Geschrieben von Alexander Sonntag, 10 November 2013 14:56
Buckcherry - Interview mit Keith Nelson zu "Confessions" und Apfelkuchen
Dieses Jahr waren BUCKCHERRY nach langem Warten endlich wieder in Deutschland und tourten zusammen mit HARDCORE SUPERSTAR durch die großen Städte. So auch durch Hamburg. Wir trafen uns mit Gitarrist/Mastermind und Gründungsmitglied Keith Nelson von BUCKCHERRY, um ihm ein wenig auf den Zahn zu fühlen.
Hi Keith, wie geht es Dir?
Wirklich ziemlich gut. Es ist unsere erste Show der Tour, unsere erste Show in Deutschland seit langer Zeit. Wir sind wirklich alle sehr aufgeregt.
Wie lange seid Ihr schon in Deutschland?
Seit gestern.
Was hältst Du von dem Wetter?
Es ist okay, es ist halt nicht Kalifornien.
Was würdest Du jemandem, der noch nie von Euch gehört hat, sagen, wie sich BUCKCHERRY anhören?
Wir sind einfach eine echte Rock ‘n‘ Roll Band und genau so hört es sich auch an. Einfach nur eine wahre Rock ‘n‘ Roll Band ohne viele Extras. Einfach nur ehrlicher, guter Rock ‘n‘ Roll.
Ich finde Euer neues Album "Confessions" ist wirklich klasse. Es ist unheimlich fassettenreich, Ihr habt sehr schnelle Songs wie den Opener „Gluttony“, aber auch sehr langsame wie „Dreaming Of You“. Beim Hören ist es ein wenig wie eine Achterbahnfahrt für die Gefühle.
Weißt Du, für uns muss ein Album, wenn wir es aufnehmen, Höhen und Tiefen haben. Es sollte eine Art musikalische Reise für unsere Gefühle sein. Meine Lieblingsalben sind immer die, die sich wie ein großes Medley anhören und wir wollen damit bei unseren Alben einfach klar machen, dass wir in der Lage sind, alles zu spielen.
Das Thema Eures neuen Albums dreht sich um die sieben Todsünden. Warum?
Nun, das ist etwas, worüber Josh und ich schon sehr lange gesprochen haben. Wir finden, dass dies ein Thema ist, das jeden etwas angeht – wir sind alle Menschen und sollten uns alle mit den Todsünden befassen.
Hast Du eine Lieblingssünde?
(lacht) Eine Lieblingssünde? Natürlich habe ich eine Lieblingssünde, wer hat denn keine? Aber die Beste ist eigentlich immer die, die am häufigsten auftaucht.
Arbeitet Ihr schon an einem neuen Album oder habt Ihr noch andere Pläne? Ihr seid immerhin eine Band, die sehr viel unterwegs ist – wird es dieses Jahr noch eine weitere Tour in Deutschland geben?
Wir arbeiten auf jeden Fall an etwas Neuem, aber wir können noch nicht genau sagen, wie es veröffentlich wird, aber wir arbeiten definitiv an neuem Material, wenn wir zwischendurch mal ein wenig Zeit haben. Nachdem wir unsere Konzerte in Deutschland gespielt haben werden, geht es erst mal weiter im Rest von Europa und danach nach Australien. Es wird aber erst richtig losgehen, wenn wir wieder zuhause sind, etwa Mitte Dezember.
Gibt es eigentlich etwas, das die deutschen Fans besonders macht?
Weißt du, die deutschen Fans sind einfach nur verdammt ehrlich. Sie lassen einen immer sofort wissen, ob sie etwas mögen oder nicht, sie verarschen da niemanden. Sie nehmen ihre Musik sehr ernst, sodass es immer eine Herausforderung ist, hier ein Konzert zu spielen und die Fans für sich zu gewinnen. Wir waren bis jetzt aber immer erfolgreich, das ist dann ein wunderbares Gefühl.
Du hast BUCKCHERRY damals, vor etwa 18 Jahren, zusammen mit Josh gegründet. Was macht das Leben als Musiker eigentlich so besonders, dass Ihr immer noch Spaß daran habt, gerne Konzerte spielt und so viel unterwegs seid?
Nun, Josh und ich stimmen natürlich nicht in allem überein, aber wir stimmen darin überein, was für Musik wir machen wollen. Diese Band ist für uns einfach unheimlich wichtig und das schon seit langer Zeit. Wir beide haben außerdem sehr viel Respekt voreinander, das hilft uns schon seit Jahren dabei. Und es geht eigentlich immer nur um die Show. Was auch gerade los ist, wir kümmern uns immer darum, dass die Show stimmt. Das ist für uns immer das Wichtigste, alles andere ist auf der Tour zweitrangig.
