Geschrieben von Freitag, 13 März 2009 13:10

The Reveres - Interview mit Sänger Oliver und Gitarrist Paul

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THE REVERES sind eine fünfköpfige Indie-Rock Band aus Manchester. Die Jungs leben für die Musik und lieben es, diese live zu präsentieren. Wir hatten die Ehre, die erste ihrer zwei Akustikshows in Hamburg Bergedorf im BeLaMi am 12.03.2009 mitzuerleben und ein Interview mit Sänger Oliver Lomax und Gitarrist und Zweitsänger Paul Hesketh zu führen.


Hey Jungs! Schön, Euch dieses Wochenende in Hamburg zu haben. Stellt Eure Band The Reveres doch als erstes mal unseren Lesern vor!



Oliver:
Danke Dir! Klar, THE REVERES kommen aus verschiedenen Gegenden von Manchester, und wir haben uns an der Universität in Liverpool kennengelernt. Die Band gibt es seit zwei Jahren, aber Songs schreiben wir bereits seit etwa vier oder fünf Jahren als wir noch zusammen an der Uni waren.

Paul: Pete (Walker; Gitarrist), Oliver und ich haben während dieser Zeit sogar zusammen in einer WG gewohnt. Oliver und ich haben da schon gemeinsam Songs geschrieben und das ganze dann nach der Studienzeit fortgesetzt.

 

Wie seid Ihr auf den Bandnamen The Reveres gekommen?



Paul: Da gibt es eigentlich keine große Geschichte zu. Wir hatten damals gerade mal eine Hand voll Songs und ein Konzert stand an, also mussten wir uns schnell entscheiden. Wir wollten einen kurzen und coolen Namen, den sich die Leute gut merken können, und haben uns dann ziemlich schnell auf  THE REVERES geeinigt. Unsere erste Idee war THE TRADITION, aber das haben wir schnell wieder verworfen.

 

Ich habe gelesen, dass Ihr bereits einige Eurer Songs aufgenommen habt.



Oliver: Ja – vor 1 ½ Jahren haben wir in den Elevator Studios in Liverpool eine 3-Track-CD aufgenommen, und kurz vor Weihnachten waren wir in den Parr Street Studios in Liverpool. Das Management der Band ECHO & THE BUNNYMEN hat uns netterweise erlaubt, deren Studio für unsere aktuellen Aufnahmen zu nutzen. Die neue CD werden wir dann, wenn wir wieder in England sind, so schnell wie möglich fertig stellen.

 

Es ist heutzutage extrem schwierig für neue Bands, einen Plattenvertrag zu bekommen. Habt Ihr in der Richtung bereits Versuche angestellt?



Oliver:
Es gab bereits einige kleinere Label in Liverpool, die interessiert waren, wie z.B. 965 Records, aber keine Majors. Wir wollen auch erstmal 15 – 20 Songs zusammen haben, die uns hundertprozentig überzeugen, was hoffentlich dieses Jahr der Fall sein wird.

 

Und auf Euren Konzerten – gab es da keine interessierten A&Rs?



Oliver: Bisher noch nicht wirklich, aber wir haben bereits einmal in Manchester auf einer Art Showcase der 10 besten Bands aus Manchester gespielt und werden das dieses Jahr wieder machen, und da besteht schon eher die Chance, dass Leute von Plattenfirmen auf die Band aufmerksam werden.

Paul: Leider ist es besonders in der Gegend um Manchester extrem schwierig, da es hier etwa 30.000 Bands ohne Plattendeal gibt.

 

Auf Eurer MySpace-Seite steht, dass Ihr einen Radiowettbewerb des Radiosenders XFM gewonnen habt und Eure Songs in deren Playlist aufgenommen wurden?



Oliver:
Ja – Manchesters XFM ist der größte Independent Radiosender in der Gegend, das hat uns sehr gefreut.

Paul: Das läuft folgendermaßen ab – Bands laden ihre Songs auf die Webseite des Radiosenders und deren DJs suchen sich ihre Lieblinge raus. Dann wird an jedem Wochentag eine andere Band und deren Songs vorgestellt, und die Hörer stimmen am Ende der Woche über den Wochensieger ab. Das waren dann glücklicherweise wir – leider hat es aber nicht für den Monatssieg gereicht.

 

Hat sich dieser Radiowettbewerb in irgendeiner Weise positiv auf Eure Entwicklung ausgewirkt?



Paul:
Es war schon zu merken, aber ich denke, wenn wir komplett gewonnen hätten, hätte das viel mehr ausgemacht. Aber wir geben nicht auf und versuchen mehr und mehr Shows zu spielen. Konzerte sind das Wichtigste, um neue Fans zu gewinnen.

 

Oliver – Dein Vater MICHAEL WESTON KING ist auch Musiker. Hat das Deine Entscheidung beeinflusst, Musik zu machen?



Oliver:
Ja und nein. Ich habe ihn erst kennengelernt, als ich achtzehn war und vorher schon Gitarre gespielt und Songtexte und Gedichte geschrieben. Aber im Nachhinein war es natürlich sehr hilfreich, da wir dadurch mehr Möglichkeiten bekommen haben, tolle Shows zu spielen und wichtige Kontakte zu knüpfen.

 

Was sind Eure „normalen“ Jobs neben der Musik?



Oliver: Ich unterrichte an der Arts School in Liverpool in Teilzeit an 3 Tagen in der Woche, und an den anderen zwei Tagen male ich in einem Studio.

