Link: http://www.soonmusic.net
"Without A Trace" - der zweite Release der Hamburger Gothic-Metal-Band [soon] ist jetzt schon eine ganze Weile draußen. Mittlerweile ist viel mit der Band geschehen, und es sieht nicht so aus, als wenn die Jungs wieder spurlos von der Bildfläche verschwinden würden. Lest in den folgenden Zeilen, wie bei [soon] Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aussehen.
Hallo Eric, erst mal vielen Dank, dass Du dir die Zeit für dieses Interview nimmst.
Gern, wir freuen uns über das Interesse vom BurnYourEars-Webzine an [soon]!
Bevor wir näher auf Eure Musik eingehen, erzähle mir doch ein bisschen was über Eure Geschichte als Band [soon].
[soon] kommen aus Hamburg und bestehen in aktueller Besetzung aus Lenny (Gitarre), Markus (Bass), 7even (Drums) und mir (Sänger Eric). Mit unserem Gitarristen mache ich seit mehreren Jahren zusammen Musik, unser Drummer 7even ist seit 2003 mit an Bord, und Markus spielt seit 2006 bei [soon]. Im Frühjahr 2006 ist unser Debütalbum „end isolation“ in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich erschienen. „end isolation“ hat ausgezeichnete Presse in großen deutschsprachigen Metal- und Gothic-Magazinen bekommen, ist aber auch in Italien und Frankreich sehr positiv besprochen worden (was uns sehr gefreut hat). Im Herbst 2007 ist das zweite [soon]-Album „Without A Trace“ erschienen, und in diesem Rahmen findet ja jetzt auch dieses Interview statt.
Eure Musik siedelt sich im Gothic-Bereich an. Habt Ihr alle den gleichen musikalischen Hintergrund oder seid Ihr als Einzelpersonen von verschiedenen Stilen beeinflusst?
Ich sehe unsere Musik als eine Mischung aus verschiedenen Elementen. Die Schlagzeug- und Gitarrenarbeit ist sicher im Rock- und Metalbereich anzusiedeln. Durch den melodischen Gesang haben [soon] aber auch eine Menge Fans aus der Gothic-Szene begeistern können. Ich sehe [soon] aber ganz klar als Rockband! Allerdings haben wir neben satten Gitarren auch viele Melodien und atmosphärische Momente in unseren Songs. Wir sind als Musiker alle vier von unterschiedlichen Stilen beeinflusst, was sehr bereichernd ist. Auf den Fahrten zu unseren Auftritten hören wir denn auch von ruhigen, progressiven Rocksongs bis zu hartem Metal sehr viel verschiedene Musik. Ich selbst finde es immer wieder spannend, neue Musik zu entdecken, allerdings sollten verzerrte Gitarren dabei sein...
„Without A Trace“ ist mittlerweile eine ganze Weile draußen. Wie siehst Du es im Vergleich zu „End Isolation“ ?
Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit „Without A Trace“, habe allerdings auch schon wieder Ideen für die Zukunft und für neue Songs. Ein nächstes [soon]-Album würde bestimmt wieder anders klingen. Wir haben bei „Without A Trace“ im Vergleich zu „end isolation“ ein bisschen mehr die Geschwindigkeitsextreme ausgelotet und einige deutlich schnellere Songs aufgenommen. Gerade bei den Konzerten genießen wir es, inzwischen eine größere Auswahl an Songs und Geschwindigkeiten zur Auswahl zu haben.
Wie habt Ihr die relativ kurze Zeit zwischen den beiden Alben verbracht?
In erster Linie mit Auftritten, um „end isolation“ möglichst vielen Menschen in Konzerten zu präsentieren, und dann haben wir versucht, neues Material zu schreiben. „Without A Trace“ ist zum Teil unter ziemlichem Zeitdruck entstanden. Ich bin aber sehr froh, dass das Album relativ schnell nach unserem Debüt erschienen ist und vor allem die Qualität des Songmaterials darunter nicht gelitten hat. Gerade als Newcomer-Band bist Du heute gezwungen, sehr intensiv zu arbeiten, denn es gibt ja sehr viele Bands und die Szene ist für die Fans sehr unübersichtlich geworden. Um nicht bald in Vergessenheit zu geraten, war ein Nachfolgealbum wichtig.
Was folgte dem Release von „Without A Trace“ ?
Zuerst eine Menge Pressearbeit! Das Interesse an [soon] hat beim zweiten Album deutlich zugenommen, und es gab weitaus mehr Interviewanfragen. Das ist für uns ein deutliches Anzeichen, dass wir Schritt für Schritt immer mehr Fans erreichen und auch von der Presse noch stärker wahrgenommen werden. Außerdem haben wir wieder versucht, so viele Konzerte wie möglich zu spielen. Ein Höhepunkt waren dabei sicher mehrere gemeinsame Shows mit XANDRIA Ende 2007, die uns eine Menge Spaß gemacht haben.
