohl ich schon oft auf dem Acker gewesen bin, war es mir nicht aufgefallen: Klar geht „voll auf die Fresse“ im Infield, aber es lohnt sich – eben auch für Nicht-Metalheads – diese friedliche und vielseitige Atmosphäre aufzusaugen und ein Teil davon zu werden.
Optimierung der Anreise
Was war in den Sozialen Medien ein großes Thema? Das Anreisekonzept, das sich bereits im ersten Jahr bewährt hat. Kaum Wartezeiten, fließender Verkehr, keine langen Gesichter in überhitzten Autos. Lief schon alles reibungslos? Nein? Wie denn? 85.000 Metalheads müssen Neues austesten, das am Reißbrett geplant ist. Aber es funktioniert. Und mit jedem Jahr wird es, im Sinne aller, optimiert. Der Anfang ist getan, um schneller auf die Camping Grounds zu kommen und Kaltgetränke und laute Musik zu genießen.
Wacken zu günstig?!
Ein anderes Thema, das kurz vor dem Festival aufkochte, war die verzerrt wiedergegebene Aussage von Thomas Jensen, dass die Wacken-Tickets zu günstig seien. Ich habe darüber mit einer englischen Musikjournalistin gesprochen. Sie fragte nach, wie teuer das Wacken-Ticket sei und ich sagte, dass es etwa 250 Britische Pfund für die Tage koste, und wer möchte, könne fast eine Woche campen. Darauf sagte sie, „Ziemlich viel für das Campen – und was kostet der Eintritt?“. Das sagt doch einiges darüber, wie verhältnismäßig günstig das Festival ist.
Klar, irgendwo ist die Grenze erreicht, damit sich alle – vom Friseur bis zur Bankerin – diese Woche im Anderes-Universum leisten können. Die etwas längere Aussage von Jensen war aber eher, dass die Einzelkonzerte immer astronomischere Preise aufrufen, die bereits ab zwei Konzerten an den Festival-Preis reichen.
Wir können natürlich annehmen, dass mittelfristig die Kosten des Festival-Bookings auch einen Einfluss auf den Gesamtpreis haben werden. Schauen wir gelassen diesen Möglichkeiten entgegen.
Wir sehen uns, rain or shine.