Geschrieben von Freitag, 02 November 2007 09:17

Heartbreak Engines - Interview mit Gitarrist Syd



Die HEARTBREAK ENGINES gehören zur Speerspitze des deutschen Punkabillys und veröffentlichten unlängst ihr drittes Studioalbum „One Hour Hero“. Ähnlich wie bei ihren Konzerten konnten sie auch hier wieder überzeugen. Das war für uns Grund genug, uns einmal etwas genauer mit der Band zu befassen. Dabei stand uns Gitarrist Syd geduldig Rede und Antwort.
Stell deine Band doch einmal kurz vor, für die Leute, die euch noch nicht kennen.
Also, die HEARTBREAK ENGINES sind Lou (vocals), Grischa (double bass), Rocco (drums), Dan (guitar) und meine Wenigkeit, ebenfalls an der Gitarre. Uns gibt’s seit 2003 und wir haben die Alben „GOOD DRINKS, GOOD BUTTS, GOOD FELLOWS“ und „LOVE MURDER BLUES“ bei People Like You rausgebracht. Am 14.September erschien endlich unsere dritte Scheibe „ONE HOUR HERO“, ebenfalls bei PLY. Wir spielen eine Mischung aus den verschiedensten Stilrichtungen der Rockmusik. Hauptelemente sind Punk, Rock, Blues, Psychobilly. Wir kommen aus dem Ruhrpott und sind nett.

Die Veröffentlichung von "One Hour Hero" ist erst wenige Wochen her, wie beurteilst du selbst das Ergebnis?

Seit den eigentlichen Aufnahmen sind ja nun schon einige Monate ins Land gezogen, so dass man jetzt schon den nötigen Abstand hat, um das Ganze besser beurteilen zu können. Ich habe mir gestern Nacht das komplette Album noch mal über Kopfhörer angehört und ich muss sagen, ich bin nach wie vor 100%ig überzeugt von der Scheibe. Wir haben diesmal besonderen Wert auf eine fette Produktion gelegt, und diese Bemühungen haben sich definitiv ausgezahlt.

Ist genau das herausgekommen, was ihr aufnehmen wolltet?

Das Spannende am Aufnehmen ist ja, dass man vorher nie so genau weiß, wie die Songs am Ende klingen werden. Wir haben bei „ONE HOUR HERO“ eine sehr gewissenhafte Vorproduktion gemacht, trotzdem werden beim eigentlichen Aufnahmeprozess noch teilweise entscheidende Änderungen vorgenommen, je nachdem, welche Ideen wir oder unser Produzent Tim Buktu in diesem Moment haben.
Aber wir hatten natürlich gewisse Vorstellungen und Ansprüche, diese konnten wir auf jeden Fall erreichen und teilweise sogar übertreffen.

Ich habe den Eindruck, dass weniger Hits auf dem Album sind, als noch bei "Love Murder Blues". Stehe ich da mit meiner Meinung alleine?

Ja! So etwas kann man selber natürlich nur schwer beurteilen, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Außerdem, was heißt „Hits“? Die neuen Songs, die wir bisher live gespielt haben, wurden auf jeden Fall extrem abgefeiert, damit haben wir selbst gar nicht so schnell gerechnet, auch die Reaktionen der Leute auf unserer MySpace Seite waren bisher unheimlich positiv. Dort kann man sich übrigens vier der neuen Songs komplett anhören.

Grischa spielt ja auch noch bei DEMENTED ARE GO. Wie regelt er das mit dem Proben, den Auftritten?

Das klappt soweit ziemlich gut, Grischa hat die DEMENTED Sachen alle drauf und viel gemeinsames Proben ist da gar nicht erforderlich. Es kann schon mal vorkommen, dass Grischa dann halt mal zwei Shows am Abend spielen muss, aber das ist alles kein Problem. Im Zweifelsfall haben die ENGINES Priorität für ihn, den Rest muss er halt für sich organisieren.

Und wie kam es eigentlich dazu?

Wir haben ja ziemlich oft mit DEMENTED ARE GO gespielt, sind zwei komplette Touren mit ihnen gefahren. Da hat sich im Laufe der Zeit eine tolle Freundschaft zwischen den Bands entwickelt, Sparky singt ja z.B. auch bei einem Song unseres neuen Albums mit. Grischa ist anfänglich für ein paar Gigs eingesprungen, als DEMENTED mal wieder ohne Bassmann da standen, das hat dann so gut funktioniert, dass daraus eine längerfristige Sache geworden ist. Wir haben das durchgesprochen und alle Beteiligten sind zufrieden.

Ihr habt euch in den letzten Jahren einen großen Stellenwert in derPunk-A-Billy/ Rockabilly und Psychobilly-Szene in Deutschland erspielt und es sicher bis in die Speerspitze geschafft. Wie siehst du selber euren Stellenwert?

Schwer zu sagen, da wir ja keiner dieser Szenen so wirklich angehören. Bei unseren eigenen Shows trifft man dem entsprechend auf ein sehr gemischtes Publikum, da kommen Punks, Metaltypen, Psychos und auch ganz normale Durchschnittstypen. Das ist auch genau das, was wir wollen, dieser Weg ist zwar länger und steiniger, aber wir haben halt keinen Bock auf Scheuklappendenken. Die Leute wissen das scheinbar zu schätzen und haben auch Bock, sich überraschen zu lassen. Da geht auf jeden Fall noch ne Menge mehr.

Woher nehmt ihr die Inspiration?

Touren sind sehr inspirierend, private Erfahrungen, einfach alles kann die Inspiration zu einem neuen Song liefern. Lou verarbeitet beispielsweise viele persönliche Erlebnisse in seinen Texten, Musik ist ja auch Therapie, irgendwie. Was die Ideen für Riffs usw. angeht, die kommen einfach wie aus dem Nichts. Oder auch nicht !

Wie sehen eure nächsten Pläne aus?

Also, am 14.September kam „ONE HOUR HERO“ raus, Anfang Oktober ging es dann endlich auf Tour. Da waren und sind wir sehr heiß drauf, wir werden quasi die gesamte neue Scheibe live bringen, dazu jede Menge alte Songs, es wird also die komplette ENGINES Vollbedienung. Zur Unterstützung haben wir THE ROCK IT DOGS und RADIO CITY RIOT dabei, zwei coole Bands aus England, das ist meiner Meinung nach ein richtig geiles Rock 'n’ Roll Paket! Genaue Daten usw. zur Tour findet man wie immer auf unserer Homepage und MySpace-Seite. Ende des Jahres werden wir dann direkt noch mal touren, vielleicht in Skandinavien, das ist aber alles noch in Planung.

Hast du noch ein paar letzte Worte für unsere Leser?

Hört euch die neue Scheibe an und kommt rocken!!!
Syd, vielen Dank für deine Zeit und das Interview!

http://www.heartbreak-engines.com