Geschrieben von Robert Mittwoch, 27 Februar 2008 09:30
Time Again - Interview mit Sänger Daniel Dart
Link: www.timeagainband.com
Vor zwei Jahren warfen TIME AGAIN aus Los Angeles mit „The Stories Are True“ ihr starkes Debüt auf den Markt. Es beinhaltete feinsten Streetpunk im Stile der großen RANCID. Nun folgte mit „Darker Days“ ein noch besseres Album, welches sich aber musikalisch, mehr und mehr vom großen Vorbild entfernt hat, ohne aber weniger Steetpunk zu sein. Und das steht der Band richtig gut. Daniel Dart, seines Zeichens Sänger von TIME AGAIN, traf sich mit uns zu einem kleinen aber feinen Interview und erzählte uns ein wenig über das neue Werk, die anstehende Tour und einiges mehr.
Daniel, stell dich und deine Band doch mal kurz vor!
Wir sind TIME AGAIN, eine Streetpunkband aus Los Angeles. Uns gibt es mittlerweile seit 2004 und ich hoffe, dass wir noch viele Jahre existieren werden.
Wie würdest du euren Sound beschreiben?
Ich würde unsere Musik als eine Mischung aus Punk, Rock `N Roll und Altemative Rock bezeichnen. Dabei versuchen wir aber nicht das Rad neu zu erfinden, sondern spielen lediglich die Musik, die wir alle am meisten mögen.
Gerade wurde euer neues Album “Darker Days” veröffentlicht. Hat der Titel der Scheibe eine besondere Bedeutung für dich?
Es war diesmal richtig schwierig für uns, einen geeigneten Namen für unsere Platte zu finden. Wir hatten die Aufnahmen schon abgeschlossen, das Cover war schon gestaltet, aber uns wollte kein passender Titel einfallen. Schließlich kamen wir auf „Darker Days“, da es uns am angemessensten für diese CD erschien. Ich hoffe, du stimmst da zu.
Existiert eine Verbindung zwischen dem Titel und dem Bild auf dem Cover?
Wir wollten beim Titel und beim Cover etwas finden, was provoziert und zum Nachdenken anregt. Unsere Cover und unsere CD-Titel gleichermaßen, sind für uns fast am wichtigsten, da wir wollen, dass die Leute verharren und nachdenken, wenn sie die CDs sehen oder sie in die Hand nehmen.
Wenn ich recht informiert bin, dann hast du selber das gesamte Coverartwork getaltet. Das sieht richtig gut und professionell aus. Ist das ein Hobby von dir?
Ich gestalte zusammen mit Joseph Reyes, dem älteren Bruder unseres Gitarristen, alle Cover für TIME AGAIN. Das haben wir immer schon gemacht, auch wenn es nur ein Hobby ist, und werden es sicher auch in Zukunft immer für TIME AGAIN tun.
Wenn du "Darker Days" mit eurem Debüt "The Stories Are True" vergleichst, wo denkst du befinden sich die größten Unterschiede?
Meiner Meinung nach ist "Darker Days" einfach besser. Irgendwie basiert das neue Album zwar stark auf “The Stories Are True”, ist uns aber gleichzeitig besser gelungen, in jeder Beziehung.
Was habt ihr verändert?
Die wichtigste Veränderung haben wir am Bass vorgenommen. Direkt nach der Veröffentlichung von "The Stories Are True" haben wir uns von unserem Bassisten getrennt und ihn durch Oren Soffer ersetzt. Das war das Beste, was TIME AGAIN je passieren konnte. Erst als Oren zur Band stieß, wurden wir wie eine Familie und eine richtige Einheit als Band.
Ich habe den Eindruck, dass eure neue Platte mehr nach TIME AGAIN als nach allem anderen klingt, was bei eurem Debüt noch nicht der Fall war. Irgendwie klingt das Album erwachsener, was denkst du?
Da stimme ich dir hunderprozentig zu. Ich denke, wir sind mit dieser Scheibe alle ein bisschen gewachsen und haben uns stark weiterentwickelt. Zusätzlich sind wir auch mehr denn je persönlich und musikalisch zusammengewachsen. Daher bin ich doch sehr zufrieden und stolz auf dieses Album.
Es klingt, als hättet ihr auch Hardcore-Einflüsse in euer Album mit aufgenommen, stimmt das?
Ich denke, es finden sich tatsächlich Einflüsse von Hardcore und Metal auf diesem Album. Allerdings haben wir das nicht wirklich geplant, es ist einfach so gekommen. Ich hoffe, es gefällt dir und vielen anderen auch. Mir auf jeden Fall gefällt es sehr gut.
In eurem CD-Cover steht ein Satz, den ich sehr interessant fand: "That lines that were drawn / between right and wrong / once there was something, now they are gone / people are staring / looking for the prophets / the hope that they seek, have they already lost it?” Es scheint, als wäre euch diese Aussage sehr wichtig. Was wollt ihr damit sagen?
Dieses Statement ist in der Tat sehr wichtig für mich. Manchmal glauben Menschen so fest, dass sie nicht erfolgreich sein können. Sie schauen nur nach außen und sind ständig auf der Suche nach Hoffnung und Inspiration. Allerdings glaube ich, dass diese Leute einfach mehr auf sich schauen müssen. Und genau das sagt dieses Statement für mich aus. Sie schauen ausschließlich auf Eltern, Kirchen, Staat und Politiker, Klubs und vieles mehr und vergessen dabei völlig, sich auf sich selbst zu besinnen. Und das ist echt schade und ein großer Fehler in meinen Augen.
Auch wenn ihr nun eigenständiger denn je klingt, war es insbesondere bei eurem letzten Album so, dass der Vergleich mit RANCID über eurem Köpfen schwebte. Glaubst du, das Ganze ist dennoch ein Vorteil oder ein Nachteil gewesen? Schließlich vergleichen euch immer noch viele Leute direkt mit RANCID?
Die Leute vergleichen dich ja sowieso immer mit irgendetwas. RANCID sind nicht nur gute Freunde von uns, sie sind auch meine Lieblingsband. Daher interessiert mich das alles nicht. Natürlich lächeln wir darüber, und es amüsiert uns auch. Aber im Grunde kann es durchaus auch ein Vorteil sein, oder doch ein Nachteil. Das ist sehr unterschiedlich und hängt davon ab, von welcher Seite du das Ganze betrachtest. Aber wir lassen uns definitiv davon nicht beeinflussen, denn wir sind TIME AGAIN, nicht mehr und nicht weniger.
Nach der Veröffentlichung von “Darker Days” habt ihr nun eine weitere Tour quer durch Europa geplant. Was erwartest du? Und wo spielst du am liebsten?
Einen bestimmten Platz, wo ich am liebsten spiele, habe ich nicht. Es ist mir auch egal, denn ich stehe einfach so gerne auf der Bühne und spiele mit meiner Band live, dass ich jeden Ort mag, an dem wir auftreten können. Die nächste Tour durch Europa wird sicher großartig, davon bin ich überzeugt, und daher zähle ich schon jetzt die Tage, bis wir endlich wieder Konzerte in Europa spielen.
Okay, kommen wir zum Abschluss dieses Interviews. Möchtest du noch etwas loswerden?
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, mich zu interviewen. Das bedeutet unserer Band sehr viel. Außerdem möchte ich ein dickes Dankeschön an all die Leute loswerden, die uns unterstützen und uns auf Tour abfeiern. Danke an euch! Hoffentlich sehen wir uns bald bei einer unserer Shows!
Daniel, danke für das Interview!
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