Geschrieben von Mittwoch, 01 Oktober 2008 10:55

Guts`N Glory - Interview mit Sänger Frank



Vor einigen Jahren kamen GUTS´N GLORY praktisch wie aus dem Nichts und überraschten das szenefreudige Publikum in Hannover und danach auch deutschlandweit. Wenig später erschien mit „Destination Nowhere“ ein wirklich gutes Album, das bewies, dass nicht nur britische Bands gute Oi-Punk- und Streetpunkscheiben machen können. Nach dem zuletzt aber viel passierte bei den Hannoveranern, kehren sie nun zurück und haben neben personellen Veränderungen auch ein richtig gutes neues Album mit dem Titel „Here To Stay“ im Gepäck. Der frühere Bassist und neue Sänger Frank stand uns Rede und Antwort und plauderte über die letzte Zeit, das neue Album und einiges mehr.
Jungs, stellt euch doch mal kurz vor!

Jau, GUTS ’N’ GLORY sind Holm und Wörmi an den Klampfen, Tomek am Schlagzeug, Timm am Bass und Frank am Mikro. Uns gibt es jetzt mittlerweile fünf Jahre, und „Here to Stay“ ist unsere zweite Scheibe.
Wie würdet ihr euch denn selber musikalisch beschreiben?

Das Feedback zur neuen Scheibe zeigt wieder mal, dass es jeder anders sieht. Von „Hardcore mit fettem Oi! Einschlag“ über „weg vom Oi! dafür mehr Punkrock“ bis „jetzt noch mehr Oi!“.  Keine Ahnung! Wir selbst sind da ja auch nicht immer so ganz objektiv. „PUNKROCK – STREETPUNK – Oi! Whatever the fuck you wanna call it!”, war unser Spruch zur ersten Scheibe, und der passt immer noch verdammt gut. Ich denke, unsere Einflüsse sind einfach zu breit gestreut, als dass wir uns auf eine bestimmte Schublade reduzieren lassen.
In den letzten Monaten ist ja viel bei euch passiert. Euer Sänger Peter stieg aus und Frank, du hast das Mikro übernommen. Wie kam es dazu?

Pedder hat sich einfach in ne andere Richtung entwickelt und war dann dementsprechend auch nicht mehr 100 Prozent bei der Sache. Und da haben wir uns dann eben freundschaftlich voneinander getrennt. Ich denke, das war auch die richtige Entscheidung und beide Seiten sind damit jetzt zufrieden. Pedder hat mit NO TIME LEFT übrigens eine neue Band. Einfach mal auf Myspace anchecken! Einen neuen Sänger in eine bestehende Band zu integrieren, der die Band dann 100 prozentig repräsentiert, ist natürlich schwierig. Von daher lag es halt nahe, dass ich das mal versuche, zumal ich bei den Texten und Gesangsmelodien schon immer die Finger im Spiel hatte. Naja, anscheinend ist es dann ja nicht ganz so scheiße geworden, sonst hätten mich die anderen ja wahrscheinlich schon gekickt. (lacht)
Wirst du jemals wieder zum Bass greifen?

Tja, ich fühl mich eigentlich verdammt wohl hinterm Mikro. Hätte ich gar nicht gedacht, aber so langsam hab ich Blut geleckt. Eigentlich wollt ich ja immer noch mal Gitarre in einer Kapelle spielen, aber ich fürchte dafür bin ich zu schlecht. Also werde ich irgendwann bestimmt mal wieder hinterm Bass zu sehen sein.
Ihr seid bei Sunny Bastards gelandet, wie kam es dazu?

Als klar war, dass wir demnächst wieder eine Scheibe aufnehmen würden, haben wir uns halt umgehört. Und da Christian von SB schon zur ersten Scheibe großes Interesse gezeigt hat, war das dann auch nur logisch.
Irgendwie scheint Sunny Bastards eine gute Heimat für Hannover-Bands zu sein, wie seht ihr das?

Auf jeden Fall! Hannover ist auf dem Sektor aber eben auch ein gutes Pflaster!
Und ein neues Album habt ihr auch aufgenommen. Wie ist es entstanden?

Eigentlich wie so was immer läuft. Wir haben schon relativ kurz nach der ersten Scheibe mit neuen Songs angefangen, aber das kommt dann immer in Schüben. Dann passiert auch mal ein halbes Jahr gar nichts, und dann gibt es drei bis vier neue Songs direkt hintereinander...
Hat der Titel „Here To Stay“ eine bestimmte Bedeutung für euch?

Der Titel ist mir auf der Bühne eingefallen, als wir in Hannover im Mephisto gespielt haben.
Beim Zusammenpacken hab ich Holm gefragt, was er davon hält, und dann war das beschlossene Sache! Das Konzert hat richtig Bock gebracht, und da ist mir bewusst geworden, dass ich überhaupt nichts anderes machen will, als mit einer Punkrock-Streetpunk-Oi!-Hardcore-Whatever-Band auf der Bühne zu stehen, und dass das auch in Zukunft genau so sein soll. Eigentlich wäre ja jetzt mit 37 der richtige Zeitpunkt, um auf dem Sofa zu verenden, aber was soll ich sagen, das ist einfach nicht der Weg, den ich irgendwann mal eingeschlagen habe!
Frank, kann es sein, dass dieses Album, vielleicht auch durch deine Vergangenheit als Bassist so mancher Hardcore-Combo, viel mehr nach Hardcore klingt als früher?

Also, die beiden hardcorelastigsten Songs „Sense of Justice“ und „Fuck you“ sind beide auf Holms Mist gewachsen. Mit „Lies“ hatten wir auf der ersten Scheibe auch einen Song, der etwas heftiger war. Wir hatten uns zwar vorgenommen, mit der zweiten Scheibe einen Tick flotter zu werden, aber Hardcore würde ich es nun nicht gleich nennen. JERRY’S KIDS, das ist Hardcore! (lacht)
Wenn ihr „Here To Stay“ mit „Destination Nowhere“, eurem Debüt, vergleicht, wo seht ihr die größten Unterschiede? Und was habt ihr speziell verändert?

Zum einen gibt es ja nun mal einen anderen Hauptgesang, und ansonsten sind wir einfach auch besser an den Instrumenten geworden. Stilistisch find ich nicht, dass wir da großes Neuland betreten haben.
In der Vergangenheit hatten viele von euch ja noch weitere Bands. Wird das auch in Zukunft so sein? Wenn ja, welche und wie sehen die Prioritäten aus?

Im Moment sind nur noch Holm mit SANITYS DAWN und den MELONES und Timm mit TESTOSTERON nebenbei aktiv. Ich denke, Tomek und ich werden demnächst auch wieder was nebenbei machen. Prioritäten sind immer schwierig. Bei uns gibt es den Leitspruch "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst"!
Werdet ihr das Album ausführlich betouren?

Ausgedehntes Touren ist bei ziemlich unmöglich, da wir alle in unseren Jobs ziemlich eingespannt sind. Außerdem kriegen Holm und Wörmi demnächst auch noch Nachwuchs. Dadurch muss das in Zukunft natürlich noch besser geplant werden. Aber generell werden wir natürlich schon alles mitnehmen, was irgendwie geht.
Wie sehen eure nächsten Pläne aus?

Tja, noch keine Ahnung! Erstmal die Shows spielen, die dieses Jahr noch anstehen, und dann irgendwann wieder neue Songs machen!
Okay Frank, hast du noch abschließende Worte?

Danke Robert für Dein Interesse!
Frank, vielen Dank für das Interview!


http://www.guts-n-glory.net