ROLO TOMASSI kommen aus England und haben ein ziemlich krankes Album namens „Hysterics“ vorgelegt. Der Name passt auch wie die Faust auf´s Auge bei diesem Klumpen Musik, der sich aus Prog, Metal, Emo, Math und Jazz zusammen setzt und den herrlichen Kontrast von sehr fiesem Geschrei und extrem hohem und klarem weiblichen Gesang bietet. Ein Album, welches man nicht sofort begreift. Ein Album, mit dem man sich beschäftigen muss. Und um die Musik der Truppe besser verstehen zu können, hat uns Keyboarder James einige Fragen beantwortet.
Bitte stell Dich und Deine Band vor.
Warum habt Ihr Euch nach jemandem aus dem Film LA Confidential benannt?
LA Confidential ist unter meinen Lieblingsfilmen, und ich mag einfach den Klang des Namens. Mehr als das ist es dann auch nicht.
Eure Musik ist ein großer Schmelztiegel für verschiedene Stile. Könntest Du uns die Bands nennen, die als Einflüsse für RT gelten?
Bands wie DILLINGER ESCAPE PLAN, CONVERGE, THE RED CHORD, AT THE DRIVE-IN und CIRCLE TAKES THE SQUARE haben auf jeden Fall einen großen Einfluss auf das, was wir tun.
Wie schreibt Ihr Eure Songs?
Unser Gitarrist Joe schreibt viele von unseren Sachen. Wir tendieren dazu, eine Auswahl von Riffs und Parts zu sammeln, die dann irgendwie miteinander arrangiert werden, und setzen sie dann als Songs zusammen. Joe schreibt den Hauptteil der Musik und Eva schreibt das meiste für die Lyrics. Wir arrangieren sie dann zusammen als Gruppe, damit jeder seinen Anteil an dem Endsound hat.
War es schwer für Euch, eine Lineup zu finden, das die Musik sowohl mag als auch spielen kann?
Das war nicht zu schwer. Wir sind alle bereits Freunde seitdem wir acht oder neuen Jahre alt sind und haben uns seitdem gegenseitig im musikalischen Geschmack beeinflusst und in diversen Bands zusammen gespielt. In dieser Band zu spielen hat allerdings einigen von uns geholfen, sich an den Instrumenten zu verbessern.
Wieviel Zeit nimmt die Band bei Euch in ein, und was für Jobs macht ihr daneben noch?
Die Band ist ein ziemlicher Vollzeitjob! Ich und Eva sind die einzigen, die nebenher noch einen Job ausbalancieren; ich arbeite in der Musik-Promotion und Eva in einer Cocktail Bar.
Hattet Ihr schonmal eine Show, bei der das Publikum Euren Ansatz überhaupt nicht nachvollziehen konnte? Falls ja, wie habt Ihr reagiert?
Yeah, das ist uns schon ein paar mal passiert. Manchmal verhält sich das Publikum etwas mies und schreit uns auf der Bühne an. Wir hatten auch ein paar Vorfälle, bei denen die Leute Drinks oder Münzen nach uns geworfen haben. Es kann ganz schön übel werden, aber besser ich spalte die Geschmäcker, als dass ihnen unsere Musik einfach egal wäre.
Gibt es Dinge, die Du heute ändern würdest, wenn Du Dir euer Album anhörst?
Nein. Ich denke, dieses Album war eben ROLO TOMASSI zu einem bestimmten Zeitpunkt und ich bin froh, dass wir das einfangen konnten. Ich höre das nicht nochmal durch, um dann Sachen ändern zu wollen. Ich bin einfach glücklich damit, wie es geworden ist.
Was kannst Du mir über das ziemlich künstlerisch anmutende Cover und das ganze Artwork erzählen?
Unser Freund Simon Moody macht unser Artwork. Wir geben ihm die volle Freiheit zu zeichnen, was immer er mag, und er zeigt uns dann, was er gemacht hat und hört sich dann unsere Beiträge dazu an. Er ist ein absoluter Perfektionist und das passt hervorragen für uns!
Woher nehmt Ihr die Inspiration für Eure Texte?
Ich denke, der Alltag ist die beste Inspiration für Texte. Situationen, in denen ich mich befunden habe oder Erfahrungen, die ich gemacht habe, sind die Sachen, über die ich zu schreiben tendiere und ich glaube, Eva macht das aus einer ähnlichen Position heraus.
Was für ein Publikum findet sich auf Euren Shows?
Ein komplett gemischtes! Ich schätze, wir haben keine stereotypen Fans, da wir in diesem Jahr mit so vielen unterschiedlichen Bands gespielt haben, dass wir ein ziemlich facettenreiches Publikum ansprechen, was absolute klasse ist. Das sorgt für eine wirklich gute und interessante Atmosphäre.
Wo siehst Du Dich und Deine Band in drei Jahren?
Es ist schwer, so weit in die Zukunft zu sehen. Hättest du mir eine Liste gegeben von den Sachen, die ich dieses Jahr gemacht habe, als das Jahr begann, hätte ich dir schon nicht geglaubt. Hoffentlich weiterhin Musik machen und um die Welt touren.
Famous Last Words?
Party on Wayne, Party on Garth.