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Eine Band, die sich nach einem Schauspieler aus einer 60er Jahre Trashserie benennt, ist die interessant? Ich denke schon, wenn es sich dabei auch noch um ADAM WEST handelt, die sich nach einem Schauspieler aus einer Batman-Serie benannten und für lupennreinen Kick-Ass Rock `N Roll stehen. Außerdem werden die Jungs von Album zu Album besser, so dass es an der Zeit war, ein Interview mit Sänger Jake Starr zu führen, der sich viel Zeit nahm und uns Rede und Antwort stand.
Jake, wärest du so nett und stellst dich und deine Band den Leuten mal vor, die euch noch nicht kennen? Wie würdest du eure Musik am ehesten beschreiben?
Klar, mach ich. Wir sind eine Rock´N Roll Band. Ich denke wir spielen eine Kombination aus 60ies Graragerock (NUGGETS), spätem 60ies Proto-Punk (STOOGES, MC5), 70ies Hard Rock (BLACK SABBATH, DEEP PURPLE, AC/DC) und 80ies Punk (MISFITS). Mein Gott, was für ein durcheinander (lacht). Ich bin Jake Starr und ich singe. Außerdem bin ich das einzige Originalmitglied in der Band seit 1992, das Jahr, in dem sich ADAM WEST gründeten. Aber Steve, der Bassist, ist schon seit 1994 mit von der Partie und somit mein „Partner in Crime“. Die beiden neuesten Mitglieder der Band sind Jim Sciubba am Schlagzeug und Mario Trubiano an der Gitarre. Ihr seid ja eine richtig produktive Band. Ihr habt gerade das sechste Album in fünf Jahren veröffentlicht. Was denkst du darüber? Ich bin ehrlich über die Leistung, die diese Band vollbringt, erstaunt. Das ist auch der Grund, warum uns Plattensammler gleichzeitig lieben und hassen. Haha! Allerdings waren von diesen sechs Alben auch drei Compilations, wie das aktuelle „Long Shot Songs For Broke Players 2001-2004“. Wie viele Songs schreibt ihr denn eigentlich für eine normale Full Length, dass ihr so viele Compilations füllen könnt?
In der Regel sind immer 11 Songs auf Full Length-CDs Originalversionen von uns. Wir werden aber immer aufgefordert, 7-inch Singles zu veröffentlichen. Doch da bin ich der festen Überzeugung, dass maximal ein exklusiver Song auf jeder 7-inch enthalten sein darf. Das ist der Grund, warum wir Coversongs auf B-Seiten platzieren. Es ist ein perfekter Platz für einen guten Coversong. Und diese B-Seiten haben wir jetzt auf den Compilations vereint. Ich war erschrocken, als ich feststellte, dass wir 24 Songs auf der „Long Shot Songs For Broken Players“ Compilation verewigen würden. Wie konnte das nur passieren?
Wenn du eure drei Compilations „Long Shot Songs“, „Hi Balls Are Rolling“ und „Ready Steady Adam West” vergleichst, siehst du da gravierende Unterschiede?
Oh ja, na klar. Die erste Compilation „Ready Steady Adam West 1993-1999” verarbeitet all unsere ersten Singles und unsere Songs, die nicht auf Alben gelandet sind, sowie je fünf Songs von unseren ersten beiden LPs, die nur in den USA erhältlich und limitiert sind. Nach unserem zweiten Album „13 de Luxe“ unterschrieben wir bei People Like You Records, wo wir seitdem all unsere weiteren Alben veröffentlichten. Die waren dann auch alle weltweit zu erhalten. Wie dem auch sei, „Hi Balls Are Rolling! 1999-2001“ bestand hauptsächlich aus einem Re-Release unserer schlechten und raren sechs Song 10-inch EP sowie weiteren 14 Songs aus diesen Jahren. Viele gute Songs, die wir im Original geschrieben haben, aber nicht auf unseren Alben gelandet sind, findest du auf dieser Compilation. Unsere 7-inch Singles sind in der Regel alle auf 500 Stück limitiert. Die Leute kennen diese Stücke in der Regel gar nicht, und von daher ist es eine gute Sache, diese noch einmal auf einer Compilation zu veröffentlichen. Die neueste Compilation „Longshot Song For Broke Players 2001-2004“ besitzt dagegen die beste Qualität aller drei Compilations. Die Songs haben den besten Sound meiner Meinung nach. Ich muss an dieser Stelle noch loswerden, dass ich sehr stolz bin auf meine Band, wie rocken jeden Song wie Motherfucker!
