Geschrieben von Mittwoch, 24 September 2008 11:48

Black Stone Cherry - Interview zu „Folklore And Superstition“

bsc

Die Kentucky-Rocker BLACK STONE CHERRY sind eine der wenigen Bands, die einem gutem Debut ein besseres Zweitwerk folgen lassen. Nach zwei Jahren auf Tour ist das aktuelle Album "Folklore And Superstition" auf dem Markt und wird sehr gut aufgenommen. Bassist Joh Lawhon gab uns ein Interview.

Zuerst einmal Glückwünsche zu „Folklore And Superstition“. Wirklich gute Arbeit. Wie seht Ihr selber euer neues Werk?

Ganz ehrlich, ich könnte über das Ergebnis gar nicht glücklicher sein. Es ist wie eine Sammlung verschiedener Emotionen, es war schon eine schwierige Aufgabe, die zu bewältigen war. Alles in allem wollten wir ein Album herausbringen, das von Kreativität und positiver Einstellung kundet. Ich finde, das haben wir sehr gut hingekriegt.

Eure Band existiert seit 2001. Wie habt ihr euch zusammen gefunden, und was ist in den Jahren bis zum ersten Release 2006 passiert?

Keiner von uns hat die Zeit, diese Frage tiefgründig zu beantworten, haha. Also kurz und schmerzlos: Drummer John Fred Young und Chris Robertson (Gesang / Gitarre) kennen sich, seit sie ungefähr sechs Jahre alt sind. 1998, als ich 15 war, zog ich nach Kentucky und traf die beiden. Zuerst konnten wir uns nicht ausstehen. Glücklicherweise entdeckten wir, dass wir den gleichen Musikstil mögen und trafen uns zu gemeinsamen Jam-Sessions am Wochenende. Es kam der 3. Juni 2001. David Grimsley, unser Gitarrentechniker und Freund, stellte uns Ben vor. Wir spielten ein paar Stunden zusammen und fragten ihn, ob er am nächsten Tag wieder kommen wollte. Am 4. Juni 2001 gründeten wir BLACK STONE CHERRY und streben seither nach der Weltherrschaft. Wir probten manchmal 6-7 Tage in der Woche. Ohne Ende.

Nach Veröffentlichung eures selbstbetitelten Debut-Albums wart ihr fast ununterbrochen auf Tour. Wie ist es für eine junge Band, Live-Erfahrung zu sammeln und gleichzeitig ein neues Album zu schreiben?

Eigentlich war das für uns keine große Sache. Wir trinken nicht und nehmen auch keine Drogen. Daher konnten wir unsere Energien besser bündeln.

Wie seht Ihr selber „Black Stone Cherry“ und „Folklore And Superstition“ im Vergleich? Findet Ihr es reifer als das Debut?

Sicherlich. Wir waren jetzt zwei oder drei Jahre auf der ganzen Welt auf Tour. Bevor „Black Stone Cherry“ heraus kam, hatten wir unsere Heimatstadt kaum von außen gesehen und wir waren eine ganze Ecke jünger.

Wie persönlich sind die Lyrics von BLACK STONE CHERRY?

Sehr persönlich. Die Songs sind mehr oder weniger direkt aus unserem Leben oder aus dem unserer Freunde gegriffen, und jeder einzelne trägt für sich eine tiefe Bedeutung in sich.   

Gibt es Stories hinter den Songs „Reverend Wrinkle“ und „Ghost Of Floyd Collins“ ? Behandeln diese Songs bestimmte Personen?

 „Ghost Of Floyd Collins“ setzt sich mit William Floyd Collins (20.07.1887 – 13.02.1925) auseinander. Er ist in unserer Gegend sehr populär. Daher wollten wir eine Hommage an ihn und seine Familie schreiben. Das unterirdische Höhlensystem ist in Kentucky eine beliebte Touristenattraktion. 1925 wollte er einen neuen Zugang zu diesem System finden und wurde 55 Fuß unterhalb der Oberfläche verschüttet. Die Maßnahmen zu seiner Rettung waren die erste Mediensensation des jungen 20. Jahrhunderts.

Vier Tage konnte er damals versorgt werden, bevor ein Erdrutsch alles bis auf stimmliche Kommunikation abschnitt. Er starb an Erschöpfung und Hunger nach ca. 14 Tagen, drei Tage, bevor seine genaue Lage ausgemacht werden konnte, und seine Leiche wurde zwei Monate später geborgen. Hier ist er als „größter Höhlenforscher aller Zeiten“ bekannt und sein Vermächtnis ist auf seinem Grabstein eingraviert. „Reverend Wrinkle“ dagegen ist mystischer Natur.

Kentucky kenne ich als recht christliche Gegend. Wie gläubig ist die Band BLACK STONE CHERRY?

Ganz ehrlich? Was hat unsere Religion mit unserer Musik zu tun. Kümmert Euch nicht und genießt einfach.

Gibt es eine Sache, die Euch als Band besonders am Herzen liegt? Was steht für Euch auf der To-Do-Liste?

Derzeit haben wir einen mörderischen Terminkalender. Hintergrund ist, dass wir so oft wie möglich auf der ganzen Welt spielen wollen. Das ist der beste Weg, den  Bekanntheitsgrad zu steigern: Eine Fangemeinschaft aufbauen. Und das machen wir Tag für Tag.

Ich bedanke mich, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, meine Fragen zu beantworten. Die berühmten letzten Worte an unsere Leser wären?

Bleibt cool, besucht die Schule. Wir bedanken uns für Eure Unterstützung und hoffen, Euch so schnell wie möglich auf der Tour zu sehen. Frieden & Liebe.