Geschrieben von Tamino Montag, 02 September 2013 20:47
Bombus: Interview mit Gitarrist Feffe zu "The Poet And The Parrot"
BOMBUS aus Schweden haben jüngst mit ihrem zweiten Album "The Poet And The Parrot" ein Ausrufezeichen gesetzt – wir hielten einen Plausch mit Sänger/Gitarrist Feffe über Hippies, Dichter und Papageien.
Ihr wart gerade auf Tour mit DANKO JONES – wie lief das für euch?
Die beiden DANKO JONES Support-Touren waren soweit gut, so gut sogar, dass wir sie auf dem dritten Teil ihrer Europatour im Oktober supporten werden. Tolle Typen, tolle Crew, hat Spaß gemacht!
Aus Schweden kommt eine scheinbar unaufhaltsame Welle junger, großartiger Bands. Worin liegt das Geheimnis der Schweden, musikalisch so aktiv und gut zu sein?
Die Bands mögen vielleicht jung sein, aber die meisten Typen darin sind es nicht ... [lacht] Das Geheimnis liegt darin, was auf schwedisch “kommunala musikskolan” heißt, welches jedem Kind ab ungefähr sieben Jahren die Möglichkeit gibt, kostenlos ein oder zwei Instrumente auszuprobieren – inklusive Unterricht und allem Drum und Dran. Deshalb fangen wir so früh an. Die aktuelle konservative Regierung gibt allerdings ihr Bestes, um diesen ganzen “Hippie-Bullshit” der Vergangenheit loszuwerden. Also weiß ich nicht, ob die nächste Generation ähnliche Chancen bekommen wird.
Zwei Bands, mit denen ihr in vielen Rezensionen verglichen werdet, sind TURBONEGRO und KVELERTAK – welche anderen Bands waren für euren Sound einflussreich?
Ja. Zwei gute Bands, aber keine von beiden war wirklich eine Inspiration für uns. Naja, TURBONEGROs Talent, geschmackvoll Dinge zu stehlen und sie in ihre eigenen Songs einzubauen, ist schon inspirierend. Ich glaube aber, dass die Plattensammlungen aller drei Bands ein paar Gemeinsamkeiten haben. Es gibt viele Bands, die uns inspieren und inspiriert haben, aber einige der offensichtlichsten sind wahrscheinlich METALLICA, THE MELVINS, IRON MAIDEN, MOTÖRHEAD, W.A.S.P, POISON IDEA und BATHORY, um nur einige zu nennen.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euch den Gesang zu teilen (bei BOMBUS übernehmen beide Gitarristen die Vocals)?
Wir kamen darauf, weil Matte und ich ziemlich ähnliche Stimmen haben und man im Studio normalerweise die eigenen Vocals doppelt, damit sie besser klingen – also haben wir uns gedacht, dass wir das dauerhaft machen sollten, weil wir beiden eh gleich klingen. Das ist echt großartig, denn wenn du live verkackst und die Texte vergisst, füllt der andere einfach die Lücken und du kannst dich hinstellen und die Lippen bewegen.
Euer Album heißt "The Poet And The Parrot" – was hat der Dichter mit dem Papageien zu tun?
“The parrot says what the poet said” (zu Deutsch: “Der Papagei sagt, was der Dichter sagte”) ist ein Zitat aus dem Titelsong. Das bezieht sich auf den Dichter als jemanden, der etwas erschafft und den Papageien als jemanden, der wiederholt, ohne zu wissen, worum es überhaupt geht.
Ihr habt euer erstes, selbstbetiteltes Album über euer eigenes Label Mourningwood Recordings veröffentlicht. Was kannst du dazu erzählen, existiert das Label noch?
Ja, das tut es. Ich habe es mit einem Freund gegründet, um BOMBUS-Sachen zu veröffentlichen und als es wuchs, veröffentlichten wir auch ein paar andere Bands. Im Moment haben wir nicht die Zeit, um irgendetwas Neues zu veröffentlichen, aber sollten wir über etwas Cooles stolpern und Zeit haben, werden wir auf jeden Fall weiter machen. Der Scheiß braucht aber Zeit, wenn man ihn gut machen will.
Der zweite und der letzte Track sind beide über sieben Minuten lang, was “The Poet And The Parrot” zu einem Album macht, welches nicht nur kurze Partysongs bietet, sondern auch eine gewisse Tiefe. Habt ihr von Anfang an geplant, längere Songs einzubauen, oder hat sich das einfach so beim Schreiben ergeben?
Wir wollten das Album so abwechslungsreich wie möglich gestalten, was das Tempo, die Songlänge oder die Dynamik angeht. Wir haben gehofft, dem Album – wie du es schon sagtest – mehr Tiefe zu geben. Gleichzeitig wollten wir es zusammenhängend gestalten, und das ist ein ganz schöner Balanceakt – etwas Zusammenhängendes zu erschaffen, was gleichzeitig abwechslungsreich ist. Aber hoffentlich haben wir unseren Job gut genug gemacht.
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