SingStar - Die Toten Hosen

Nach gefühlten 20 bisherigen SingStar-Veröffentlichungen gibt es mit „SingStar: Die Toten Hosen“ nun ein Novum in der erfolgreichen Geschichte der Karaoke-Reihe für die PlayStation 2: Ein Spiel bestückt mit Songs einer einzigen Band, in diesem Falle mit insgesamt 24 Liedern der – wer hätte es gedacht? – TOTEN HOSEN. „Kommerz“ werden die einen jetzt schreien, die andere Seite mit Gefallen an deutscher Rockmusik (und natürlich der namensgebenden Band) wird aufatmen, dass es endlich ein Spiel der SingStar-Reihe gibt, bei dem (fast) jedes Lied ein Volltreffer ist, während bei anderen Titeln die Auswahl an Songs doch manchmal sehr grenzwertig ist (ich erinnere an Matthias Reim auf „Rocks“...).

SingStar selbst brauche ich wohl nicht mehr vorzustellen, da mittlerweile wohl schon jeder mindestens ein mal mit irgendwem um die Wette oder im Duett gesungen hat. Das macht verdammt viel Spaß, vor allem auf Parties zu mehreren Leuten ist SingStar DER Hit und sorgt für mächtig Stimmung! Da kann höchstens noch Guitar Hero mithalten, aber das ist schwieriger zu lernen.
Nun finden sich hier also ausschließlich Songs der TOTEN HOSEN, darunter Hits wie „All die ganzen Jahre“, „Bonnie und Clyde“, „Pushed Again“, „Freunde“ oder „Was zählt“ und natürlich auch Sauflieder a la „Eisgekühlter Bommerlunder“ (sehr schwer zu singen!), „Kein Alkohol (ist auch keine Lösung)“ oder das mittlerweile überstrapazierte „Zehn kleine Jägermeister“. Nach Abzug der schon auf anderen SingStar-Spielen veröffentlichten vier Songs gibt es 20 Titel, bei denen man sich wie Campino die Lunge aus der Seele brüllen kann. Das Singen macht hier mindestens genau so viel Spaß wie es das Karaoke-Singen für die PS 2 eh schon tut. Auf „Einfach“ kann man regelmäßig mehr als 9000 Punkte einfahren, „Mittel“ ist schon schwieriger und „Schwer“ schließlich für Experten, die wirklich super singen können und die Lieder auswendig kennen.

Ein paar Schönheitsfehler gibt es jedoch auch: So hätten zum einen noch ein paar mehr Videos drin sein können, vor allem da „Eisgekühlter Bommerlunder“ und das witzige, aber höllisch schwere „Still, still, still“ (bei dem man erst mal ungläubig vor dem Fernseher sitzt) extrem kurz sind. Außerdem fallen vor allem bei älteren Liedern Schwankungen in der Lautstärke auf (die älteren Songs sind eh einen Tick leiser abgemischt als neuere). Das i-Tüpfelchen wäre noch ein Karrieremodus gewesen, aber den gibt es bei den meisten anderen Titeln auch nicht.

Ansonsten alles beim alten: SingStar macht verflucht viel Spaß und ist ein Partykracher allererster Güte, an den bis jetzt kein anderes Spiel herankommt. Aber auch alleine oder zu zweit kann man sehr viel Fun haben, und mit „Nur zu Besuch“ findet sich sogar ein Song, bei dem man aufpassen muss, dass einem während des Singens nicht die Tränen auf den Controller kullern. Für HOSEN-, Rock- und Karaoke-Hasser bleibt diese Reihe ein absolutes Tabu, allen anderen sei für „SingStar: Die Toten Hosen“ eine klare und uneingeschränkte Kaufempfehlung ausgesprochen!