Geschrieben von Mittwoch, 16 April 2008 11:43

Uninvited Guest - Interview mit Sänger und Songwriter Dean Hathaway


deanhathaway
Link: http://www.uninvitedmusic.com
http://www.myspace.com/uninvitedguestuk

 
Mit "Malice In Wonderland" veröffentlichten die Briten von UNINVITED GUEST vor kurzem den Nachfolger ihres vielumjubelten Debüts "Faith In Oblivion". Was das neue Werk der Band ausmacht und wie ihre Zukunft aussieht, lest Ihr in den folgenden Zeilen.


Hi Dean,
zuallererst einmal herzlichen Glückwunsch zu „Malice In Wonderland“! Aber bevor wir näher darauf eingehen, erzähle mir doch bitte etwas zu Eurer Biographie und über das Debüt-Album.
Ich habe Lucas im Herbst 1999 getroffen. Er gab mir eine CD mit zwei Instrumentalstücken und fragte mich, ob ich dafür ein paar Vocals schreiben würde. Diese beiden Tracks landeten mit den Titeln „When You’re Dead“ und „Bows & Angels“ auf unserem Debüt-Album „Faith In Oblivion“. Im Frühjahr 2000 schlossen sich uns Shaun Cope (Gitarre) und Rob Baker (Bass) an. Wir arbeiteten an weiterem Material und begannen um 2003 mit den Aufnahmen im Studio. Zu jener Zeit spielten wir noch keine Live-Gigs. Und daher war unsere Zusammenarbeit eher von der lockeren Art. Gegen Ende 2004 hatten wir dann genug Material für ein Album zusammen, das wir dann produzierten um so im Januar 2005 „Faith in Oblivion“ herausbrachten.
Wie habt Ihr dann anschließend die Zeit zwischen “Faith In Oblivion” und “ Malice In Wonderland” verbracht?

Wir erhielten sehr positive Kommentare von Seiten der Medien auf unser Debut, und uns wurde klar, dass wir live auftreten mussten um das Album und uns als Band nach vorne zu bringen. Während der auf „Faith In Oblivion“ folgenden Jahre tourten wir intensiv durch das Vereinigte Königreich und spielten auf den wichtigsten Festivals hier. Wir spielten beim „Gotham 2005“, „Beyond The Veil 2005 & 2006“ und in den Jahren 2006 und 2007 beim weltberühmten „Whigby Gothic Weekend“. Währenddessen schrieben wir bereits fleißig am Material für „Malice In Wonderland“. Im März 2007 verließ uns Rob Baker, und wir nahmen das Album als Trio auf. Lucas programmierte die Basslinien hierfür. Im September kam dann Jane Dalton zu uns und fungiert seither als Live-Bassistin, und im November brachten wir „Malice In Wonderland“ als Eigenproduktion in UK heraus.
War das Songwriting für „Malice In Wonderland“ denn ziemlich einfach oder hattet ihr kreative Schwierigkeiten?

Songwriting ist schon eine komische Sache. Manche Songs schreiben sich fast wie von selbst, bei anderen braucht man den einen oder anderen Anlauf, um etwas „Gescheites“ hinzukriegen. Manches Mal haben wir uns beim Schreiben für dieses Album selbst überrascht. Der Song „Jack Dandy“ ist so ein Beispiel. Manchmal fängt man einfach mit einer Idee an und hat selber noch nicht den geringsten Schimmer, wohin das ganze Konzept führt, aber dieser Umstand mach das Ganze doch erst so aufregend.
Ich habe „Malice In Wonderland“ als eine sehr vielseitige CD wahrgenommen. Wie waren die Pressereaktionen bis jetzt in Europa?

Die Reaktionen waren sehr gemischt. Einige sagen, es ist ein fantastisches und inspirierendes Werk, andere scheinen überhaupt keinen Zugang dazu gefunden zu haben. Die Presse versucht so oft, Bands in Schubladen zu stecken. Wir lehnen dieses Schubladendenken stark ab, und damit kommen manche Leute einfach nicht klar. Aber wir haben so viele Einflüsse und ich denke, dass unsere Vielseitigkeit eine unserer Stärken ist.
Gab es Unterschiede zwischen den spezialisierten Gothic / Metal-Zines und den Allround-Magazinen?

