Xandria - Ravenheart

 

xandria ravenheart

„Wann immer eine zärtliche Stimme eine glitzernde Träne aus den Augen hervorzaubert, wann immer eine tragende Melodie dem freien Flug durch einen endlosen Himmel gleichkommt, und wann immer die pure Kraft eines Songs den Körper wie einen mächtigen Atemzug durchdringt, erleben wir die pure Essenz der Musik." Aha.

Mit diesem Text aus der Platteninfo wird aber doch wohl nicht das Zweitwerk der deutschen Gothic-Metaller von Xandria gemeint sein? Auf „Ravenheart" (Drakkar) höre ich nämlich fast nur Verweise zu Nightwish und Within Temptation, gut produziert zwar, doch vom Ansatz her ziemlich einfallslos.

Sängerin Lisa klingt etwas kraft- und farblos, die Musik latscht vorhandene Pfade zum zigsten Mal ab. Nicht frei von Kitsch, nicht gefeit vor genreüblichen Plattitüden, die bei mir eher ein Gähnen als eine „glitzernde Träne" ins Antlitz zaubern. Effekte, orchestrale Passagen, dicke Riffs und Harmonien, die ich auf sämtlichen Gothic-Metal-Alben meines CD-Racks wieder finden kann, befinden sich auch auf „Ravenheart".

Doch bevor ich dem Quartett noch Unrecht tue: Das Album besitzt ein hohes Level an Mainstreamkompatibilität (ob das jetzt so toll ist, sei mal dahingestellt) und auch die Qualität will ich ihm keineswegs absprechen. Mit der Instrumentierung wurde sich viel Mühe gegeben, nur das Besondere fehlt gänzlich. Gute Hausmannskost würde der Wirt sagen, mir jedoch eindeutig zu fad gewürzt.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!