Geschrieben von Manuel Donnerstag, 06 Juni 2013 19:03
Atlantis Chronicles – Interview zu "Ten Miles Underwater" mit Sänger Antoine
Paris liegt nicht am Meer, doch ATLANTIS CHRONICLES spielen seit über zehn Jahren modernen Death Metal, der sich um maritime Themen dreht. Damals rockten sie unter dem Namen ABYSS, dieses Jahr schleudern sie uns unter neuem Namen ihr erstes Album entgegen. Worum es auf diesem Konzeptalbum geht und was das mit Videospielen und Bathysphären zu tun hat, hat uns Sänger Antoine verraten.
Hallo Jungs. Wie geht's euch? Seid ihr schon in Sommerstimmung?
Uns geht's gut, danke. Ich hoffe, dir auch. Ich muss sagen, dass hier in Paris noch nicht wirklich Sommer ist, aber wenn die Sonne bald mal kommt, wird es richtig schön!!
Eure Band gibt es seit elf Jahren. Warum habt ihr euren Namen geändert und warum wurde der aktuelle Name ATLANTIS CHRONICLES gewählt?
Wir wählten einen anderen Bandnamen, weil wir an einen Punkt kamen, an dem sich viele Dinge in der Band änderten. Die Musik entwickelte sich um einiges weiter, wie auch die Vocals, und wir wollten eine spezifische Story kreieren, die man aber auch in unseren vorherigen Produktionen wiederfindet! Deshalb waren wir alle der Meinung, dass der nächste Schritt für uns eine klare Identität der Band sein sollte, die sich in einem Konzept widerspiegelt.
ATLANTIS CHRONICLES war der ursprüngliche Titel des Tracks „Tales Of Atlantis", den man auf dem Album finden kann. Aber wir haben entschieden, dass wir den ersten Titel für den Namen der Band verwenden.
Die Themen eurer Texte drehen sich hauptsächlich um den Ozean. „Ten Miles Underwater" ist ein Konzeptalbum. Erzähl uns doch mal etwas über die Story und vor allem, wie euch diese Story in den Sinn kam.
Nunja, es war zuerst unser Drummer Sydney, der von der Existenz einer Bathysphäre erfuhr – er fand sie in einem Buch namens „Abyss" von Clair Nouvian. (Bathysphäre ist eine Tiefsee-Tauchkugel, Anm. d. Red.) Er war so fasziniert von dieser Erfindung, dass er sehr schnell Potential darin für eine Geschichte fand. Sydney entdeckte außerdem faszinierende Details über die beiden Väter der Bathysphäre: William Beebe und Otis Barton. Er brachte uns quasi das Hauptthema des Albums und anschließend war jeder von uns angesteckt, alle passenden Ideen zu diesem Hintergrund einzubringen. In der Realität war diese Sache ein wissenschaftliches Experiment und Erlebnis, aber mit Hilfe der Musik wird es epischer, emotionaler und so etwas wie eine fantasmagische Welt.
Wenn jemand "Ten Miles Underwater" nicht kennt, wie würdest du ihm den Sound eures neuen Albums beschreiben?
Och, ich würde sagen, die Musik selbst ist eine Menge Death Metal, die Stimme ist ein bisschen Hardcore und alles zusammen hat viele Melodien.
Es gibt einige neoklassische Parts in euren Songs. Habt ihr einen Hintergrund klassischer Musik bei euch in der Band?
Ja natürlich. Und einer der Hauptgründe ist der, dass wir alle große Fans von Videospielen und Filmen sind – wie die meisten Jungs unserer Generation (die 90iger). Seit unserer Kindheit waren wir es gewohnt, viele schöne klassische Themen in diesen Medien zu hören. Deshalb muss ich zugeben, dass wir heute einige große Komponisten schätzen, die in der Filmindustrie arbeiten, hehe ...
Welche Musik hörst du in deiner Freizeit?
Sehr viel Metal und eine Menge Hip-Hop!
In Deutschland könnte man sagen, dass es durchaus eine große Metalgemeinschaft gibt. Wie siehst du die moderne Metal-Szene in Frankreich? Gibt es da eine große Gemeinschaft oder sind es eher Einzelkämpfer?
Nunja, ich würde sagen, dass es ein paar Bands gibt – wie GOJIRA, HYPNO5E, GOROD und BETRAYING THE MARTYRS – welche die moderne Szene in Frankreich darstellen. Sie bekommen auch einen großen Zuspruch vom französischen Publikum! Ich hoffe nur, dass dies alles weiterhin wächst und gedeiht.
Ihr schreibt viel über das Meer. Magst du Fische nur als Geschöpfe der Natur oder auch als Nahrungsmittel?
Wir wollen nicht, dass du denkst, wir wären von Fischen besessen. haha... Aber es gibt viel zu erzählen über die Kreaturen, die in den tiefsten Tiefen der Erde leben. So tief, dass die Menschen nicht alles über sie erfahren können, wie bei dem Architeuthis Dux (Riesenkalmare, Anm. d. Red.).
Gibt es weitere Mythen, die Thema eurer Musik werden könnten? Vielleicht ein Monster, das in einem französischen See lebt?
Alles, was ich sagen kann, ist, dass das zweite Album uns weit über den Tellerrand des Unterwasser-Themas hinausblicken lässt. Wir wollen uns als Band ja weiterentwickeln!
Werdet ihr dieses Jahr weiter an einem Ozean-Album arbeiten oder gibt es eher Pläne für Konzerte?
Im Moment zählt für uns nur die Bühne. Es hat so lange gedauert, bis das Album veröffentlicht wurde, weil wir es wirklich gut machen wollten – wir haben nur auf die Veröffentlichung gewartet. Aber jetzt wollen wir so viel live spielen, wie wir können. Wir kommen gerade zurück von einer zweiwöchigen Tour durch Europa, das war echt super! Ansonsten spielen wir natürlich auch viel in Frankreich.
Vielen Dank für das Interview und eine gute Zeit euch! Wenn es noch etwas zu sagen gibt, lasst es raus.
Es gibt nichts hinzuzufügen, außer, dass wir BurnYourEars danken für das Interesse an unserer Band. Und wir danken allen Lesern, die diesen Artikel lesen. Wir sehen uns...
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