Habt Ihr ein spezielles Ritual, bevor Ihr auf die Bühne geht?
Nicht unbedingt. Wir hängen einfach vorher zusammen in einem Raum rum. Wir sind eine Band, also hängen wir auch zusammen rum, entspannen uns, hören vielleicht ein wenig Musik.
Ich finde, dass Hamburg einfach eine wunderschöne Stadt ist. Habt Ihr als Band eigentlich auch Zeit, Euch die Stadt ein wenig anzusehen oder seid Ihr nur kurz hier, spielt das Konzert, fahrt in die nächste Stadt und so weiter?
Leider sind wir auf dieser Tour leider immer nur lang genug in der Stadt, um das Konzert zu spielen und müssen dann sofort weiter in die nächste. Bei manchen Städten haben wir am Tag nach dem Konzert jedoch noch die Zeit, ein paar Plätze zu sehen, doch leider hier nicht, sodass wir von eurer Stadt leider nicht viel zu sehen bekommen.
Als nächstes eine etwas ungewöhnliche Frage. Wenn du eine Farbe des Regenbogens wählen müsstest, welche Farbe wäre das?
(lacht) Ich habe nie verstanden, warum Schwarz keine Regenbogenfarbe ist, das sollte so sein.
Sollte es wirklich, ist es aber nicht. Also, welche Farbe wäre es und warum?
Blau. Es ist einfach eine schöne Farbe, wie wäre es damit?
Nervt das nicht irgendwann mal, nach 18 Jahren Musikerdasein immer und immer wieder Fragen beantworten zu müssen?
Es nervt nur, wenn die Fragen wirklich blöd sind. Bisher hast Du übrigens keine gestellt. (lacht)
Hast Du mal ein Beispiel für eine blöde Frage?
Nein, weißt du, ich habe schon mit vielen Deutschen gesprochen, die mir Fragen gestellt haben und auch oft gehört, dass sie die Band nicht mögen und nur ein gutes Interview machen wollen, die Musik und das was ich tue aber respektieren – und dann können sie eigentlich auch jede Frage stellen. Ich bin ein großer Junge, ich komme damit klar. Ich bin ein bodenständiger Mann, ich komme mit allem klar.
So, ich denke, das war es dann auch schon.
Was? Das war es schon? Willst du gar nicht versuchen, mich aus dem Konzept zu bringen? Versuch' es ruhig, das schaffst Du schon.
Nun ja, ich hätte da noch eine sehr ungewöhnliche Frage, die Du bestimmt noch nicht gehört hast.
Dann lass sie mich hören.
Was glaubst Du, wer aus der Band würde den besten Apfelkuchen machen?
Stevie D. würde den besten Apfelkuchen machen. Und nun fragst Du mich natürlich wieso.
Natürlich frage ich das. Wieso gerade Stevie D.?
Ich glaube einfach, er würde sich gut in einer Küche machen.
Du glaubst also, dass Stevie nicht nur Gitarre spielen kann, sondern auch Kuchen backen kann?
Stevie hat viele Fähigkeiten aus vielen verschiedenen Bereichen.
Würdest Du den Kuchen auch essen?
Oh, auf gar keinen Fall!
Vielleicht sollten wir ihm das nicht erzählen.
Ich denke, ich werde es ihm erzählen, immerhin sind wir in einer Band.
Das war es dann aber wirklich. Die letzten Worte gebühren Dir.
Ich will eigentlich nur sagen, dass die meisten von euch vermutlich gar nicht verstehen, wie schwierig es ist und wie viel Planung es für eine amerikanische Band erfordert, es in Europa, besonders in Deutschland, auf die Bühnen zu schaffen. Wir schätzen unsere deutschen Fans wirklich sehr, sie waren immer sehr gut zu uns, seit wir das erste Mal hier waren mit KISS, was schon einige Jahre her ist. Seit dem ist es immer eine große Ehre und ein großes Vergnügen für uns, hier zu sein.
Nach dem, was ich so gehört habe, lieben Euch die deutschen Fans seit dem Auftritt mit KISS.
Danke, war schön dich zu treffen und mit Dir zu sprechen. Hab' Spaß bei dem Konzert, du bleibst doch zum Konzert, oder?
Klar, wie könnte ich mir das entgehen lassen? Viel Spaß auf der Bühne, ich bin sicher, Ihr werdet Hamburg rocken!
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