Geschrieben von Dienstag, 11 Juli 2006 00:40

Blind Guardian - Interview mit Gitarrist Marcus Siepen zu 'A Twist In The Myth'

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BLIND GUARDIAN, Krefelds Metal-Export Nr. 1, haben derzeit mehr als einen Grund, gut drauf zu sein. Erstens stehen sie mit ihrem neuen Album „A Twist In The Myth“ fix und fertig in den Startlöchern (Releasedate ist der 1. September) und zweitens beginnt eine Woche später die dazugehörige Tournee, auf der die Fans sicherlich gespannt wie elbische Flitzebögen auf das neue Material warten. Ein guter Zeitpunkt also, um den frisch aus dem Brasilien-Urlaub zurückgekehrten Saitenzupfer Marcus mit einigen Fragen zu überfallen...


Dummerweise hat mein Aufnahmegerät gleich mal einen klassischen Fehlstart hingelegt, so dass die erste Gesprächsminute auf alle Zeiten im Nirvana verschollen bleibt. Ist aber nicht allzu schlimm, da wir uns zu Beginn erst mal über Marcus’ gestern zu Ende gegangenen Urlaub, die Weltmeisterschaft und den Enthusiasmus der brasilianischen Bevölkerung in Sachen Fußball unterhalten haben.

Steigen wir also dort ein, wo das Aufnahmegerät sich dann doch noch bequemte, seiner Aufgabe nachzukommen...

Da ihr ja nun auch den einen oder anderen Fußballfan in der Band habt, waren die in den letzten drei, vier Wochen überhaupt ansprechbar?

Ich habe seit meiner Rückkehr gestern bisher nur mit Hansi gesprochen und ich weiß, dass er logischerweise auch die WM verfolgt hat, aber es ist nicht so, dass wir so dermaßen strammstanden, dass es außer WM jetzt gar nichts anderes mehr gab. Im Gegenteil, ich war nie ein großer Fußballfan. Eine WM schau ich mir zwar dann auch an, aber ansonsten interessiert mich Fußball ... (lacht)... nicht so wirklich.

Drei Wochen Urlaub – bist du direkt nach Abschluß der Arbeiten am Album in die Sonne geflogen, oder gab es da noch Einiges zu tun?

Wir hatten noch eine Menge Promotion-Arbeit zu erledigen und haben ja auch schon wieder live gespielt. Anfang April haben wir angefangen, Gigs zu spielen ...

Und dort habt ihr auch schon neues Material präsentiert?

... ja, aber nur die Nummern, die auf der Single bereits veröffentlich worden sind – „Skalds And Shadows“ und „Fly“ hatten wir beide im Programm. Den Rest noch nicht, da wir eigentlich nie Sachen spielen, bevor sie nicht zumindest veröffentlich worden sind. Deshalb haben wir andere Stücke der Platte bewusst außen vor gelassen. Das wird sich natürlich dann zum regulären Tourstart im September noch ändern – da wird es dann logischerweise mehr neue Stücke geben.

Es wird also auf jeden Fall noch mal ein Umstellen der Setlist geben, hin zum neuen Album. Habt ihr euch schon geeinigt, wie viel Material von „A Twist In The Myth“ es letzten Endes in die Setlist schaffen wird?

Wir haben bis jetzt nur grob darüber gesprochen, aber ich gehe davon aus, dass vier – vielleicht fünf – neue Nummern im Programm landen werden.

Bei solch einem dicken Backkatalog wie ihr ihn habt, dürfte es auch schwierig sein, sich auf die paar Nummern zu einigen, die man spielt.

Genau das ist das Problem. Der Haken ist, es gibt einfach einen ganzen Sack von Nummern, die wir spielen MÜSSEN, weil die Leute uns sonst kreuzigen und dann gibt’s natürlich neue Nummern, die man gerne spielen möchte und ganz alte Nummern, die man endlich mal wieder oder überhaupt mal ins Programm nehmen will.

Wie schwer ist es denn letzten Endes für euch, sich dann auf ein Set zu einigen? Oder sagt man dann „Wir machen nur 80% fest und wechseln einfach auch mal zwischendurch“ ?

Genau so. Wir wechseln. Wir haben es bei der letzten Tour so gemacht, dass wir am Abend ca. 20 Stücke gespielt haben, hatten aber 30 eingeprobt. So hatten wir praktisch ein konstantes Wechselprogramm, und wenn wir an einem Abend mal keinen Bock auf Song XY hatten, dann haben wir ihn einfach rausgeschmissen und durch einen anderen ersetzt. Und so wird es im Groben jetzt auch wieder laufen.