Paul: Ich arbeite im IT-Bereich des Royal Northern College Of Music in Manchester, was eher langweilig ist, aber man arbeitet mit musikbegeisterten Menschen zusammen, die Geige oder Klavier spielen, und das ist ziemlich cool.

 

Welche Bands haben den Stil der REVERES beeinflusst?



Paul und Oliver abwechselnd:
THE SMITHS, THE BEATLES, ECHO AND THE BUNNYMEN, LEONARD COHEN, NICK CAVE. Es gibt viele verschiedene Einflüsse, da wir alle unterschiedliche Geschmäcker haben, obwohl es sicherlich auch Parallelen gibt. Einflüsse kommen auf jeden Fall auch von THE JAM, THE CLASH und offensichtlich den ROLLING STONES, NEIL YOUNG und auch THE KINGS. Wir halten uns gegenseitig davon ab, zu sehr nur die Geschmacksrichtung des einen zu berücksichtigen, wodurch ein guter Mix entsteht. Textlich kommen die Einflüsse von Dichtern und Schriftstellern.

 

Wer schreibt denn bei Euch die Texte und wer die Musik?



Oliver: Wir beide schreiben Texte – insgesamt ist es aber eher so, dass Paul für die Musik zuständig ist und ich für die Lyrics.

Paul: RYAN ADAMS prägt unseren Stil momentan auch sehr, um noch mal auf die vorherige Frage zurückzukommen. Ryan schreibt ca. zwanzig Songs pro Woche – an diesem Punkt sind wir noch lange nicht.

 

Ihr hegt ja eine ziemliche Leidenschaft für Hamburg und die BEATLES und besonders für den früheren Bassisten Stuart Sutcliff.



Oliver:
Ja – Stuart war der beste Freund von John Lennon, und so ist es bei Paul und mir auch. Er ist ein ziemlich klassischer, romantischer Künstler, getreu dem Motto „Live fast, die young“, wonach wir natürlich nicht streben. Aber John und er haben sich ebenfalls an der Universität in Liverpool kennengelernt, und er war auch Maler – daher gibt es einige Parallelen.

Paul: Bei unserem jetzigen Hamburg-Aufenthalt sind wir nur zu zweit  - im November war die komplette Band dabei. Daher wollen wir uns diesmal wie richtige BEATLES-Touristen verhalten und in den Kneipen Bier trinken, in denen die BEATLES auch waren und vielleicht in den Clubs, wo sie gespielt haben, wie dem Kaiserkeller oder dem Indra-Club, kleinere Akustikgigs spielen. Das fühlt sich einfach gut an.

 

Habt Ihr gehört, dass die Schwester von Stuart Sutcliff John Lennon beschuldigt hat, mit Schuld am Tod ihres Bruders gewesen zu sein? (Da John und er sich wegen irgendeiner Sache geprügelt haben und John Stuarts Kopf getroffen hat, wodurch dieser erst permanente Kopfschmerzen erlitt und einige Wochen später dann ganz plötzlich an einer Hirnblutung starb.)



Oliver:
Ja – haben wir. Es ist schlimm, nach dem Tod eines Menschen solche Spekulationen anzustellen, und diese Theorie war noch nicht einmal die einzige. Es gibt auch bei uns manchmal Momente, in denen man den anderen aus Spaß einfach schubst und er dann blöd fällt – solche Dinge passieren einfach und keiner weiß, ob das wirklich stimmt oder der Auslöser für die Hirnblutung gewesen ist.

 

Im Musikbusiness werdet Ihr sicherlich häufig mit Gerüchten konfrontiert, die von der Presse oder den Fans an den Haaren herbei gezogen sind. Denkt Ihr, Ihr könnt mit so etwas umgehen?



Oliver: Über Paul und mich wird jetzt schon so einiges erzählt. (lacht)

Paul: Oliver und ich leben einfach für die Musik, und wenn das der Preis dafür ist, nehmen wir das gerne in Kauf.

 

Stuart Sutcliff hatte eine deutsche Freundin – wie gefallen Euch die deutschen Mädels so? (Beide lachen)


Oliver:
Wir lieben die deutschen Frauen – bisher haben wir zwar nur Mädels aus Hamburg kennengelernt und ich weiß nicht, ob das komplett Deutschland repräsentiert, aber die, die wir bisher kennengelernt haben, gefallen uns.

 

Welche Ziele wollt Ihr in den nächsten paar Jahren gerne mit den REVERES erreichen?



Oliver: Wir wollen richtig, richtig viel Geld machen. (lachend)

Paul: Nein – ernsthaft – das Wichtigste für uns ist es, ein komplettes Album aufzunehmen und es zu veröffentlichen. Als erstes nehmen wir eine EP mit etwa sechs Songs auf und versuchen diese dann an Plattenfirmen heranzutragen. Dann wollen wir natürlich touren und unsere Songs live präsentieren.

 

Vielen Dank für das Interview! Gibt es noch etwas, was Ihr unseren Lesern mitgeben wollt?



Paul: Ja – checkt unsere Myspace Seite http://www.myspace.com/thereveres, hört Euch unsere Songs an und teilt uns mit, was Ihr von ihnen haltet. Dann gibt es auf Facebook eine Gruppe, die heißt „THE REVERES Fans“. Mit dieser Gruppe auf Facebook ist es einfacher, viele Leute zu unseren Konzerten einzuladen – außerdem findet Ihr da auch meine E-Mail Adresse, und falls Interesse besteht, schicke ich Euch eine CD.

 

 
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