Zuerst einmal vielen Dank, dass Ihr Euch Zeit genommen habt.
Matty: Keine Ursache, gern geschehen.
Wie war das Konzert gestern in Dresden?
Matty: Das war großartig. Vor ungefähr vier Jahren waren wir schon mal dort und haben vor acht Leuten gespielt, gestern waren es wesentlich mehr, deshalb hat die Show auch wesentlich mehr Spaß gemacht.
Ihr habt ja in der Band alle einen recht unterschiedlichen Musikgeschmack. Welche Bands hört Ihr denn so in der Freizeit?
Matty: Das kann man bei uns schwer auf einzelne Personen festlegen, da gibt es eher Tendenzen. Wir ergänzen uns da auch ganz gut, was Zebrahead auch ausmacht. Ali hört mehr Rap, bei mir geht es dann eher in Richtung 80er und Pop, die Beach Boys höre ich auch gerne. Bei Greg und Ed sind es eher Bands wie Iron Maiden oder Metallica.
Spielt Ihr lieber Festivalshows oder Konzerte?
Matty: Kann ich nicht so genau sagen, es kann beides unglaublich gut sein, Hauptsache die Leute vor der Bühne gehen ab und haben Spaß.
Ali: Schwer zu sagen, hängt von der jeweiligen Location und der Crowd ab. Wenn die ihren Spaß haben, haben wir ihn noch mehr.
Das fällt mir bei Euch auch immer mal wieder auf, dass ihr offensichtlich nach wie vor sehr viel Spaß bei dem habt, was Ihr tut.
Matty: Wir lieben es, auf der Bühne zu sein, das würden wir ja nicht tun, wenn es uns keinen Spaß machen würde.
Ali: Was er sagen will, ist, dass wir das, was wir tun, lieber bleiben lassen sollten, wenn wir keinen Spaß dabei hätten. Wir haben einfach das Glück, einen Job zu haben, der so viel Spaß machen kann.
Daher kommt es dann wahrscheinlich auch, dass Eure Songs live wesentlich mehr Power haben und dass Ihr sie auch etwas schneller spielt.
Ali (grinst): Ja, wir sind schneller, Matty möchte am liebsten mit allem in zwei Sekunden fertig sein.
Matty (seufzt): Ja, meine Frau hasst mich dafür. (Allgemeines Gelächter)
Ok, andere Frage: Wie sucht Ihr aus, was Ihr für Songs spielt, wer schreibt Eure Setlist?
Matty: Das läuft so: Wir schließen uns alle in einem Zimmer ein, suchen uns jeder eine Ecke (Anm.: Zebrahead sind zu fünft) und gehen aufeinander los. Wer als letztes steht, schreibt die Setlist. Meistens gewinnt aber Greg, weil er so schnelle, kleine Hände hat....
Ali: Yeah, der hat geradezu unnatürlich kleine Hände.
Ich habe Euch nun schon in verschiedenen Locations gesehen, zum Beispiel in Hamburg im Logo und in der Markthalle. Gibt es da einen Unterschied, was die Fans angeht, so wie Ihr sie erlebt?
Ali: Im Logo war es wesentlich chaotischer, die Kids sind mindestens genau so abgegangen, hatten aber wesentlich weniger Platz dafür. Dazu noch die Hitze irgendwann, das wurde schon ziemlich eng da.
Wo Du von der Hitze sprichst, ich erinnere mich an eine Show vor vier oder fünf Jahren im Logo. Ich war mir des "Wärmepotenzials" in diesem Laden durchaus bewusst und musste daher lachen, als Du mit einer dicken Daunenjacke auf die Bühne kamst.
Matty (lacht): Ihm wird sehr leicht kalt, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er die Jacke lange anbehalten hat.
Hat er auch nicht, wenn ich mich richtig erinnere.
Gibt es für Euch so etwas wie ein ganz spezielles, unvergessliches Liveerlebnis?
Ali: Ja, das war zum Summersonic in Japan, da gab es einen Monsun. Es hat unglaublich gewittert und gestürmt, die Kids sind aber vor der Bühne abgegangen, als wäre gar nichts los, auch wenn die schon alle völlig im Schlamm versunken sind, das war schon cool. Im Gedächtnis geblieben ist mir denn natürlich auch noch, dass ein Blitz in die Bühne eingeschlagen und das Licht ausgefallen ist.
Oh, das scheint aber nochmal gut gegangen zu sein.
Ali: Ja, ist weiter nichts passiert, war aber schon unheimlich in dem Moment.
Nun aber zu einem wirklich ernsten Thema: Bei einem Interview in der Vergangenheit wart Ihr so freundlich, den ganzen Frauen, die Euer Drummer schon geschwängert hat, Tribut zu zollen. Diese Frauen habt Ihr dann Eurer Aussage nach auf dem Album "Panty Raid" geehrt, indem Ihr ihre Songs gecovert habt.
Matty (seufzt): Das waren echt so viele Frauen...
Das kann ich mir denken, allerdings ist dieses Interview schon über ein Jahr her. Viel Zeit, um neue Gründe für sowas, wie "Panty Raid 2" oder gleich mehrere Nachfolger zu schaffen.
Matty: Mehrere Nachfolger, Du sagst es... Wir haben gar nicht mehr genug Lebenszeit zur Verfügung, um genug Musik dafür zu schreiben, dass wir all diesen Frauen gerecht werden könnten. Wir empfinden tiefes Mitgefühl für sie, wir würden sie alle in unseren Songs würdigen, wenn es nur möglich wäre. (Ali versucht, tief betroffen auszusehen, was aber nicht so richtig gelingen will und alle brechen in Gelächter aus.)
Ok, gibt es noch etwas, was Ihr zum Abschluss sagen möchtet?
Matty: Wir möchten den besten Fans der Welt für ihre Unterstützung über all die Jahre danken.
Wenn man davon ausgeht, wie viele die besten Fans der Welt haben, müsste es ja nur beste Fans geben, oder?
Matty (lacht): Die anderen lügen doch alle, nur wir haben die besten Fans!
Alles klar, das ist ein Deal.
Vielen Dank für das Interview, ich wünsche Euch eine gute Show, macht so weiter.
Matty (grinst): Was meinst Du mit "so"?
Ali: Wir danken Dir und wünschen Dir das gleiche.
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