Bitte stell dich und deine Band kurz vor.
Ich heiße Wes Fareas und bin der Gitarrist und Sänger der Band. Die anderen sind Bobby Gibbs an den Drums und Jeremy Fareas am Bass.
Wie habt ihr euch getroffen, und wusstet ihr bereits von Anfang an, welche Art Musik ihr spielen wollt?
Unser Basser, Jeremy und ich sind Brüder, wir haben also schon seitdem wir denken können zusammen Musik gemacht. Ich habe Bobby in seinem ersten Jahr an der High School getroffen. Er war wortwörtlich die erste Person, die ich in der Stadt und an der Schule kennengelernt habe. Von da aus haben wir uns über Musik unterhalten, haben eine Menge gemeinsame Einflüsse gefunden und uns dazu entschieden, mal zusammen zu jammen. Ich habe ihm erzählt, mein Bruder spielt Bass, habe ihn mitgenommen und der Rest ist Geschichte.
Wie lautet die Geschichte zu eurem Bandnamen? Seid ihr es schon Leid, danach gefragt zu werden?
Mit dem Bandnamen müssen wir natürlich auch akzeptieren, dass wir ihn und seine Herkunft öfter erklären müssen, als wir uns das eigentlich vorgestellt haben, haha. Aber egal, ich hatte diesen Namen bereits seit langem. Ich hatte Pläne, ihn irgendwann mal nutzen zu können. Nachdem unsere High School-Bands sich auflösten, haben wir mit der aktuellen Besetzung die Band gegründet. Wir haben mit Namen herumgespielt und den gesucht, der zu unserer Geisteshaltung passt. Es hat viel trial and error gebraucht, aber als dann "Name" die Runde machte, hat er einfach zu viel Sinn ergeben, um ihn nicht zu nutzen.
Habt ihr jemals das Gefühl gehabt, eventuell doch noch mehr Bandmitglieder zu benötigen? Ihr macht schon ziemlich verrücktes Zeug für eine Drei-Mann-Band...
Wir waren eigentlich bis zum Zeitpunkt der Aufnahmen zu dieser Platte ein Quartett. Wir mochten zwar unseren Ansatz, aber nachdem wir mehr Gitarristen ausprobiert haben, als wir zugeben möchten, hab ich die Verantwortung halt einfach in die eignen Hände genommen. Ich hatte sowieso viel mit dem Schreiben und Arrangieren zu tun, also war das jetzt nicht die große Veränderung für mich. Das Live-Ding ist auf jeden Fall ein etwas anderes Gefühl – aber ich mag es!
Wie kommt es, dass ihr Hardcore und Metal mit Jazz und Blues vermischt? Ist das von sich aus gewachsen oder versucht ihr absichtlich, verschiedene Stile miteinander zu kombinieren?
Es passiert ziemlich organisch. Wir nehmen uns niemals vor, „irgendwas Abgefahrenes" zu veranstalten. Es war niemals unsere Absicht, das Rad neu erfinden zu wollen! Wir waren halt sehr jung, als wir die Band gestartet haben, also haben wir gar nicht so richtig gewusst, was außerhalb unserer Welt so abgeht. Wir mochten einfach verschiedene Stile von Musik und haben uns überlegt, einfach alles das zu machen, was wir auch selber mögen. Sogar die wesentlich straighteren Bands, die wir mögen, hatten immer schon einen etwas breiter angelegten Sound. Heavy und soft und was auch immer. Es war einfach total natürlich für uns. Als die Zeit sich dann weiterdrehte, haben wir dieses Experiment zu dem gemacht, was du heute hören kannst.
Ihr Jungs seid auf einem deutschen Label beheimatet, und soweit man bei MySpace sehen kann, scheint ihr auf WAR FROM A HARLOTS MOUTH und THE OCEAN zu stehen. Wart ihr bei uns schon auf Tour?
Bis jetzt noch nicht, aber das ist definitiv geplant. Wir hatten noch nicht das Glück, mit WFAHM zu spielen, aber hatten schon ein paar Schows mit THE OCEAN zusammen, und die haben mich einfach umgehauen. Eine erfrischend aggressive Band in einer Zeit der Stagnation harter Musik.
Es gibt ein paar Stellen auf der CD, die so klingen, als hättet ihr leichte Problme mit dem Schreien gehabt. Habt ihr schon mal daran gedacht, einen Sänger ohne Instrument für die Live-Shows zu holen?
