Geschrieben von Sonntag, 09 März 2008 09:34

Flogging Molly - Interview zum Album 'Float'




 
Sie gelten als eine der besten Livebands des gesamten Punkrock-Genres. Und das ist sicherlich auch ein Grund für die wachsende Beliebtheit der Combo aus Los Angeles. Die Rede ist von FLOGGING MOLLY, die Band um den charismatischen Frontmann Dave King mit der phantastischen Stimme. Ein anderer Grund sind die hervorragenden Alben, die FLOGGING MOLLY in schöner Regelmäßigkeit veröffentlichen. Gerade ist es wieder so weit, mit „Float“ steht das vierte Studioalbum kurz vor seiner Veröffentlichung. Und schon jetzt wird ein riesiger Wirbel um das neue Werk veranstaltet. Schlagzeuger George Schwindt stand uns Rede und Antwort und sprach über das neue Album, die lange Wartezeit seit dem letzten Studioalbum, die Liveshows und vieles mehr.

Hey George, euer neues Album steht in den Startlöchern, wie fühlt ihr euch?

Es ist eine Mischung aus Erleichterung und Erwartung, die uns gerade beschäftigt. Wir sind erleichtert, da unsere neue Platte vier Jahre nach dem letzten Studioalbum endlich fertig ist, und sind gleichzeitig voller Erwartung vor der Veröffentlichung von „Float“, da wir sehr gespannt sind, wie die Welt dieses Output aufnehmen wird.
Euer letztes Werk “Within A Mile Of Home” erschien schon 2004. Warum dauerte es so lange, bis ihr wieder ein Studioalbum veröffentlicht?

Unser Sänger Dave ist derjenige, der die meisten Songs und alle Texte bei uns schreibt. Er brauchte diesmal einfach die lange Zeit, um die Songs fertig zu stellen. Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass es bis zur nächsten Platte von FLOGGING MOLLY nicht mehr so lange dauern wird.
Euer neues Album trägt den Titel “Float”. Gibt es da eine besondere Bedeutung für dich?
 
Für mich hat der Titel etwas damit zu tun, dass man seinen Kopf über Wasser hält, trotz der ganzen chaotischen Zustände, die mich, dich, uns umgeben. Es hat einfach etwas von Durchhalten und nicht aufgeben.
Wie ist eure Platte entstanden?

Wir nahmen die Platte in den Grouse Lodge Studios in County West Meath / Irland über den Zeitraum von drei Wochen im September und Oktober 2007 auf. Zum ersten Mal arbeiteten wir dabei mit Ryan Hewitt zusammen, der als Produzent und Co-Produzent agierte und sich zusätzlich auch um den Mix kümmerte. Wir versuchten die Gerüste für einen Song pro Tag fertig zu stellen, Gesang und Extras kamen dann später. Dennis, Nathen und ich kümmerten uns fast ausschließlich um das rhythmische Grundgerüst, sprich Gitarre, Bass und Schlagzeug.
Ihr wart diesmal in Irland im Studio. Was hat euch dahin verschlagen, und warum habt ihr eure Platte nicht in Amerika aufgenommen?

Dave und Bridget (Geige) leben beide mittlerweile in Irland, und so war es bequemer für sie. Außerdem wollten wir eine Veränderung der Atmosphäre bewirken und mal etwas Neues probieren. Wir haben da noch nie etwas aufgenommen, warum also nicht?
Wo sind eure neuen Songs entstanden? Auf Tour oder in einem Pub?

Weder noch. Die meisten wurden in unserem Proberaum in Blackwater Village / Irland aufgenommen. Oder Dave schrieb die Songs bei sich zu Hause, denn er wohnt da gleich um die Ecke.
Wenn du “Float” mit eurem letzten Output “Within A Mile Of Home” vergleichst, wo sind die größten Unterschiede?

