Geschrieben von Robert Dienstag, 05 September 2006 10:00
Down And Away - Interview mit Schlagzeuger Martin Elf
Link: http://www.downandaway.com
DOWN AND AWAY sind eine kleine aber feine Punkband aus Schweden. Die vier Jungs um den ehemaligen Sänger von VOICE OF A GENERATION Marcus legten kürzlich ihr drittes Album „To Serve And Protect“ vor, welches wieder einmal total überzeugen kann. Seit Jahren touren die Schweden schon durch unsere Republik und bauen sich langsam aber sicher eine stetig wachsende Fangemeinde auf, da sie durch eine gute und schweißtreibende Show bestechen. Schlagzeuger Martin Elf stellte sich unseren Fragen und plauderte über die Band, das Album und vieles mehr!
Martin, wir kennen uns ja schon ein paar Jahre. Kannst du dich und DOWN AND AWAY dennoch noch einmal für unsere Leser vorstellen, die euch noch nicht so gut kennen? Wie würdest du selber euren Musikstil beschreiben?
DOWN AND AWAY existiert seit 1998, nachdem sich einige andere Bands aufgelöst hatten. Einige der Bandmitglieder spielten schon in den frühen 90ern zusammen, doch erst seit 1998 spielen wir alle in der gleichen Band. 1999 nahmen wir eine Demo-CD auf, die uns einen Vertrag mit Rockstar Records einbrachte. 2001 veröffentlichten wir dann unsere erste CD „Who´s Got The Deliverance?“. Zu dieser CD tourten wir sehr viel, aber schon ein Jahr später nahmen wir unsere MCD „Make It Matter“ auf, die wenig später erschien. 2004 kam dann unsere zweite Full Length „Set To Blow“ erneut auf Rockstar Records heraus. 2004 war sowieso ein gutes Jahr für unsere Band, da wir viele Konzerte in Deutschland, Dänemark und Schweden spielten. Dagegen passierte 2005 nicht viel, denn wir spielten nur eine kurze Tour, traten aber in Kontakt mit Mike von Mad Butcher. Ansonsten begannen wir die neuen Songs für ein weiteres Album einzustudieren, welches auf Mad Butcher herauskommen sollte. Damit verbrachten wir dann auch den Rest des Jahres. Nun sind wir wieder da und haben ein neues Album mit dem Titel „To Serve And Protect“ in der Tasche, und im September werden wir wieder mal auf Tour gehen. Unsere Musik kannst du unterschiedlich beschreiben. Wir bevorzugen die Bezeichnungen Punkrock oder Streetpunk. Dabei verwenden wir viele Melodien und wurden garantiert von einer Menge Bands beeinflusst, wobei das nicht nur Punkbands waren. Des Weiteren ist unsere Musik schnell und besitzt viel Energie und Power.
Als ihr den Plan gefasst habt, eine neue Platte aufzunehmen, seid ihr fast gleichzeitig von Rockstar Records zu Mad Butcher gewechselt. Welche Gründe hattet ihr für diesen Schritt?
Wir wollten einfach mal etwas anderes und neues ausprobieren. Wir wussten nicht, ob uns dieser Wechsel nach vorne bringt oder doch zurückwirft. Allerdings schien es, als sei die Zeit für einen Labelwechsel reif.
Hat sich denn für euch schon etwas geändert?
„To Serve And Protect“ ist erst seit wenigen Monaten auf dem Markt. Daher ist es noch sehr schwierig, schon ein Statement dazu abzugeben. Allerdings gehen wir bald auf Tour. Das wird die längste Tour in der Geschichte von DOWN AND AWAY bis jetzt. Wir werden drei Wochen durch Deutschland touren und auch ein paar Shows in Italien spielen. Dabei werden wir mit einer italienischen Band namens DEROZER touren, die wir bei unserem allerersten Konzert in Hannover kennen gelernt haben.
Aber noch einmal zu eurem Label. Wie bei Rockstar Records habt ihr erneut ein deutsches Label ausgesucht, um eure neue Platte herauszubringen. Warum habt ihr diesmal kein schwedisches Label ausgesucht?
In Deutschland gibt es viel mehr Labels. Außerdem ist es in Schweden richtig schwierig ein Label zu finden, wenn du nicht schon richtig bekannt bist. Die Underground-Szene in Schweden geht gar nicht, da war es das Naheliegendste, in Deutschland nach einem Label zu suchen, da die Szene dort auch sehr groß und sehr sympathisch ist.
Wie du schon erwähnt hast, ist euer neues Album „To Serve And Protect“ seit kurzem draußen. Wie sahen die ersten Reaktionen auf die neue Platte aus?
Es wären mehr Melodien auf dem Album zu finden und es sei besser als „Set To Blow“, wurde uns erzählt. Und dem stimme ich auch voll zu. Alles auf dieser Platte ist besser, die Songs, der Sound und die Energie.
Wenn du jetzt aber „To Serve And Protect“ mit den älteren Alben „Set To Blow“ und „Who´s Got The Deliverance” vergleichst, wo denkst du finden sich die größten Unterschiede und was habt ihr am stärksten verändert?