Für die Warm-Up Shows im April hatten wir auch mehr Stücke eingeprobt, als wir letzen Endes gespielt haben. Sowas ist teilweise auch tagesformabhängig, denn wenn z.B. Hansi 'ne Erkältung hat, werden wir Nummern, die für ihn anspruchsvoller sind, eher rausschmeißen und durch einfachere Nummern ersetzen. Oder wie gesagt, manchmal hat man einfach auch keinen Bock auf eine bestimmte Nummer, aus welchem Grund auch immer, dann kann man eben einfach sagen „Gut, schmeißen wir sie heute einfach raus und spielen stattdessen lieber was anderes.“

Kommt es denn auch vor, dass ihr das sehr kurz vorm Konzert noch macht?

Das passiert teilweise sogar mitten im Konzert. Es kann sein, dass wir schon eine Stunde gespielt haben und uns dann kurz absprechen und sagen „Lass die Nummer mal rausnehmen“. Genauso gut kommt es vor, dass wir Nummern zusätzlich ins Programm nehmen, weil die Leute eben entsprechend abgehen. Es ist schon mehrfach vorgekommen, dass von den Fans bestimmte Nummern gefordert worden sind, die wir eigentlich nicht für den Abend vorgesehen hatten und dann spontan ins Programm genommen haben. Da sind wir relativ flexibel. 

Insofern wir die Nummern grundsätzlich mal eingeprobt haben, könnten wir theoretisch alles spielen. Schwierig wird’s nur, wenn die Leute Nummern fordern, die wir nicht eingeprobt haben. Wir proben gezielt die Stücke ein, die wir irgendwann im Lauf dieser Tour mal spielen möchten, also so ca. 30-35 Stücke und bei allem, was wir nicht einproben, heißt das, dass wir die Stücke mindestens 4-5 Jahre nicht mehr oder überhaupt noch nie live gespielt haben.

Allerdings dürfte die Chance, dass von den Fans ein Song gefordert wird, den ihr so gar nicht auf Pfanne habt, doch eher gering sein. Ist das schon mal vorgekommen?

Ja, das gab es auch schon. Ich kann mich an eine Tour erinnern, wo die Leute auf einem Konzert auf einmal tierisch nach „Last Candle“ skandierten, den wir zu dem Zeitpunkt noch nie live gespielt hatten. Und da mussten wir dann leider sagen „Öhm... tut uns leid.“

Aber mit solch einer Erfahrung im Rücken, wie ihr sie habt: Man kennt ja den Kreis der Songs, die von den Leuten gefordert werden könnten, und die hat man ja auch mehr oder weniger drauf, oder?

Stimmt. Was wir logischerweise nicht richtig einschätzen können, sind die neuen Nummern, das ist immer Neuland für uns, aber was das Backprogramm angeht, klar, man kennt die Leute und weiß „Die Nummern müssen wir spielen und jene Nummern sollten wir zumindest öfter mal spielen.“ Wie gesagt, die Marschrichtung wird leider dadurch recht eingeengt, ansonsten könnte man da eventuell noch freier agieren. Aber es ist einfach so, wenn wir eine Nummer wie beispielsweise „Walhalla“ nicht spielen, dann ...

... stürmen die Fans die Bühne und ich glaube, ICH wäre auch dabei.

Siehst du ... (lacht) ... Es gibt einfach Nummern, um die kommen wir nicht drumherum, ob wir da jetzt gerade Bock drauf haben oder nicht.

Mal so gefragt: wenn es nicht so wäre, hättet ihr Bock, mal ein Setting ohne diese Zwänge zusammenzustellen und einfach zu schauen „Wie kommt ein Setting an, das wir allein aus unserer Sicht der Dinge zusammenstellen“?

Wir haben da noch nie drüber gesprochen, weil sich uns diese Frage so eben gar nicht stellt. „Walhalla“ oder „Imaginations...“ müssen wir eben einfach spielen, genauso wie IRON MAIDEN „Number Of The Beast“ oder SLAYER „Angel Of Death“ immer spielen müssen. Es wäre allerdings sehr interessant, das mal zu machen. Einen Gig zusammenzustellen, wo diese ganzen Klassiker einfach stumpf außen vor gelassen werden und wir nur andere Sachen spielen... da hätte ich durchaus mal Bock drauf, ja.

Und wenn man das im Vorfeld auch entsprechend so ankündigt und die Leute wissen, worauf sie sich einlassen, wäre das vielleicht auch umsetzbar.

Theoretisch könnte man das machen. Wie gesagt, gesprochen haben wir über so was noch nie. Wenn du eine Tour planst und weißt, jetzt sind wir die nächsten anderthalb Jahre unterwegs und probst dann ein Set ein, was kein Mensch auch nur ansatzweise erwartet, dann dürfte das einen recht ungewohnten Tour-Verlauf geben.

