Geschrieben von Donnerstag, 13 Dezember 2007 09:21

Bloodlights - Interview mit Sänger und Gitarrist Captain Poon



GLUECIFER, eine der besten und bekanntesten Rock`N Roll Bands Skandinaviens, genauer gesagt aus Oslo in Norwegen, lösten sich vor gut zwei Jahren auf. Doch Captain Poon, der Gitarrist der Band, gründete umgehend eine neue Gruppe mit dem Namen BLOODLIGHTS. Und diese brachte unlängst ihr selbstbetiteltes, starkes Debüt heraus. Im Interview stand uns Captain Poon zu seiner neuen Band, zum ersten Output und Vielem mehr Rede und Antwort.
Captain Poon, stell dich und deine Band doch mal kurz vor. Wann ging es mit den BLOODLIGHTS los?
Die Proben bei BLOODLIGHTS begannen Anfang 2006, nachdem ich ein gutes Jahr an dem neuen Material gearbeitet hatte. Heute besteht die Band aus mir, Gesang und Gitarre, Ron Elly, Bass, Nico von Schäfer, Schlagzeug und Howie B., Gitarre.
Wie würdest du selber eure Musik beschreiben?
Wir spielen eine deftige Mischung aus hartem Rock und Punk, vergessen aber nie die Melodien, die wir immer wieder mit einfließen lassen.
Es gibt mittlerweile so viele wirklich gute Rock`N Roll Bands aus Skandinavien. Warum, denkst du, sollte man unbedingt die BLOODLIGHTS hören? Und wo denkst du, finden sich die größten Unterschiede zwischen euch und anderen skandinavischen Bands?
Dieser Tage gibt es alle möglichen Arten von Bands von hier. Daher ist es auch wirklich schwer, gerade unsere Musikszene zu beschreiben, da sie so unglaublich bunt gemischt ist. Die BLOODLIGHTS repräsentieren dabei das Segment des einfachen, universellen  aber trotzdem guten Rock`N Rolls. Ob wir dabei aus Alaska, Buenos Aires oder  LA kommen, ist völlig egal. Es zählt nur die Musik. Wir versuchen dabei frischen Rock`N Roll abzuliefern, der jedem, der daran interessiert ist, eine gute und entspannte Zeit bescheren kann.
Wie ist euer Debüt entstanden?
Wir haben es in fünf kalten Wochen in Berlin mit Produzent Phil Caivano (Ex- MONSTER MAGNET) aufgenommen und sehr hart daran gearbeitet. Allerdings hatten wir auch eine Menge Spaß. Ich bin wirklich froh, dass wir für die Aufnahmen nach Berlin gegangen und nicht in unserer Heimatstadt Oslo geblieben sind. Den so hatten wir die Möglichkeit, jeden Tag zwölf bis fünfzehn Stunden zu arbeiten, ohne großartig von außen abgelenkt zu werden, mit Ausnahme von den netten Bars in der Gegend und einigen wirklich guten Parties.
Wenn du die BLOODLIGHTS mit deiner vorherigen Band GLUECIFER vergleichst, wo siehst du da die größten Unterschiede?
Obwohl die BLOODLIGHTS genauso eine Rockband sind, wie es GLUECIFER waren, liegt der größte Unterschied sicher in den Melodien. Denn die BLOODLIGHTS sind wesentlich melodischer, als GLUECIFER, die einfach härter waren. Irgendwer erzählte mir auch vor ein paar Tagen, dass die BLOODLIGHTS vielleicht ein jüngeres Publikum als meine frühere Band ansprechen würden. Ich weiß aber wirklich nicht, was ich mit dieser Aussage anfangen soll. Dieses ist unsere erste Platte, und es ist wirklich schwer für mich zu sagen, wo wir von nun an, von diesem Punkt, wo wir gerade sind, hingehen werden. Aber im Moment interessiert mich das auch nicht so wirklich. Wir sind eine Band, an der sich viele Leute erfreuen können, denn wir sind keine verschworene geheime Gemeinschaft, jeder ist bei uns herzlich willkommen.
Kommen wir noch mal zu deiner früheren Band GLUECIFER zurück. Meinst du, es besteht eine Chance, dass sich GLUECIFER in Zukunft wiedervereinen werden?
Nein, das wird sicher nicht passieren! Es gibt immer einen Grund, warum sich eine Band auflöst. Worin besteht dann der Nutzen, wenn eine Band, die sich auflöste, zehn Jahre später zurückkommt, fetter, hässlicher und schlampiger, um aus etwas Profit zu schlagen, was einmal gut war? Nein, ich bin der Meinung, dass Reunions einfach unnötig sind, und ich will nie im Leben so etwas Blödes durchziehen.
Vor einigen Jahren gab es aus Norwegen eine rechte Rock`N Roll Invasion mit einigen wirklich guten Bands, die ganz Europa eroberten. Doch in letzter Zeit ist es sehr still geworden, was norwegische Bands angeht. Woran denkst du liegt das, und siehst du das überhaupt genau so?          
Wie ich ja vorhin schon andeutete, gibt es hier oben bei uns eine Menge schlechter Bands, die dennoch viel Erfolg haben. Der Unterschied zu der so genannten Welle skandinavischer Rockbands vor einigen Jahren ist der, dass es damals ungefähr fünf Bands waren, die zur gleichen Zeit auf sich aufmerksam machten und musikalisch untereinander verbunden waren. Ich denke, in der Underground-Presse wurde das Ganze auch eher zu einem Phänomen, als zu einer kommerziellen Sache erklärt. Viele der damaligen Bands gibt es immer noch, aber es ist mittlerweile viel passiert. Wenn du sagst, dass norwegische Bands nicht mehr die Aufmerksamkeit bekommen, die sie früher genossen, dann stimme ich dir zu. Aber ich kann gleichzeitig nur hoffen, dass die BLOODLIGHTS daran etwas ändern können.
Kommen wir zum Schluss des Interviews, wie sehen eure weiteren Pläne für den Rest des Jahres und für 2008 aus?
In nächster Zeit werden wir vermehrt Shows spielen und alle unsere Gedanken drehen sich bereits darum. Am 26. Februar 2008 wird dann endlich unsere erste große Europa-Tour in Hamburg starten. Und das kann ich kaum erwarten.
Hast du noch ein paar letzte Worte für unsere Leser?
Ich kann nur hoffen, dass jeder, der die Chance hat uns live zu sehen oder unsere Platte zu kaufen, diese auch nutzt, denn BLOODLIGHTS rocken!
Captain Poon, vielen Dank für deine Zeit und das Interview!

http://www.bloodlights.com