Sondaschule - Interview zum Album "Lass Es Uns Tun"

Bitte stellt euch unseren Lesern vor.

Liebe Leser, wir sind die Band Sondaschule. Klingt komisch? Ne, klingt nach verdammt guter Musik! Wir kommen aus dem Ruhrgebiet und kombinieren Ska, Reggae, Punk, Rock N' Roll und sehen verdammt gut aus. Der Rest ist privat.

Meiner Meinung nach ist euer neues Album eine ziemliche Steigerung zum etwas schwächeren Vorgänger. Wie sehr ihr das?

Jedes Album hat seine Zeit und seine ganz eigene Geschichte. Daher würden wir niemals sagen, dass "Von A bis B" "schwach" war. Zu der Zeit waren das unsere 100 Prozent! Natürlich entwickelt man sich weiter und traut sich selbst mehr zu. Zum Beispiel hat Costa bei diesem Album mit an den Reglern gesessen und das Album mitproduziert. Des weiteren waren wir besser vorbereitet und hatten ca. 40 Lieder geschrieben, wovon wir im Studio unsere zwölf Favoriten ausgesucht und auf's Album gepackt haben.

Mein Lieblingsalbum von euch ist nach wie vor „Rambazamba". Wie seht ihr eure Entwicklung seitdem?

Seit "Rambazamba" ist viel passiert. Es war unser zweites Album und wir waren jung, wild und unbedarft. Mit "Lass es uns tun" kam jetzt sieben Jahre später Album Nummer fünf in die Läden. Jeder von uns hat sich persönlich weiter entwickelt, Costa beschäftigen z.B. andere Themen in seinen Texten, unser Publikum hat sich verändert, hinter den Kulissen im Management usw. hat sich Einiges getan. Was genau passiert ist, kann wohl keiner rekonstruieren – aber Fakt ist, dass wir immer hinter dem standen, was wir fabriziert haben und wir sehr froh darüber sind, wie es sich entwickelt hat.

Ihr macht auf jedem Album mittlerweile Experimente mit poppigen bzw. einfach mal anderen Sounds. Auf „Lass es uns tun" funktionieren die auch ziemlich gut. Kommen die Ideen dafür erst im Studio, wenn die Technik zum Experimentieren einlädt, oder steht das vorher?

Experimente mit "anderen Sounds" gab es bei uns ja schon immer und das ist auch gut so. Wir wollen nicht die selben vier Akkorde und die gleichen drei Instrumente auf jedem Album benutzen. Gerade heute, wo jeder schon mit einem kleinen Laptop unendlich viele Möglichkeiten hat, fette Sounds zu machen. Daher wird im Proberaum viel gebastelt und die Melodien stehen meist komplett, bevor wir ins Studio gehen.

Wird sich die SONDASCHULE weiter in diese Richtung bewegen und vielleicht mal einen Radiohit landen?

SONDASCHULE wird sich immer weiter in "diese Richtung" bewegen, da wir seit Gründung dieser Band nie etwas anderes gemacht haben, als uns in "diese Richtung" zu bewegen. Wir haben uns nie darauf ausgeruht, was wir gemacht haben, sondern waren immer hungrig und wollten neue Sachen ausprobieren, die uns gefallen und unsere Musik besser machen für unseren Geschmack. Ob dabei dann vielleicht ein Radiohit rauskommt, stand nie zur Diskussion und wäre purer Zufall. Der Weg ist das Ziel, wir wissen nicht, wo er uns hinführt und lassen uns überraschen.

Zum Abschluss: Es gibt Schlimmeres, als NICHT zwischen Lady Gaga und David Ghetto im Radio zu laufen.

Ich habe im Review geschrieben, dass ich die früheren KASSIERER-Vergleiche mittlerweile nicht mehr bringen kann, weil ihr euch auch textlich bewegt habt. Wie kommt's?

Ganz ehrlich, die KASSIERER haben alles gesagt, dem ist nix mehr hinzuzufügen.
Außerdem ist Costa mittlerweile 10 Jahre älter, hat sich unglaublich in seinem Songwriting gesteigert und interessiert sich auch für andere Dinge als Saufen, Kiffen und Ficken! Doch auch wenn sich sein Themenhorizont erweitert hat, sind seine Texte genauso treffsicher und gnadenlos ehrlich geblieben wie früher. Heute bringt er teilweise Leute zum Nachdenken oder zum Weinen, wo sie früher nur gelacht haben, und zwei Minuten später bringt er sie doch wieder zum Lachen. Das ist doch großartig.

Wie schwer ist es eigentlich, eine so große Truppe zum Proben zu kriegen und Kontinuität reinzubekommen?

Sehr schwer... GREEN DAY haben es da sicher einfacher!

Warum singt Costa heute weniger als früher? Manchmal ist das ja eher Sprechgesang?

Costa war schon immer ein Mensch, der gerne Geschichten oder Texte über jegliche Art von Musik geschrieben hat. Er ist einfach genreübergreifend fähig, überall seine Zeilen draufzulegen. Warum er aktuell öfter Sprechgesang als Stilmittel benutzt, können wir nur raten. Zum einen liegt es wohl an seinem persönlichen Musikgeschmack, da er sich aufgrund der Texte sehr für Rap interessiert, zum anderen liegt es mit Sicherheit an Bands wie THE TRANSPLANTS oder auch RANCID.

Was kommt 2013 für euch?

Zuerst einmal die bereits angesprochene "Deine Stadt gehört uns" Deutschlandtour im Febraur / März, 14 Städte in 16 Tagen! Im Sommer werden wir wieder auf verschiedenen Festivals gastieren und eine hoffentlich schöne, regenfreie Open Air Saison haben.

Famous Last Words?

I drank what?