Hallo und erstmal Glückwunsch zu einem großartigen Album! Die deutsche Black-Metal-Szene gibt ja im Moment leider nicht so viele Nachwuchsbands her. Wie fühlt ihr euch, nachdem euer Debüt durchweg gut angekommen ist?
Wir fühlen uns gut und hätten definitiv nicht mit solch positivem Feedback gerechnet.
Aktuell sieht mancher in euch eine Art Hoffnung für die Zukunft und den Nachwuchs des deutschen Black Metals. Wie fühlt man sich dabei? Setzt euch das irgendwie unter Druck?
Ich kann mich selbst mit diesem Gedanken eher weniger anfreunden, da der von dir angesprochene Druck auf jeden Fall besteht und ich Angst habe, dass sich das auch im Songwriting bemerkbar machen könnte. Nachdem das Debut so gut angekommen ist, möchte man natürlich nicht enttäuschen und überlegt sich vielleicht etwas genauer, wie man die Songs schreibt. Nach wie vor versuche ich aber hauptsächlich so zu schreiben, dass ich und der Rest der Band mit dem Material zu 100% zufrieden sind – das hat für uns die höchste Priorität.
Im Internet kursieren einige Gerüchte dazu, aus wie vielen Mitgliedern die Band besteht. Klärt uns auf. Wieviele Mitglieder und wer seid ihr nun genau?
Feste Mitglieder besitzt die Band drei an der Zahl. Tobias (Gesang), Christian (Schlagzeug) und ich (Gitarre, Bass). Wer uns schon live gesehen hat, sollte aber bemerkt haben, dass wir zu fünft auf der Bühne stehen. Für die Auftritte unterstützen uns vier gute Freunde an Gitarre und Bass, die sich mehr oder weniger abwechseln.
Ich denke, den meisten Leuten dürfte mittlerweile auch bewusst sein, dass DWEF ein Nebenprojekt von FUCK YOUR SHADOW FROM BEHIND (Deathcore) ist. Kann man das so sagen?
Nein, so würde ich es nicht sagen. Natürlich spielen Tobias und ich in beiden Bands, wodurch man sie zwangsweise miteinander verbindet. Man sollte aber beide Bands klar von einander trennen, die Begriffe „Hauptband" oder „Nebenprojekt" gibt es bei uns eher nicht.
Wie kam der Spagat zwischen den unterschiedlichen Stilen zustande?
Das ist eine Sache, die von vielen Leuten missverstanden wird. Tobias und ich vertrauten uns schon relativ früh dem Black Metal an, viel früher als wir auf Hardcore und sonstige Stilrichtungen aufmerksam geworden sind. Vor der Gründung von FYSFB spielten wir beide in der Band FROSTGRIM, die sich aber im September 2007 auflöste. Zu diesem Zeitpunkt fing ich an, Songs zu schreiben, die später dann ihren Platz auf unserem Debut fanden. Mit FYSFB versuchten wir einfach unseren musikalischen Horizont zu erweitern und etwas Neues auszuprobieren.
Wen würdet ihr als eure Haupteinflüsse bezeichnen?
Wie du schon im Einleitungstext geschrieben hast, hatten vorwiegend deutsche Bands wie NAGELFAR, NOCTE OBDUCTA, NEGATOR aber auch HELRUNAR und DRAUTRAN bspw. großen Einfluss auf uns. Skandinavische Größen kamen bei mir und vor allem Tobias aber auch nicht zu kurz.
Von FYSFB ist ja ebenfalls gerade erst das Debüt erschienen. Hattet ihr Probleme, die beiden Projekte klar voneinander zu trennen?
Wenn ich für DWEF schreibe, schreibe ich ausschließlich für DWEF und bei FYSFB ist es eben genauso. Das Songwriting und die Aufnahmen beider Alben haben sich zeitlich auch nicht überlappt, wodurch ich mich natürlich besser auf die jeweilige Band konzentrieren konnte.
Wie bekommt man das zeitlich hin? Denn leben könnt ihr davon ja eher noch nicht ...
Richtig. Man muss genau wissen, für welche Sache man lebt und Prioritäten setzen. Bis jetzt konnten wir beide Bands ohne Probleme nebeneinander laufen lassen.
Was macht ihr, wenn ihr euch nicht gerade dem Black Metal oder Deathcore widmet?
Wir studieren.
Viele Nachwuchsbands verdienen an den Shirt-Verkäufen und natürlich den Verkäufen ihrer Alben. Ihr bietet euer Werk für nur 10€ auf eurer MySpace-Seite an. Lohnt sich das überhaupt ansatzweise, in Zeiten des Filesharing?
Eine CD oder Platte in den Händen zu halten, lohnt sich meiner Meinung nach immer. Wir bestreiten unsere Musik auch in einem Genre, in dem – glücklicherweise – noch viele Hörer wert auf eine physische Scheibe legen und nicht auf einen Download. Das Filesharing kann man meiner Meinung nach gar nicht bzw. nur schwer stoppen, da man diesen Informationsüberfluss einfach nicht kontrollieren kann. Es ist natürlich praktisch, um sich schnellstmöglich ein Bild von der Musik eines Künstlers oder einer Band zu machen, aber wenn mir ein Album (oder auch nur ein Song darauf) gefällt, kaufe ich mir das Stück Musik auch. Das Konzept des deutschen Labels Denovali, ihre Veröffentlichungen komplett und kostenlos zum Download zur Verfügung zu stellen, gefällt mir z.B. sehr gut, weil trotzdem auf musikalisches und auch visuelles Niveau geachtet wird, was einen Kauf natürlich attraktiv macht.
Wie hoch stehen die Chancen, euch einmal live irgendwo anzutreffen?
Wie gesagt, gehen wir alle zur Uni und studieren, wodurch wir zeitlich dazu gezwungen sind, live etwas kürzer zu treten. Die Tatsache, dass Christian zum Proben und um auf Konzerte zu fahren immer erst zu uns nach Würzburg kommen muss, erschwert die Sache natürlich auch. Wir versuchen aber trotzdem, so viel wie möglich mitzunehmen und vielleicht auch hier und da mal eine kleine Tour zu spielen.
Generell steht damit auch die Frage im Raum, was eure Zukunft angeht. Schon irgendwelche Vorstellungen, wie die aussehen soll oder sollte?
Wir hoffen natürlich, dass es weiterhin so gut läuft, wie es momentan bei uns der Fall ist - und wir arbeiten auch schon an Material für eine neue Veröffentlichung 2011. Ansonsten lassen wir uns einfach überraschen, was die Zukunft noch für uns bereit hält.
Was rotiert bei euch momentan so im Player, neben der Musikrichtung, die ihr zockt?
Aktueller Dauerbrenner ist bei mir das neue Album von DEVIL SOLD HIS SOUL, sowie die neue DEFTONES-Platte. Ansonsten höre ich mir noch sehr gerne MOGWAI, MUSE, TEAM SLEEP oder auch BENEATH THE MASSACRE an.
Danke für das Interview und für die Zukunft alles Gute. Ihr habt das letzte Wort.
Ich danke Dir für das Interview und den Lesern für ihr Interesse an DER WEG EINER FREIHEIT! Weitere Infos sowie alle aktuellen Konzerttermine gibt es auf unserer MySpace-Seite!