Ehrlich gesagt weiß ich jetzt nicht, auf welche Parts du dich da beziehst. Eigentlich war das Aufnehmen des Schreiens im Studio sogar ziemlich einfach. Die schwierigen Teile waren die cleanen Parts. Wir haben so viel Zeit darauf verwendet, eine musikalisch organische Platte aufzunehmen, dass es ein wenig von meiner Gesangszeit im Studio weggenommen hat. Ich hab mich dann etwas gedrängt gefühlt und hätte mir definitiv gewünscht, etwas mehr Zeit dafür gehabt zu haben. Wenn wir das nächste Mal etwas aufnehmen, werden wir darauf achten, uns ausreichend Zeit dafür zu reservieren. Live habe ich es übrigens rausbekommen, wie ich Gitarre und Gesang gleichzeitig auf die Reihe kriege, ohne dabei große Probleme zu bekommen.
Dann lass uns mal mit euren Texten herumspielen, z.B. bei "Dave Mustaine": Mit welchem Song könnte man die "Welt vernichten"?
Der zentrale Gedanke hinter diesen Zeilen ist, dass Musik eine unbeugsame Kraft ist, die von den Leuten allzu oft unterschätzt wird. Da gibt es mit Sicherheit die Möglichkeit, dadurch die Welt zu zerstören. Es ist einfach eine Textzeile, um meine Wertschätzung für diese Kunstform, diese Sprache, ja diese "andere Welt" zu zeigen.
Aus "Avaler LÓcean": In welcher Stadt möchtest du begraben werden?
Ich weiß jetzt grade nicht, auf welche Zeile du dich beziehst, haha. Ich glaube, ich habe das Wort "Stadt" da gar nicht benutzt. Aber um die Frage zu beantworten... ich hab keinen Schimmer, haha. Der Song geht um jemanden, der sich in das Meer verliebt, dort aber eventuell nur den Ruin und nichts Gutes findet. Ich sag also mal einfach, ich möchte dann vom Ozean verschluckt werden.
Aus "Charmer": Was sind deine "glorreichsten Fehler"?
Die Zeile bezieht sich nicht auf meine persönlichen Fehler. Der Song handelt von dem erbärmlichen Zustand von Musik und Bands, die jetzt überall aus dem Boden schießen. Wenn ich singe "you young cowards... you glorious failures" sage ich einfach direkt und ehrlich, dass die meisten Bands einfach schwache Feiglinge sind. So viele Bands trauen sich heute gar nicht mehr, die Musik zu machen, die sie eigentlich machen wollen. Sie fürchten sich vor Kritik und passen sich dann lieber dem an, was grade in ist. Es ist mit Sicherheit der wütendste Songs, den ich je geschrieben habe und einer meiner Lieblingssongs auf dem Album. Der Text ist auch wesentlich direkter als die meisten anderen. Aber es ist jetzt auch nichts unheimlich Eigenständiges. Ich bin einfach nur ein weiterer Schreiber, der seine Abscheu beschreibt.
Kannst du mir euer Cover erklären?Das Album selber ist vor allem eine Beerdigung der Musik. Eine ironische Referenz zum Zustand der heutigen Musikindustrie. Das Cover bekräftigt dieses Statement nur. Wir wollten ein überholtes Instrument zeigen, welches aus dem Orchester-Sektor kommt. Durch die Vermischung mit dem Rückgrat zeigen wir eine eher organische Referenz zur Musik und ihrem Niedergang. Wir haben uns für ein helles Cover entschieden, da wir persönlich einfach davon gelangweilt sind, dass Metalcover immer schwarz und grüblerisch sein müssen. Es zeigt nochmal ein wenig Sarkasmus gegenüber dem Klischee, dass eine dunkle und wütende Platte immer schwarz sein und Flammen haben muss.
Famous Last Words?
Danke dir dafür, dass du dir die Zeit genommen hast, mit mir über das Album zu reden. Ich hoffe, es gefällt dir und euren Lesern. Wenn du "Internet Killed The Audio Star" heute noch nicht gekauft hast, dann gib ihm noch eine Chance und hol es dir bei Itunes, Amazon oder deinem lokalen Plattenladen. Es wird sowohl in Nordamerika als auch in Europa veröffentlicht, es gibt also keinen Grund, es nicht finden zu können. Es ist ein ehrliches Album, welches von drei Typen aufgenommen wurde, die sich Hals über Kopf in Musik verliebt haben. Eine Platte, die für echte Liebhaber und Unterstützer gemacht worden ist. Und bleibt in Kontakt mit uns durch die üblichen Foren, etc. Myspace.com/name, Facebook.com/nameband, Twitter.com/name. Schaut mal rein und findet eine Show in eurer Nähe. Cheers!
Name MySpace
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