Seid ihr bereits für weitere Touren im Gespräch?
Aktuell leider nein. Unsere ersten Tour-Erfahrungen im November haben aber deutlich Appetit auf mehr gemacht. Wir sind auf jeden Fall offen für alle Arten von Konzertanfragen (am einfachsten über unsere Internetseite: www.soonmusic.net), denn wir spielen wirklich gerne live.
Seit eurer Gründung wart Ihr live immer äußerst aktiv. Hat sich nach den beiden CDs irgendetwas verändert?
Auf jeden Fall. Wir hatten ja keine klassischen Demoaufnahmen. Die Fans konnten unsere Songs also immer nur auf Konzerten hören, hatten aber nie die Möglichkeit, sich [soon]-Songs zu Hause anzuhören. Jetzt, mit den beiden Alben im Gepäck, bekommen wir viel mehr Reaktionen von Hörern auf unsere Musik, und durch die Veröffentlichungen und die Presseresonanzen erreichen wir natürlich viel mehr Leute als vorher. Es ist definitiv ein tolles Gefühl, wenn Fans bei Konzerten [soon]-Songs mitsingen!
Was würdest Du sagen? Wie viele Gigs habt Ihr in den letzten Jahren gespielt?
Bis jetzt haben wir mit [soon] 140 Auftritte seit 2003 gespielt. Uns macht es einfach Spaß, auf der Bühne zu stehen und wir spielen eigentlich überall, wo es die Möglichkeit zu einem Auftritt gibt. Bei den Konzerten gibt es einerseits Reaktionen der Zuhörer während des Auftritts, und andererseits erhält man auch hinterher oft noch Rückmeldungen von den Fans, das ist für uns immer wieder interessant.
Wie sehen Eure weiteren Pläne aus?
Wir freuen uns schon auf die Open-Air-Saison und hoffen, bei möglichst vielen verschiedenen Festivals auftreten zu dürfen. Open-Airs haben immer einen ganz eigenen Charme. Allgemein werden wir versuchen, die Songs von „Without A Trace“ möglichst oft live zu präsentieren, um damit viele Leute zu erreichen.
Wie sieht es mit Deinen persönlichen Ambitionen bezüglich [soon] aus?
Ich möchte mich als Sänger immer weiter entwickeln und hoffe natürlich, ich kann das auch für [soon] einsetzen. Ansonsten werde ich versuchen, Ideen für neue Songs zu sammeln. Ich habe das Gefühl, wir haben mit [soon] noch eine Menge zu sagen!
Wie siehst Du den Gothic-Metal im Speziellen und die Gothic-Szene im Allgemeinen?
Ich freue mich, dass PARADISE LOST zuletzt derartig starke Alben veröffentlicht haben. Das gibt dem Gothic-Metal sicher wieder Auftrieb! Wir haben mit [soon] eine Menge positiver Resonanzen aus der Gothic-Szene bekommen und sind dort sehr freundlich aufgenommen worden. Schön, dass neben Rock- und Metalfans auch Gothics etwas mit unserer Musik anfangen können! Ich persönlich bin in erster Linie neugierig auf emotionale, interessante Musik, egal aus welcher Richtung innerhalb der Rock- und Metalszene sie kommt. Aktuell gefallen mir das zweite Album von 30 SECONDS TO MARS, ANTIMATTERs„Leaving Eden“ oder „Catch Without Arms“ von DREDG sehr gut. Fantastische Musik, die ich unbedingt weiterempfehlen möchte!!
Stichwort: MySpace – mittlerweile hat fast jede Band Ihre eigene Seite – Ihr seid bis jetzt drumherum gekommen. Warum?
Das hat eigentlich keinen besonderen Grund. Ich persönlich finde „klassische“ Internetseiten von Bands deutlich interessanter und informativer. Bei MySpace sind die Gestaltungsmöglichkeiten doch deutlich begrenzter. Allerdings fragen uns in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Fans nach MySpace und wünschen sich eine Präsenz von [soon] dort.
Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen und die Fragen beantwortet hast. Famous last words?
Last Words?! Wenn Eure Leser dieses Interview gelesen haben, haben sie vielleicht eine Idee, wie unsere Musik ungefähr klingt. Auf unserer Internetseite kann man ausführlich in die Songs von [soon] reinhören. Ich hoffe, viele Eurer Leser nutzen diese Möglichkeit und hören mal in unsere beiden Alben „Without A Trace“ und „end isolation“ rein oder kommen zu einem [soon]-Konzert!
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