Ich denke, dass beide Songs großartige und starke Songs beinhalten, aber ich bin überzeugt, dass wir auf „Float“ einfach einen besseren Job abgeliefert haben, was das Arrangement und die Bearbeitung der musikalischen Ideen betrifft.
Beim Hören von “Float” fiel mir auf, dass euer neues Album irgendwie langsamer und melancholischer wirkt.

Dem stimme ich nicht zu. Ich denke, auf „Float“ finden sich mehr Midtempo-Simgs und mehr variierende Stücke als in der Vergangenheit. Das sorgt meiner Meinung nach für eine bessere Hörerfahrung. Und was die Melancholie angeht, so war Dave eigentlich immer schon ein sehr melancholischer Sänger, und da hat sich seit dem letzten Album eigentlich nicht viel verändert.
Der letzte Song auf eurem Album heißt “The Story So Far”. Handelt der Song von der bisherigen Zeit mit FLOGGING MOLLY?

Nein, meines Wissens nach ist dem nicht so. Ich bin ziemlich sicher, dass ich weiß, worüber Dave schreibt, aber ich denke nicht, dass er es so gerne sieht, wenn wir in seinem Namen über die Interpretation seiner unglaublich persönlichen Texte sprechen.
Eure nächste Tour quer durch Europa ist ja schon für Mitte des Jahres geplant. Dabei werdet ihr auch auf einigen sehr großen Festivals spielen. Was erwartest du?

Ich würde mich sehr darüber freuen, viele unserer Fans zu sehen, die genügend Zeit hatten, sich unsere neuen Songs anzuhören, die Texte zum Mitsingen zu lernen und uns so abzufeiern. Zusätzlich bin ich aber davon überzeugt, dass wir mit dieser Platte mehr Leute erreichen können als jemals zuvor.
Ihr geltet ja als eine der besten Livebands unserer Zeit. Was liegt dir mehr, Club- oder Festival-Shows?
 
Da gibt es für mich keine Unterschiede, denn ich mag beides sehr gerne, wenn es unvergessliche Erlebnisse in der Einheit zwischen Band und Fans werden. Und das werden in der Regel die meisten Shows.
Der Zuschauerzuspruch bei euren Konzerten steigt stetig an. Wo denkst du, ist das Publikum am besten?
 
Überall auf der Welt haben wir schon tolles Publikum erlebt, und manchmal finden die besten Shows plötzlich an Plätzen statt, von denen du es vorher niemals erwartet hättest. Du weißt vor einem Konzert eben nie, was passiert…
Wie sehen die Reaktionen in Irland aus?

Obwohl wir bisher noch nicht so oft in Irland gespeilt haben, bekamen wir die besten Reaktionen auf unser Konzert in Belfast, Nordirland. Interessanterweise haben die Iren eigentlich das, was wir tun, nie so gemocht. Dave ist der Meinung, dass die Iren Vorbehalte gegen uns haben, weil sie nicht mörgen, wie wir mit den tradionellen irischen Musikelementen umgehen und sie mit Rock und Punk kombinieren. Ich denke aber, dass die Iren möglicherweise doch mehr und mehr zu unseren Shows kommen werden.
Mehr und mehr Leute werden gerade in Deutschland auf FLOGGING MOLLY aufmerksam und wachsen zu echten Fans heran.
Woran liegt es, dass ihr immer bekannter werdet?
Als erstes machen Mirko, SideOneDummy Deutschland und das gesamte SideOneDummy Team bei euch einen tollen Job. Aber genau so wichtig ist, dass es je länger wir touren und je mehr Shows wir in Deutschland spielen, umso mehr Möglichkeiten gibt, uns live zu erleben und mit uns in Verbindung zu treten, sowohl für jungfräuliche Ohren, was unsere Musik betrifft, als auch für die Fans, die uns schon seit langer Zeit unterstützen. Und darüber bin ich total glücklich!
Okay, kommen wir zur letzten Frage. Was schmeckt besser, Guiness oder Kilkenny?

Auf jeden Fall schmeckt Guinness besser und ist sicher das Lieblingsgetränk der ganzen Band.
George, Danke für deine Zeit und das Interview!


http://www.floggingmolly.com