Der Release Ihres Debutalbums “Transcendental” sowie die Tatsache, dass es sich bei TO-MERA um eine wirklich interessante Band handelt, brachten BurnYourEars dazu, das weltweite Netz zu nutzen, um ein paar weitere Informationen zu ergattern. Gitarrist Tom McLean war so freundlich, sich die Zeit zu nehmen und ein bißchen aus dem Nähkästchen zu plaudern. Interessante Sachen kamen dabei heraus, aber lest selbst.
Hallo Tom, Gratulation zu “Transcendental. Wirklich sehr gute Arbeit.
Vielen Dank.
Wie waren diesbezüglich die Reaktionen der Presse?
Generell war uns die Presse wohlgesinnt, obwohl es schon einige verschiedene Meinungen darüber gab, ob das, was wir machen, im Endeffekt auch funktioniert.
Wie sieht es mit deinem persönlichen Eindruck vom Album aus? Gibt es irgend etwas, was dir im Besonderen gefällt?
Es gab viel Druck, die CD zu schreiben und gleichermaßen in einer relativ kurzen Zeit aufzunehmen, um sie rechtzeitig heraus zu bringen. Aber, wenn man die Umstände bedenkt, denke ich doch, dass es uns sehr gut gelungen ist. Sicherlich, in einer idealen Welt hätten wir uns mehr Zeit genommen und wären sichergegangen, dass wir zu 100 Prozent mit allem zufrieden sind. Im Nachhinein betrachtet denken wir, dass wir es besser gekonnt hätten, aber es war eine Erfahrung, aus der wir eine Menge gelernt haben. So gesagt, wann immer wir unser Material proben, fügen wir ein kleines bißchen hier und da hinzu, so dass es live noch ein bißchen anders und interessanter klingen wird. Es gibt eigentlich keine besonders herausstechenden Momente, aber mir gefällt ganz besonders das Ende von „Realm of Dreams“. Ich hätte nicht gedacht, dass es solche Kraft hätte oder so majestätisch klingen würde.
Für mich ist die Platte sehr komplex und nicht sehr eingängig. Der Hörer muss schon einige Zeit investieren, um ein Ohr dafür zu finden. Wie kamt Ihr auf die Idee, so verschiedene Musikrichtungen wie Jazz, Klassik und Heavy Metal zu kombinieren? Sollte es etwas Besonderes werden?
Sicherlich will man was Besonderes kreieren, aber ich denke nicht, dass wir absichtlich versucht haben, etwas komplett Bahnbrechendes zu machen. Uns gefallen halt verschiedene Musikrichtungen gleichermaßen, und wir dachten, es wäre ganz witzig, diese zusammen zu fügen. Für anderer Leute Ohren mag es etwas sonderbar oder gar unbeholfen oder linkisch klingen, aber für uns fühlt es sich normal an.
Wie lang habt ihr gebraucht, um „Transcendental“ zu schreiben und aufzunehmen?
Der Großteil des Albums wurde zwischen Oktober 2005 und Februar 2006 geschrieben. Die Aufnahmen fanden schließlich im Mai statt.
Wie sieht es mit Deinem persönlichen Musikgeschmack aus? Und wie ist es um Deine Bandkollegen bestellt?
Also ich persönlich kann wirklich keine spezielle Art von Musik herausstellen. Für mich geht nichts über die Balance – wenn ich eine bestimmte Art von Musik zu lange höre, fange ich an, mich dieser gegenüber zu desensibilisieren, und dann brauche ich eine Art „Gegengift“. Ich liebe progressive Musik JEDER Art – nicht nur Metal, obwohl die meisten meiner Lieblingsbands diese Richtung spielen – ich höre aber auch recht viel Jazz, Funk, Fusion und klassische / romantische / symphonische Musik. Wir sind alle sehr aufgeschlossen, aber ich würde schon sagen, dass Lee seine Musik recht extrem bevorzugt. Julie mag Prog im Allgemeinen, Akos – der Drummer auf dem Album – ist ein großer MESHUGGAH – Fan, unser neuer Drummer Paul hört alle Arten unheimlicher, verrückter Musik und Hugo scheint wirklich alles zu mögen.
Wen würdet Ihr als eure Haupteinflüsse benennen?
Aus den metallischen Sphären gehören PAIN OF SALVATION, SYMPHONY X, DREAM THEATER (die frühen Werke), OPETH dazu, aber auch einige Black Metal Bands wie DIMMU BORGIR und EMPEROR, und technische Bands wie MESHUGGAH, SIKTH und BIOMECHANICAL sind nicht spurlos an uns vorüber gegangen.
