Geschrieben von Donnerstag, 22 November 2012 20:50

Hong Faux - Interview mit Sänger Nik Sergen zu "The Crown That Wears The Head"

HONG FAUX haben mich mit ihrem Album "The Crown That Wears The Head" für ein Genre neu begeistert, das eigentlich nicht so mein Fall ist. Mit ihrem packenden Stoner Rock, gespickt mit einer Prise Psychedelic Rock, konnten die Schweden ausschließlich gute Kritiken einheimsen. Aktuell befinden sie sich auf einer kleinen Tour durch Deutschland – Grund genug, Sänger und Gitarrist Nik einige Fragen zu stellen.


Bitte stell HONG FAUX kurz vor, wer ist in der Band?


Ich singe und spiele Rhytmusgitarre, Johan Bergqvist spielt Bass und singt backing vocals, Björn Billgren spielt Leadgitarre und Daniel Israelsson sitzt am Schlagzeug.

Wie seid ihr auf den Namen HONG FAUX gekommen?

Es ist ein Wortspiel und die Bedeutung wird erst noch enthüllt. (lacht)

Ich weiß nicht viel über die schwedische Musikszene. Wie sieht es da generell aus mit der Beliebtheit von Rock und Metal in eurem Land?

Rock ist sehr beliebt in Stockholm, in Göteborg eher Metal. Es gibt Hunderte von Rock- und Metalbands in Schweden und einige sind richtig gut. Manchmal fühlt es sich an, als ob jeder in Schweden in einer Band spielt.

Erzähl uns bitte etwas über das Songwriting und den Schaffensprozess von "The Crown That Wears The Head".

Es beginnt in der Regel damit, dass jemand eine unfertige Idee mit ins Studio bringt und wir das Stück dann gemeinschaftlich im Proberaum zu Ende bringen. Alles ist Teamarbeit, Stück für Stück. Nik schreibt dann alle Texte.

Ihr habt schon einige Shows in Deutschland gespielt. Wie war euer Eindruck von dem Land, den deutschen Musikfans – und wie haben die Fans auf euch reagiert?

Wir touren zum ersten Mal durch Deutschland und die Reaktionen waren bis jetzt sehr gut. Wir haben durchweg gute Reviews zu unserem Debüt erhalten und es ist wunderbar zu sehen, dass Fans in der ersten Reihe deine Texte singen. Wir werden auf jeden Fall zurückkommen und hoffen, bald mehr Shows spielen zu können.

Habt ihr das in irgendeiner Art und Weise erwartet, weil ihr wusstet, dass ihr richtig gutes Songmaterial habt?

Wir wussten schon, dass wir ein gutes Album gemacht haben. Aber das bedeutet ja noch lange nicht, dass alle anderen das genauso sehen. Bis jetzt läuft aber alles gut und wir sind Deutschland sehr dankbar dafür, dass die deutschen Fans unserer Musik so einen warmen Empfang bereitet haben.

„Feign Death To Stay Alive" ist eure erste Single. Worum geht es in dem Titel und warum habt ihr ihn ausgewählt?

Musikalisch ist „Feign Death To Stay Alive" ein typisches Beispiel dafür, wie außergewöhnliche Songs entstehen. Wir hatten einige Ideen und probierten damit etwas herum, aber irgendwie hat es nicht so geklappt, wie wir uns das vorstellten. Dann kam plötzlich eine ganze Reihe verschiedener Einfälle und irgendwie klangen die verschiedenen Dinge zusammen alle genau richtig. Wenn im Proberaum, nachdem das Stück gespielt wurde, alle außer Atem sind, dann weißt du, dass du etwas Besonderes am Start hast. In diesem Moment sahen wir uns lächelnd nickend an und wussten, das ist es.

lp-cover-loresTextlich geht es um den Abgrund, der zwischen der Wunschvorstellung und der Realität liegt. Manchmal ist den Tod vorzutäuschen die einzige Möglichkeit, um am Leben zu bleiben. Wenn du den Text ganz aufmerksam liest, findest du viele Verweise zu anderen musikalischen oder lyrischen Einflüssen und kannst wahrscheinlich auch viel zwischen den Zeilen entdecken.

Wer hat das Artwork zu "The Crown That Wears The Head" gemacht und welche Bedeutung steckt dahinter?

Ein guter Freund von uns, Mat Bethancourt (der auch in einer Bands namens CHERRY CHOKE AND JOSIAH spielt), hat es gemacht. Es ist eine direkte Repräsentation des Titels – jetzt hier all unsere Geheimnisse zu verraten würde ja auch den ganzen Spaß verderben, oder? (lacht)

Abgesehen von den Stoner-Rock-Einflüssen habe ich auch einen Hauch Grunge und psychedelische Sounds gehört. Was beeinflusst euch als Band musikalisch?

Wir haben alle einen ganz unterschiedlichen musikalischen Hintergrund und HONG FAUX ist sozusagen das Produkt unserer Einflüsse. Wie auch immer, es ist ganz klar zu hören, dass unsere Basis im 70er Jahre Rock, Stoner Rock und im Grunge liegen. Wenn du ein Stück von LED ZEPPELIN, KYUSS und SOUNDGARDEN in den Mixer gibst, dann kriegst du einen heavy Smoothie namens HONG FAUX.

Was bevorzugst du, Songs als Download oder CDs und LPs?

Wir konsumieren digital Musik, aber wenn es dazu kommt, Samstagabend mal ein paar Alben hören zu können, dann ist Vinyl das Medium erster Wahl. Aber im Endeffekt ist egal, was genau den Sound liefert, solange die Musik echt ist und gut klingt.

Gibt es eine deutsche Band, die du magst?

Ja! Wir mögen sehr gerne KADAVER. Es wäre sowieso klasse, wenn mehr deutsche Bands in Schweden vorgestellt werden würden. So eine Musik liebende Nation sollte mehr internationale Aufmerksamkeit kriegen.

Was sind eure Ziele für HONG FAUX?

Wir möchten beschäftigt bleiben, weiter touren und gute Musik erschaffen. Wir möchten die Entstehung eines neuen Subgrenres anführen.

Die letzten Worte gehören dir!

Es ist toll, durch Deutschland zu reisen und überall neue Fans zu treffen. Wir spüren, dass da gerade etwas passiert und wir wissen nicht, wohin es führt und wann es endet. Aber eines ist sicher: Wir kommen 2013 wieder! Und in der Zwischenzeit: DEATH TO FALSE METAL! (lacht)