Hallo Jungs und Mädel! Ich denke, zuerst mal solltet ihr die Mitglieder eurer Band vorstellen. Und was zum Teufel bedeutet denn der Name CRUACHAN? Ich hab nämlich im Moment keine Idee.
Hallo, CRUACHAN besteht aus: mir selbst (Keith Fay) an der Gitarre, als Sänger und an der Modelleisenbahn; Karen Gilligan singt und ist für die Stempelgebühr zuständig; John Clohessy ist am Bass und die Langeweile in Person; John Ryan spielt Violine, Banjo und Bouzouki; Joe Farell sitzt am Schlagzeug und hat mit den Wohlfahrtsabgaben zu tun. CRUACHAN ist ein keltischer Name, der den alten keltischen Eingang in die „andere Welt“ bezeichnet. Als das Christentum nach Irland kam, glaubten dessen Anhänger, das Tor von CRUACHAN wäre der Eintritt in die Hölle. Dies diente der Kirche dazu, die irischen „Pagans“ zur Konvertierung zu bringen.
CRUACHAN wurde in den frühen 90ern in Irland gegründet. Wie kamt ihr zum Heavy Metal, speziell zu dieser Richtung namens Pagan/Folk Metal?
Ja das ist wahr, wir haben eine lange, vielfältige Vergangenheit. Wir starteten 1990 in einer richtigen Grindcore Band namens P.U.S., und Jay O Neill war in dieser Band der Drummer. Ein Jahr später 1991 stieß ich auf CRYPT, wo John Clohessy Mitglied war. CRYPT wurde dann irgendwann zu MINAS TIRITH, wobei hier Mitglieder von P.U.S. dazukamen. Wir änderten bald unseren Namen in CRUACHAN – 1993 war das ... glaube ich – und unseren Stil zu Folk Metal. Eine viel interessantere Tatsache über CRUACHAN ist aber, dass wir eine Möglichkeit erfanden, menschliche Füße zu vervielfältigen. Das geschah 1994, und wir versuchen immer noch uns auszudenken, was es für kreative Möglichkeiten mit unseren Füßen gibt.
Es gibt ja verschiedene Entwicklungsprozesse in einer Musikgruppe bis ein Album fertig ist, um dem Zuhörer präsentiert zu werden. Wie schreibt ihr eure Songs? Gibt es bei euch ein „main-brain“ in der Band oder wie geschieht die Entwicklung der Stücke?
Ich würde sagen, ich bin das „main-brain“! Normalerweise komme ich mit dem Großteil der Musik schon an, wobei der Rest der Band natürlich genauso seine Ideen beisteuert und so manchen Anteil selbst kreiert. Ich finde es im Moment sehr schwierig zu beschreiben, wie ich einen Song schreibe. Es ist, glaube ich, eher ein natürlicher Prozess. Die Lyrics werden auch alle von mir geschrieben. Ich liebe es Texte zu schreiben und ich glaube, es liegt mir gut, komplizierte, sachliche Geschichten und Ereignisse in lyrische Form zu bringen.
“The Morrigan’s Call” ist sehr vielfältig. Was macht dieses Album aus?
Die Art von Musik, die wir spielen, ist sehr abwechslungsreich und war es auch schon immer. Wir erschaffen neue Soundgewänder, um die Stimmung eines Songs passend darzustellen. Zum Beispiel „The Great Hunger“ ist ein betrübtes Lied über eine Hungersnot in Irland, die Musik in diesem Song ist ein Mix aus traurigen, aggressiven und wütenden Sounds.
Euer Musik-Stil ist Pagan Metal. Wie intensiv ist dies denn beeinflusst von alten Melodien oder originalen Irish Folk Songs? Gibt es da ein Repertoire, wo du Inspiration finden kannst?
Wir mögen sehr gerne alte Melodien und Irish Folk Songs und haben diese schon immer in unsere Musik mit einfließen lassen. Wie werden das auch in Zukunft so halten, aber wir komponieren ebenso einiges an brandneuen Folk-Melodien.
Im Zusammenhang mit euren Klängen sind die Texte auch inspiriert von Mythen und Legenden. Gibt es da spezielle Themen in euren Lyrics, vielleicht alte irische Geschichten?
Der Inhalt der Lyrics bei CRUACHAN hatte schon immer hauptsächlich die keltische Geschichte und Mythologie Irlands zur Grundlage. Aber wir singen auch über die moderne irische Geschichte und haben Texte, die auf den Fantasy-Büchern von J.R.R. Tolkien basieren. Unser neues Album enthält viele Stücke über den Tod und das Cover-Artwork thematisiert genauso den Tod. Man könnte sagen, dass der Tod das Konzept des neuen Albums ist.
Ihr habt sicher auch andere Interessen. Welche CD liegt denn sonst noch in eurem CD-Player und was macht ihr, wenn ihr nicht Pagan Metal spielt?
Ja stimmt, wir haben einige andere Interessen und die verschiedensten Aktivitäten. John Ryan ist Doktor der Astrologie, ich bin IT-Berater und ich sammle Star Wars Figuren. Ich bin ebenfalls Präsident des irischen Birmingham City Supporters Club. Karen ist Tänzerin in Nachtclubs und Joe Farrell ist Erzieher im Kindergarten.
Heutzutage ist es nicht immer leicht, vom Erzeugnis der Musik zu leben, besonders natürlich in der Heavy Metal Szene. Verdient ihr denn genügend Geld mit der Musik oder übt ihr die anderen Jobs noch in eurem „normalen“ Leben aus?
Wir habe alle unsere tägliche Arbeit, wie ich oben schon erwähnt habe. Ich wünschte, wir könnten mit CRUACHAN genügend Geld verdienen, um die Jobs liegen zu lassen. In Zukunft könnte das vielleicht mal passieren, aber im Moment kann ich davon nur träumen!
Ihr habt schon einige Konzerte in eurem Land hinter euch, seid durch Europa getourt und habt auf Festivals gespielt. Was ist euer Traum hinsichtlich Konzerten oder der Musik?
Ich persönlich finde Touren bizarr. Mal ist es ein Mix aus reiner Begeisterung, Spiel und Spaß, und manchmal ist es nichts als Depression und Unglück. Auf unserer letzten Russland-Tour hatten wir sowohl Unglück als auch Glück: Unglück, als wir 12 Stunden auf einem Flughafen stecken geblieben sind und der Flug nicht kam, Glück, als wir vom Flughafen in ein fantastisches Hotel gebracht wurden und geniales Essen bekamen. Pech gab es, als die russische Polizei uns in den Arrest steckte, weil wir zu viel Radau in einem Nachtzug machten; Glück hatten wir, als die Lokomotive des Zuges gestohlen wurde und die Polizei uns vergaß.
Der Winter und das neue Album stehen vor der Tür. Was sind eure nächsten Ideen: Geht ihr wieder ins Studio, um neuen Stoff zu produzieren, oder werdet ihr das aktuelle Album erst mal auf der Bühne promoten?
Wir werden alles tun, um unser neues Album zu promoten. Wir denken darüber nach, einen Vollzeit Manager zu engagieren, weil bis jetzt habe ich alles gemanagt, aber mittlerweile ist es zu viel für mich.
Willst du der Welt noch etwas sagen? Hier ist die Möglichkeit für die letzten Worte!
Hallo Welt! Danke schön für das Interview und Dankeschön den Lesern fürs Lesen!