Es wäre aber eine interessante Idee, falls wir zum Beispiel noch mal ein BLIND GUARDIAN-Festival machen – vielleicht für den zweiten Tag, da mal ein komplett abgedrehtes Set zu spielen. Und wenn sich die Leute beschweren, schicke ich sie dann einfach alle zu dir.

Ist in Ordnung, alles klar, ich fang dann schon mal an, die Fenster zu verbarrikadieren.

Ja, das wäre wohl besser... (lacht).

Es sind ja nun schon ein paar Jährchen seit eurem letzten regulären Studio-Album ins Land gegangen. Wann hat denn der Schaffensprozess für „A Twist In The Myth“ begonnen – wann habt ihr die ersten Ideen zu Papier gebracht?

Das ging eigentlich sofort los, nachdem wir mit der DVD fertig waren, sprich irgendwann Mitte 2004. „A Night At The Opera“ erschien ja 2002, danach waren wir bis Ende 2003 auf Tour, haben zwischendurch die Live-CD rausgebracht und eigentlich sofort nach Ende der Tour an der DVD gearbeitet. Das hat insgesamt relativ lang gedauert, weil es für uns komplettes Neuland war. Wir sind es logischerweise eher gewohnt, mit Audio-Material umzugehen, und dann auf einmal fünf Stunden BLIND GUARDIAN live aus 13 oder 14 verschiedenen Kameraperspektiven zu sichten und zu sortieren, war eine Höllenarbeit.

Hattet ihr dabei professionelle Hilfe?

Ja, das Team, was sich mit uns um die Aufnahmen gekümmert und sie durchgeführt hat, hat für uns vorsortiert. Wenn wir vier uns hingesetzt hätten und allein 5x13 Stunden Material hätten sichten wollen – ich glaube, wir würden heute noch dran sitzen.

Was wir gemacht haben, war Folgendes: Wir sind die Audio-Aufnahmen durchgegangen und haben gesagt „Ja, das haben wir gut gespielt, das weniger“. Danach haben wir eine grobe Setlist für die DVD zusammengestellt und daraufhin hat dann einer vom Team angefangen, mal grob Schnitte für die einzelnen Stücke zu entwerfen, uns die vorgespielt und wir haben dann gesagt „Ja, die Marschrichtung ist gut, aber die Szene ist scheiße“ Oder „Da hätten wir gerne einen anderen Winkel“ usw. Darauf wurde dann aufgebaut.

Hattet ihr beim Schreiben von „A Twist In The Myth“ bestimmte Ansätze? Habt ihr von vornherein gesagt „Da wollen wir hin mit dem Album.“ Oder war das Ganze eher so ein „Schau’n wir mal, was rauskommt“?

Wenn wir anfangen, neue Stücke zu schreiben, steht eigentlich als einzige Marschrichtung, dass es anders klingen soll, als das, was wir vorher gemacht haben, weil wir keinen Bock haben, uns zu wiederholen. Es war von vornherein klar, dass wir keinen zweiten Teil von „A Night At The Opera“ machen wollten, genauso wenig wie wir eine zweite „Somewhere Far Beyond“ oder eine zweite "Wasauchimmer" machen wollten.

Wir versuchen zwar, immer die Grundelemente des BLIND GUARDIAN-Stils beizubehalten, aber uns trotzdem weiterzuentwickeln. Und gerade nach „A Night At The Opera“ war es für uns wichtig, in eine andere Richtung zu gehen, weil wir in diese extrem episch-bombastische Richtung nicht mehr weitergehen wollten. Unserer Meinung nach haben wir da mit einer Nummer wie „And Then There Was Silence“ alles gesagt, was wir zu sagen hatten und hätten auch nicht gewusst, wie wir das noch toppen sollen. 
Von daher war für uns klar, es wird wahrscheinlich abgespeckter klingen, es werden weniger Spuren sein, weniger Chöre, weniger Gitarrenharmonien... Das als Marschrichtungsvorgabe war vielleicht das Einzige, was wir hatten. Ansonsten fängst du einfach stumpf an, Ideen zu sammeln und schaust, wo du dich hinbewegst. Und irgendwann kristallisiert sich die Marschroute von selbst heraus.

Wenn man ein neues Album hört, zieht man ja zwangsweise immer Vergleiche mit den Vorgängern. Ich hab die CD jetzt drei, viermal gehört und hätte sie nach diesen ersten Durchläufen irgendwo in die Schnittmenge zwischen „Imaginations...“ und „Nightfall...“ gepackt - auf jeden Fall ein deutliches Stück weg von „A Night At The Opera“. Könntest du das so unterschreiben?