Demgegenüber liebe ich Jazzgitarristen wie JOHN SCOFIELD, PAT METHENY, JOHN MCLAUGHLIN, ALAN HOLDSWORTH und so weiter.
Jetzt, wo „Transcendental“ in den Plattenläden steht, seid ihr bestimmt heiß darauf, eure Songs live auf der Bühne zu präsentieren. Gibt es bereits konkrete Pläne bezüglich einer Europatournee? Wo würdet ihr am liebsten spielen? Und wenn Ihr die Gelegenheit hättet euch die Band, mit der Ihr unterwegs sein würdet, auszusuchen, wer wären die Glücklichen?
Obwohl es bereits einige Pläne für eine Europatour gibt, steht noch nichts fest. Wir würden überall gerne spielen. Meine persönliche Wahl bezüglich einer Traumband wäre, ganz ohne Frage, PAIN OF SALVATION. Sie sind wirklich außergewöhnlich, und DANIEL GILDENLOW ist sowas wie mein „persönlicher Jesus“.
Irgendwelche Wünsche bezüglich der Festivals im Sommer?
Nun ja. Wenn man die Reviews bedenkt, die wir in den großen deutschen Magazinen eingeheimst haben, weiß ich nicht, wie wahrscheinlich wir für ein deutsches Festivals gebucht werden. (Grins) Aber ich denke, alles hängt von den Reaktionen der Fans ab. Wir sind froh, spielen zu können, so lange die Veranstalter uns buchen.
Lee hat bereits in einigen Bands vorher gespielt und Julie war vorher die Sängerin von WITHOUT FACE. Aber wie sieht es mit den anderen Mitgliedern aus? Ich habe lediglich die Information, dass ihr graduierte Musiker seid, aber habt ihr auch in anderen Bands gespielt, bevor es TO-MERA gab, oder habt Ihr irgend etwas anderes gemacht, musikalisch gesehen?
Ich würde gerne die CD genau auf diese Frage ansetzen, beziehungsweise den Promotext. Ich habe eigentlich nur ein Jahr den Diplomkurs im Fach Gitarre am Trinity College of Music belegt. Den Abschluss habe ich nicht gemacht. Die Leute haben das irgendwie missverstanden. Meinen Abschluss habe ich in Neurologie an der Universität von Cambridge gemacht. Hugo war am Trinity College, wo er seinen Abschluss in Philosophie, nicht Musik, machte. Unser Label hat da etwas missverstanden, als sie uns nach Informationen fragten, um uns zu promoten, aber als wir dieses herausfanden, war es bereits zu spät, die Verbreitung dieser Falschinformation zu stoppen. Das ist eine Sache, über welche Hugo verständlicherweise nicht besonders glücklich ist, aber damit müssen wir jetzt zurecht kommen.
Ich habe in Cambridge in einer Jazz / Fusionband, genannt FUBAR, gespielt und war Mitglied in einer Black Metal -Combo namens THE FORLOM HOPE. Kein Projekt von den beiden war etwas wirklich Ernstes, das war eher zum Spaß. Hugo war in der Cambridge-Produktion von „Hedwig And The Angry Inch“ einbezogen und macht noch seine eigene Musik in einem kleinen Seitenprojekt.
Wie schaut es mit der Chemie zwischen Euch aus?
Bis jetzt hassen wir uns noch nicht. (Grins)
Gab es einen ganz speziellen Grund, warum Akos die Band verlassen hat, und war es im Anschluss für euch hart, einen neuen Drummer zu finden?
Es gab eine Reihe von Gründen warum wir Akos baten, die Band zu verlassen. Aber in erster Linie, weil es so schwer für ihn war, Ungarn zu verlassen und bei uns in London zu leben. Wir hatten Glück, so schnell auf Paul zu treffen, da er uns von mehreren unabhängigen Quellen empfohlen wurde.
Und bezüglich Eurer Plattenfirma habe ich auch noch eine Frage: Ist Candlelight Records in der Lage, Euch die Unterstützung zu geben, die Ihr braucht?
Bis jetzt gibt es noch keine Beschwerden.
Also, dann bedanke ich mich herzlich, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Hast du irgendwelche „letzten“ Worte für unsere Leser?
Danke für die interessanten Fragen und für Euer Interesse an unserer Band. Wir freuen uns sehr über eure Unterstützung! Für Eure Leser: Bei uns wird es euch nie an Aufmerksamkeit mangeln.