Ich glaube, dass wir nun viel besser mit unseren Instrumenten umgehen können. Auf dem ersten Album hatten wir gerade begonnen zu musizieren, und auf „Set To Blow“ hat der Sound die gesamte Produktion ein wenig heruntergezogen. Die Musik ist aber immer noch die gleiche, nur dass wir sie mittlerweile besser umsetzen.
Gab es bei euren Texten Veränderungen?
Eigentlich nicht, ich glaube aber, dass die Texte mittlerweile mehr von uns handeln, obwohl die Botschaft dieselbe geblieben ist. Unser erstes Album war ein richtig wütendes Werk. Ich denke, dass auch das neue Werk wütend ist, nur, dass wir nun mit anderen Worten agieren.
Sei mal ehrlich, wann schafft ihr endlich den großen Durchbruch und tourt quer durch Europa mit so Rockgrößen wie den SCORPIONS oder THE HIVES?
Keine Ahnung, haha! Wenn du all dein Geld in DOWN AND AWAY stecken willst, halte ich dich nicht auf, dann klappt das sicher bald. Unsere Musik liegt aber nicht mehr im Trend, so müssen wir sicher noch zehn bis 15 Jahre auf unseren Durchbruch warten. Nein, unser Ziel ist es garantiert nicht, berühmt zu werden, sondern viel mehr Musik zu machen, die wir selber gerne hören. Außerdem ist es einfach toll, so viele coole Leute auf Tour zu treffen. Das ist vielleicht der wichtigste Grund, um immer weiterzumachen.
Kommen wir zurück zu ernsthaften Themen. In den letzten Jahren seid ihr häufig durch Deutschland getourt. Es scheint, als wäre Deutschland euer Lieblings-Tour-Land, warum? Außerdem plant ihr ja gerade eine Tour im September und Oktober. Es sieht so aus, als ob diese Tour größer werden wird, als all eure Touren zuvor. Was denkst du darüber und was erwartet ihr?
Die nächste Tour ist länger als die Touren zuvor, da eine große Lücke zwischen der neuen und der letzten Tour klafft. Das letzte Mal waren wir im Juni 2005 auf Tour, so dass wir diesmal das Gefühl hatten, es wäre Zeit für eine längere Tour, um mit der Zeit Schritt zu halten. In Deutschland sind wir so gerne, weil es einfach ein gutes Land ist, um hier Konzerte zu spielen. Die Atmosphäre ist toll, die Leute sind nett und nehmen uns in der Regel gut auf, und es gibt unglaublich viele Klubs, in denen wir spielen können. Ich glaube, wir spielen nur vier Konzerte nicht in Deutschland auf der Tour. Die restliche Zeit verbringen wir wieder auf der Autobahn, haha!
Ihr spielt ja nicht so oft in Schweden, wie es scheint. Gibt es solche Schwierigkeiten, gute Clubs in Schweden zu finden, und wann werdet ihr mal durch ganz Europa touren?
In Deutschland gibt es fast überall Clubs, fast jede Stadt besitzt einen guten Club. In Schweden sieht das wirklich anders aus, ich glaube es gibt maximal sechs gute Clubs, in denen wir spielen können. Klar wollen wir auch mal im restlichen Europa spielen. Daran arbeiten wir gerade.
Ich weiß ja, dass ihr aus Askersund in Mittelschweden kommt. Euer Sänger Marcus lebt aber im Norden in Pitea. Ist es nicht ein richtig großes Problem für euch zu proben, euch zu treffen und die Band richtig aufrecht zu erhalten und Konzerte zu spielen? Wie löst ihr diese Probleme?
Es ist nicht so ein großes Problem, wenn der Rest der Band nicht am gleichen Ort wohnt. Vielmehr ist es ein Problem, Zeit zu finden, wo jeder kann. Zurzeit arbeiten wir folgendermaßen: Nehmen wir ein neues Album auf, schreibt Marcus Songs oben in Pitea und wir versuchen, Songs in Askersund zu schreiben. Dann kommen wir zusammen und schauen, was wir daraus machen können. Gehen wir auf Tour, kommt Marcus eine Woche vorher zu uns und wir frischen unsere Erinnerung an die Songs noch mal so richtig auf. Viele Songs haben sich aber sowieso in dein Gedächtnis gebrannt und werden sicher nie wieder vergessen, so ist das dann nicht unbedingt ein Problem.
Wie sehen eure weiteren Planungen aus?
Wie erwähnt, wir touren im September und Oktober. Danach werden wir Anfang des neuen Jahres noch einmal auf Tour gehen und lassen dann alles Weitere auf uns zu kommen. Wir werden sehen, was kommt.
Okay Martin, vielen Dank für das Interview. Ich hoffe, wir sehen uns auf Tour!
Danke Robert, dass du das Interview geführt hast und uns so unterstützt. Ich hoffe auch, dass wir uns auf Tour sehen, und dass die Leute zahlreich erscheinen!
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