Barren Earth – Interview mit Sänger Mikko Kotamäki zu „Curse Of The Red River“

Am Karfreitag treffe ich Mikko Kotamäki im Berliner Lido, kurz bevor er mit SWALLOW THE SUN auf die Bühne geht. Doch seine Hauptband spielt in diesem Gespräch keine Rolle – hier geht es einzig und allein um BARREN EARTH, die neue Progressive-Death-Metal-Band aus Finnland, deren Debütalbum "Curse Of The Red River" momentan unter Progressive-Liebhabern ordentlich Staub aufwirbelt.

Hallo Mikko; danke, dass du dir Zeit genommen hast.

Hi, danke auch!

Kannst du zunächst kurz beschreiben, wie BARREN EARTH gegründet wurde?

Es war die Idee unseres Bassisten Olli-Pekka, ich bin erst zum Schluss dazu gekommen. Er und die anderen Bandmitglieder kannten sich schon lange und waren gute Freunde, da sie alle in Helsinki leben. Olli-Pekka wollte gern wieder eine richtige Metal-Band haben, woraus dann BARREN EARTH entstand.

Ist BARREN EARTH also eine Band, die von einer einzigen Person geführt wird?

Nein, das war nur am Anfang so. Mittlerweile trägt jeder etwas zur Musik bei; sogar unser Drummer hat zwei Songs geschrieben. Es gibt im Prinzip keinen Hauptsongwriter. Olli-Pekka ist aber trotzdem so etwas wie ein Leiter.

Warst du die erste Wahl für den Sängerposten?

Eigentlich war unser (SWALLOW THE SUN) Merchmann Petri die erste Wahl. Er singt bereits bei RAPTURE, aber irgendwie bin dann doch ich in der Wunschkandidat geworden. Ich hab mir Olli-Pekkas Songs angehört und gesagt "warum nicht"?

"Curse Of The Red River" hört sich wie eine Mischung all eurer Hauptbands an. Da ist ein bisschen AMORPHIS, ein bisschen SWALLOW THE SUN und jede Menge OPETH.

Allerdings, ja.

Mit anderen Worten: Es ist eigentlich nichts Neues...

Ja, das stimmt schon... es kam aber alles sehr natürlich zusammen. Wir hatten keinen Masterplan, wie wir klingen wollten und auch nicht die Idee, wir müssten unbedingt etwas machen, womit die Fans unserer anderen Bands konform gehen. Die Songs sind ganz von allein entstanden und fügen sich sehr gut zusammen.
Meiner Meinung nach ist auch gar nicht so viel SWALLOW THE SUN in BARREN EARTH... aber es ist wahrscheinlich mein Gesang, der diesen Eindruck schafft.

Aber es ist ein großartiges Album! Man kann kaum genug davon bekommen.

Oh ja, wir sind auch sehr zufrieden damit.

Gibt es trotzdem etwas, das ihr beim nächsten Album besser machen wollt?

Es gibt bereits ein paar Songs und Ideen für das nächste Album, fünf oder so. Ich hab noch nicht alles davon gehört, aber ich glaube, dass es genau so weiter gehen wird. Wir müssen natürlich trotzdem gucken, dass wir uns gut koordinieren und oft zusammen arbeiten können. Durch unsere anderen Bands ist da gutes Timing gefragt. BARREN EARTH ist aber auf jeden Fall eine richtige Band, kein Nebenprojekt.

Würdet ihr euch als Supergroup bezeichnen?

Nein.

Nein?

Nein. Wir haben das auch unserem Label gesagt, dass sie uns nicht so bezeichnen sollen.

"Curse Of The Red River" ist in die finnischen Charts eingestiegen...

Ja, auf Platz 14. Wir sind sehr stolz darauf, weil wir es nicht erwartet haben.

Wie viel Erfolg habt ihr euch denn im Vorfeld von BARREN EARTH versprochen?

Weit weniger, als wir in der kurzen Zeit schon erreicht haben!

Habt ihr neben den paar Festivalterminen denn auch Tourpläne?

Ja, das würden wir wirklich gern machen. Im Moment ist aber nichts geplant, da allein SWALLOW THE SUN schon einen sehr vollen Tourplan haben. Auf jeden Fall freuen wir uns auf die Festivals, und vielleicht gibt es ja im Herbst die Möglichkeit, eine kurze Tour zu spielen.

Worum geht es in euren Texten? Gibt es eigentlich ein Konzept hinter "Curse Of The Red River"?

Nicht wirklich... es gibt in den Texten keine größere Bedeutung. Es ist viel Standardkram dabei, ohne tieferen Sinn. Kleine Geschichten über Alkohol und so. Hauptsächlich atmosphärisch.

Letzte Frage: Was für eine Bedeutung hat der Bandname BARREN EARTH?

Auch keine, haha. Wir hatten einfach sechs oder sieben Vorschläge und haben uns dann für BARREN EARTH entschieden. So einfach ist das.