Wie sehen eure Kriterien bei der Auswahl von Coversongs aus? Und was meinst du, wie viele Coversongs finden sich in eurem Repertoire?
Coversongs machen richtig Spaß, wenn sie genau ausgewählt wurden. In der Regel suchen wir uns recht obskure Songs aus, die wir covern. Dabei versuchen wir immer, diesen Songs den speziellen ADAM WEST Touch zu verpassen und ihn so zu einem von unseren Songs zu machen. Live spielen wir eigentlich kaum Coversongs, denn ich denke, es ist besser in einem Liveumfeld nur eigenes Material zu präsentieren. Auf unserer kommenden Tour werden wir als Zugabe, falls erwünscht, unser Cover des DAMNED-Songs „Neat, Neat, Neat“ darbieten, welches wir nicht mehr seit 2002 gespielt haben. Die Leute lieben unsere Version des Songs. Aber tut mir Leid, ich weiß einfach nicht mehr genau, wie viele Songs wir gecovert haben. Es waren aber einige.
Letztes Jahr kam euer aktuelles Full Length Album „Power To The People” heraus. Wo denkst du unterscheidet sich dieses Album zu „God`s Gift To Women“, und wo sind allgemein die Unterschiede zwischen einem Full Length und einer eurer Compilations?
Die Compilations sind eine Ansammlung von ungenutzten Songs aus vielen verschiedenen Aufnahmesessions und Band-Line-Ups. Ich wollte mich auf unseren Alben nie wiederholen. So ist „God´s Gift To Women“ auch kein Abklatsch von „Right On!“ aus dem Jahr 2001. Das gleiche gilt für „Power To The People“ von 2005. Wir spielen immer noch Kick-Ass-Rock`N Roll und versuchen garantiert das Rad nicht neu zu erfinden. Aber die Alben unterscheiden sich allesamt voneinander, das ist sicher. Es ist viel zu langweilig, immer und immer wieder das gleiche Material unter verschiedenen Namen aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Wie sehen denn dann eure Auswahlkriterien aus, wenn ihr immer so viele Songs schreibt. Welche Songs schaffen es auf die Full Length und welche landen „nur“ auf der Compilation?
Es ist immer eine Entscheidung der Band. Zur „God´s Gift For Women” CD haben wir drei Songs mehr aufgenommen („We´ve Got Cake“, Paint It Brown“ und „I Left As A Lamb”), und jeder dieser Songs hätte auf der Full Length landen können, aber wurde auf einer 3 Song 7-inch EP in Portugal veröffentlicht. Das war eine reine Bandentscheidung, schnell und unbürokratisch. Dagegen enden Coversongs ausschließlich als B-Seiten bei uns.
Kommen wir noch einmal zu einer anderen Sache. Ihr habt schon einige Male den Wammie Award in Washington gewonnen. Wie ist es für eine Rock´N Roll Band, so einen Award in den Händen zu halten?
Dieser Wammie Award in Washington DC ist nichts als blöder Mist. Allerdings kann ich dennoch nicht verhehlen, dass ich stolz bin, gleich sechs davon im Schrank stehen zu haben.
Okay. Dann noch eine Frage zu eurem Bandnamen, auch auf die Gefahr, dass ihr sie nicht mehr hören könnt. Wir kamt ihr denn dazu, den Namen eines Schauspielers aus der Fernsehserie „Batman“ aus den 60er Jahren zu nehmen? Und gab es da eigentlich mal irgendeine Reaktion von Adam West oder seiner Familie?
Ich traf den Schauspieler Adam West, da war ich acht Jahre alt, und er unterschrieb mir eine Fotoautogrammkarte: „Für Jake, von einem Verbrechensbekämpfer für einen anderen, Adam West“. Als wir dann herumsaßen und nach Bandnamen suchten, hing dieses Bild immer noch an der Wand. Plötzlich schaute unser damaliger Gitarrist an die Wand und schlug ADAM WEST als Namen vor. Nach so vielen Jahren ist es immer noch hängen geblieben. Auf jeden Fall mag Adam West die Band und hat angeboten, mal einen Song mit uns zu singen, damit er heiße Frauen treffen kann. Cool, oder?
Okay Jake, hast du ein paar letzte Worte für die deutsche Fangemeinde?
Ich mag Deutschland sehr, und auch das deutsche Publikum ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie behandeln uns immer gut und mögen unsere Musik. Daher haben wir geplant, dieses und nächstes Jahr ganz viele Shows zu spielen. Danke schön an euch!
Jake, vielen Dank für das Interview und hoffentlich sehen wir uns auf eurer Tour.
Danke auch, bis dann!