Nun ja. Irgendwie kann man es keinem recht machen. Einigen Gothic-Mags sind wir zu sehr „Metal“, die Metal-Zines finden uns zu „Goth“. Und einige der Allround-Magazine scheinen gar nichts zu finden. (schmunzelt) Was für uns aber sehr lohnend ist, sind die Magazine, ob online oder gedruckt, die uns verstanden haben – egal mit welchem Genre sie sich hauptsächlich befassen – und unseren vielseitigen Ansatz von Musik schätzen. Teilweise war die Presse wirklich positi,v und dafür sind wir sehr, sehr dankbar.
Warum habt ihr diese CD „Malice In Wonderland“ genannt?

Zum einen spiegelt der Titel den textlichen Inhalt auf dieser CD wider, und zum anderen ist er dem Titel des Romans „Alice In Wonderland“ sehr ähnlich. Daher dachten wir, dass man diesen Titel leicht im Gedächtnis behalten kann.
Was kannst Du mir denn über die Texte erzählen? Mir scheinen sie sehr aus dem Leben gegriffen.

Ein großer Teil der Lyrics auf diesem Album kommt schon einem sozialen Kommentar gleich. Als Songschreiber der Band finde ich es sehr wichtig, Songs mit einem tieferen Sinn oder Inhalten, die nicht vom „Mainstream“ behandelt werden, zu schreiben. Einiges von dem, was ich schreibe, klingt nicht fröhlich, aber das Leben hat halt auch seine Schattenseiten. Die Geschichten des Jungen, der herumgeschubst wird oder des Mädchens, das missbraucht wird, sollten auch erzählt werden. Wie auch immer, wir versuchen schon, mit unseren Songs eine gewisse Balance zu finden und auch hoffnungsvolle oder freudige Stücke wie „You Are Your Kingdom“ oder „Strange Gothic Romance“ zu schreiben. Um die Waage zu finden, muss es Licht und Schatten geben, und „Malice In Wonderland“ hat beides.
Ist jeder Musikstil auf der neuen Platte den Lyrics „angepasst“?

Ja, in gewisser Weise schon. Bei etwa der Hälfte der Songs schrieb ich zuerst die Lyrics und arbeitete die Gesangslinien aus. Dabei hatte ich schon einen sehr genaue Vorstellung davon, wie die Musik dazu klingen sollte. Bei der anderen Hälfte lief es genau anders ab. Mir wurden fertige Stücke vorgespielt, zu denen ich dann die Texte und die Melodie ausgearbeitet habe. Aber genau so arbeite ich sehr gerne. Denn genau so haben die einzelnen Musiker in einer Band auch die Möglichkeit, ihre Ideen mit einzubringen und so Teil einer Einheit zu sein.
Ist eines Eurer Ziele, die Gothic- und Metalfans für alltägliche Probleme empfänglicher zu machen?

Ja, ich denke schon. Ich finde, Menschen sollten sich im Allgemeinen mehr über die Leiden ihrer Mitmenschen im Klaren sein. Ich will in keinem Fall einen Prediger darstellen, aber das Bewusstsein der Menschen sollte schon gefördert werden. Ich habe E-Mails von Leuten bekommen, die von meinen Texten wirklich berührt waren, und das ist für mich ein großes Kompliment und eine wirkliche Rechtfertigung meiner Arbeit.
Wie sind Eure weiteren Pläne, „Malice In Wonderland“ zu „promoten“? Wird man in Deutschland in den nächsten Monaten die Chance haben, Euch live auf der Bühne zu erleben?

Hoffentlich ja. Wir haben in den nächsten Monaten einige größere Shows in England, aber man spricht schon davon, uns im weiteren Verlauf dieses Jahres nach Deutschland zu bringen. Noch ist nichts sicher, aber hoffentlich dürfen wir dieses Jahr in Deutschland spielen.
Vielen Dank, dass Du dir die Zeit genommen hast, um meine Fragen zu beantworten. Hast du ein paar „berühmte letzte Worte“ an unsere Leser?

Ich möchte allen danken, die sich für UNINVITED GUEST interessieren, und wir hoffen wirklich, dass Euch „Malice In Wonderland“ gefällt. Denjenigen, die das Album gekauft haben oder noch kaufen werden, sind wir sehr dankbar. Mit etwas Glück sehen wir euch in der zweiten Jahreshälfte. Ihr habt unsere Hochachtung, und wir wünschen Euch alles Gute!