Stil (Spielzeit): Modern Rock/Metal (64:17)
Label/Vertrieb: Massacre Records (27.04.2012)
Bewertung: 7,5/10
69chambers.com
"War On The Inside" war ein sehr beachtliches Debüt der Schweizer 69 CHAMBERS, die zwischenzeitlich als Quartett unterwegs waren, nun aber wieder als Trio bestehen. Neben Nina Vetterli-Treml, die von der Gitarre zum Bass gewechselt hat, sind Tommy Vetterli als Gitarrist und Diego Rapacchietti am Schlagzeug mit an Bord. Die Linie des Erstlings, nämlich latent an DRAIN erinnernder, eingängiger Modern Rock/Metal mit weiblichen Vocals, wird auf "Torque" konsequent weiter geführt.
Fixpunkt ist wieder einmal der raue, leidenschaftliche Gesang der hübschen Frontfrau. Auf dem zweiten Album legt sie noch eine Schippe mehr Abwechslung in ihre Stimme, die härtere Ausrichtung spiegelt sich neben brachialen Riffs in einigen Growls und harten Gesangspassagen nieder. "Cause And Effect", das Duett mit ELUVEITIE-Schreihals Chrigel Glanzmann, klingt als Einstieg vielleicht nicht ganz passend, der Chorus ist aber allererste Sahne. Deutlich melodischer ist das flotte "Bring On The Flood" mit einigen sehr lasziven Vocals und tollen Strophen, im extrem tief gestimmten "Naughty Naughty Naughty" präsentieren 69 CHAMBERS ihre schleppende Gothic-Seite. Erwartungsgemäß kommen die Gitarrensoli Vetterlis schnell auf den Punkt, die Songs bauen schön Druck auf und sind zum allergrößten Teil so eingängig, dass sich zumindest der Chorus bereits nach einmaligem Zuhören ins Ohr setzt. Ob "The Peep Hole", der sanfte Ohrwurm "Ring A Bell", dessen Vocals leicht an Alanis Morissette erinnern, "Closure" mit Death-Elementen und gleichzeitig einem der melodischsten Refrains des gesamten Albums oder das heftige "And There Was Silence": Die Schweizer geben sind auf "Torque" noch abwechslungsreicher als auf dem Debüt. Verschnaufpausen sind mit "Temple Down" und dem recht entspannten "Your Fool" ebenfalls vorhanden.
Gegen Ende und zwischendurch schwächeln 69 CHAMBERS, im Gegenzug wirft das Songwriting aber einige wirklich starke Highlights ab. "Torque" ist der konsequente Nachfolger von "War On The Inside", im Gesamten trotz einiger durchschnittlicher Songs nicht schlechter, durch starke Nummern aber auch nicht besser als das (gelungene) Debüt und damit eine klare Empfehlung für die Modern Rock/Metal-Hörerschaft, die Wert auf Ohrwurmmelodien und starke weibliche Vocals legt.
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...