Geschrieben von Samstag, 01 September 2012 10:04

Cradle Of Filth – Interview zum kommenden Album und zum Wacken-Auftritt 2012

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Es ist Samstagvormittag auf dem Wacken Open Air. Ich stehe im Artist Village und warte auf Paul Allender, den Gitarristen von CRADLE OF FILTH, um ihn zum kommenden Album zu befragen. Nachdem die Band im letzten Jahr nicht auftreten konnte – aufgrund einer Verletzung von Sänger Dani Filth – wird sie heute Abend ihren langersehnten Auftritt auf der Black Stage nachholen.


Hallo Paul, erst einmal vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mir ein paar Fragen zu beantworten. Euer letzter Auftritt beim Wacken liegt schon ein paar Jahre zurück, er war 1998. Hattest du schon Zeit, dich auf dem Gelände umzusehen?

Bisher noch nicht. Wir sind heute Morgen erst hier angekommen und bisher habe ich es vom Bus bis ins Village geschafft. Es ist so matschig, und bei dem Wetter habe ich nicht unbedingt Lust auf einen Ausflug.

Euer neues Album erscheint diesen Oktober, voraussichtlich an Halloween. Hat es etwas Besonderes mit dem Datum auf sich?

Nein, das Realeasedatum hat nichts mit einer speziellen Thematik zu tun. Dieses Mal machen wir kein Konzeptalbum. Es wird mehr eine Sammlung eigenständiger Tracks.

Was erwartet uns auf der Scheibe?


Das neue Album wird sich sehr von seinen Vorgängern unterscheiden. Der Stil ist komplett anders als bisher. Natürlich klingt es noch nach uns, aber die Gangart wird deutlich härter sein und es wird sehr modern. Um ehrlich zu sein, fand ich die letzten Auskopplungen sehr soft und mädchenhaft. Aber das wird sich jetzt ändern.

Wer hat das Songwriting übernommen?


Die Musik haben Martin (der Drummer) und ich geschrieben. Es ging uns prinzipiell darum, wieder Punkelemente einzusetzen. Natürlich wird es auch klassische Elemente geben, aber es wird rauer und agressiver. Die Lyrics stammen, wie gewohnt, von Dani.

Wie muss ich mir diesen Prozess bei euch vorstellen? Setzt ihr euch zusammen oder läuft viel über das Internet?

Es läuft so gut wie alles über das Internet. Dadurch, dass wir auf verschiedenen Kontinenten leben, ist das auch gar nicht anders möglich. Martin lebt in Tschechien, ich in Amerika und der Rest in England. Wir üben sehr selten zusammen. In der Regel arbeiten Martin und ich die Musik aus, senden sie per Mail hin und her, verbessern uns gegenseitig und wenn ein Song komplett fertig ist, schicken wir ihn Dani zu und er schreibt die Texte dazu. Das hat sich als beste und produktivste Lösung für uns herausgestellt.

Werdet ihr heute Abend schon erste Songs des neuen Werkes präsentieren?

Nein, heute noch nicht. Dafür ist es noch zu früh, aber wir werden ab November eine Tour spielen und dann auch wieder für einige Shows nach Deutschland kommen. Wir sind dann sieben Wochen lang unterwegs. (Anmerkung: Es wird fünf Auftritte geben, und zwar 09.11. Osnabrück, 07.12. Geiselwind, 08.12. Bochum, 14.12. München, 16.12. Berlin).

Also können sich eure Fans auf bereits bekannte Songs freuen.

Um ehrlich zu sein, werden wir das relativ spontan entscheiden. Wir haben lange nicht mehr zusammen gespielt. Wir waren sehr beschäftigt und haben im Studio gearbeitet. Da blieb nicht viel Zeit, um aufzutreten. Die letzten Gigs sind ungefähr ein Jahr her. Heute gehen wir entspannt auf die Bühne und wollen einfach Spaß haben. Bei der Tour wird es dann wieder strukturierter ablaufen.

Habt ihr im Anschluss noch Zeit zu bleiben und euch andere Bands anzusehen?

Nicht wirklich. Am Montag haben wir ein Fotoshooting für die Presse, um das neue Album zu promoten. Es wird sehr bizarr. Wir arbeiten mit weißer Schminke, Kontaktlinsen und viel Schwarz. Es wird anders. Generell wird sich viel verändern, die Musik klingt anders, das Image wird anders. Ebenso das Artwork. Ein richtiges Make-Over. Wir wollen ein Zeichen setzen.

Neues Album, Fotoshooting und Tour. Was gibt es sonst noch für Neuigkeiten in nächster Zeit?

Im September werden wir ein Video shooten. Wir sind uns noch nicht sicher, welcher Song es sein wird, daher kann ich noch nicht viel darüber sagen. Aber es gibt einige spannende Projekte und ich freue mich auf die nächsten Monate.

Vielen Dank!
Vero

Gastautorin mit Wacken-Expertise