Wenn bei mir um die Ecke ein altgedienter Redakteur dieses Mags die Gitarre rausholt, um für den Ex-BOYSETSFIRE-Sänger die Crowd aufzuwärmen, dann bin ich selbstverständlich am Start.
... und so war ich letzten Sonntag bei THE CASTING OUT im Hamburger Logo, das sich im Laufe des Abends immerhin zur Hälfte füllen sollte. Von den Amis habe ich leider nicht mehr als drei, vier Songs mitbekommen, die Obersympath Nathan Gray ganz wunderbar ins begeisterte Publikum schmetterte. (Genau, hab mich vor dem Logo mit besagtem Redakteur festgelabert, weshalb das hier auch nicht im Konzert-Bereich sondern im Blog gelandet ist.) Ich hatte gehofft, dass sie als Zugabe einen alten BSF-Song spielen, wurde in dieser Hinsicht aber enttäuscht. Dennoch, was ich gesehen habe, war in punkto Spielfreude und Intensität durchweg beeindruckend. Zwar entwickeln die popig-punkigen Rock-Songs der EP „Go Crazy! Throw Fireworks!" für mich nur selten die Intensität, die man von den BSF-Alben kennt, aber am Ende war alles gespielt, alles gesagt und - soweit ich sehen konnte - auch jeder der Anwesenden happy mit dem Gig.
Den Münchnern RED TAPE PARADE, die kurz vorher ihre knapp 30 Minuten ablieferten, konnte ich hingegen kaum etwas abgewinnen - zu punklastig war mir der Mix der Truppe, die aber launig rüberkam, tight aufspielte und deren energetische Songs zumindest den Umstehenden sichtlich gut ins Ohr gingen.
Opener des Abends waren STAND FAST aus Dülmen, die es der Hartnäckigkeit ihres Drummers zu verdanken hatten, an diesem einen Abend für THE CASTING OUT eröffnen zu dürfen. Und ohne den Jungs hier irgendwelche Freundschaftsdienste erweisen zu wollen - der frische Hardcore-Punk mit klassischem Schrei-Gesang-Wechsel, viel Melodie und einer Menge Abwechslung ging mir gut rein und sorgte auch im Logo für gespitzte Ohren und freundlichen Applaus. Ich bin gespannt auf das Debüt, das am 04. September via Fear The Crowd das Licht der Welt erblicken wird.
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Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!