Jein. Sie hat definitiv Elemente unserer alten Scheiben, ich würde sogar noch weiter zurückgehen und sagen, sie hat Elemente von „Somewhere...“ und „Tales...“, die auf „A Night At The Opera“ nicht mehr so deutlich da waren. Aber sie hat auch ganz klar Sachen, die wir mit „A Night At The Opera“ erst begonnen haben. Für mich ist das Album eine Art Brückenschlag zwischen den modernen und den klassischen BLIND GUARDIAN.

Ich empfand das Album auf jeden Fall deutlich knalliger, mit mehr Power versehen, als seinen Vorgänger.

Ich weiß, was du meinst, aber ich glaube nicht, dass es unbedingt Power ist. „A Night At The Opera“ hatte die Power auch, das Ding ist nur, dass sie wesentlich verschachtelter und schwerer zugänglich war. Es passierte einfach wesentlich mehr in den Stücken, sowohl stimmtechnisch als auch chortechnisch. Die neuen Sachen sind nur einfacher zugänglich.

Das war ja auch ein Punkt, den viele Leute nach der Veröffentlichung angemerkt haben - dass die Scheibe eben nicht ganz so einfach zu „greifen“ war...

...diese Kritik haben wir natürlich mitbekommen und wir können sie auch nicht einfach von uns weisen. Fakt ist, dass „A Night At The Opera“ keine Easy-Listening-Musik ist. Definitiv nicht. Es ist nichts, was du irgendwie im Hintergrund laufen lässt, um dich berieseln zu lassen, sondern du musst dich schon damit auseinandersetzen.

Würdet ihr denn, mit dem Abstand, der jetzt zwischen euch und dieser Veröffentlichung liegt, rückblickend einige Sachen an dem Album anders machen oder war das zu diesem Zeitpunkt das richtige Album für BLIND GUARDIAN?

Das sehe ich eigentlich bei jedem Album so. Logischerweise würdest du im Nachhinein am Mix zum Beispiel gern ein paar Sachen verändern, manche Nummern anders mischen, hier die Gitarren lauter, da die Chöre leiser. Aber jedes Album stellt die Band zu einem bestimmten Zeitpunkt dar, und als wir „A Night At The Opera“ rausgebracht haben, war das BLIND GUARDIAN zu diesem Zeitpunkt.

Und ich glaube auch, dass diese Platte wichtig für uns war, trotz der Kritik, die wir dafür bekommen haben.

„A Twist In The Myth“ ist ja euer erstes Album in der neuen Besetzung mit Frederik. Hat sich denn der Wechsel hinter der Schießbude während des Schaffensprozesses bemerkbar gemacht?

Im Schaffensprozess selbst nicht, da Frederik am Songwriting nicht beteiligt war. Als er zur Band kam, stand der Großteil des Materials bereits. Er hat sich natürlich in die Drum-Arrangements eingebracht und hat z.B. die Flöten und Dudelsäcke gespielt, die du auf „Skalds And Shadows“ hörst.

Er ist ein sehr talentierter Musiker, auch abseits vom Schlagzeug, hat uns einfach einen enormen Kick gegeben und hat es verstanden, seinen eigenen Stil einfließen zu lassen, ohne den grundlegenden BLIND GUARDIAN-Charakter zu verändern. Wir haben als nichts verloren, sondern einfach etwas hinzugewonnen.

Würdest du sagen, dass er sich schon in das Gebilde BLIND GUARDIAN eingelebt hat? Oder ist dieser Prozess noch im Werden?

Nein, er hat sich, denke ich, eingelebt. Wir haben ja nun auch schon mehrere Konzerte mit ihm zusammen gespielt und es passt alles perfekt. Er ist, wie gesagt, ein hervorragender Musiker, aber was genauso wichtig ist, er passt menschlich zur Band, ist ein unglaublich netter, ruhiger Zeitgenosse. Von unserer Seite also keinerlei Grund zur Klage.

Nachdem ihr damals den Split mit Thomen bekannt gegeben hattet – wie viele Bewerbungen habt ihr eigentlich auf den Posten als Schlagzeuger bekommen?

Du wirst lachen, wir haben gar nicht sooo furchtbar viele Bewerbungen bekommen, weil wir allen gesagt hatten, wir wollen überhaupt keine. Wir steckten mitten im Songwriting und hatten einige Kandidaten im Auge, die für uns in Frage gekommen wären. Und Frederik war eine der wenigen Bewerbungen – er hat es irgendwie geschafft, Andrés Telefonnummer rauszukriegen, hat bei ihm angerufen und einfach gesagt „Guten Tag, mein Name ist Frederik Ehmke und ich würde gern euer neuer Schlagzeuger werden!“

Daraufhin haben wir gesagt, er soll uns halt einfach mal was schicken. Was kam, war eine DVD, auf der er in seinem Proberaum zu sehen ist, wie er BLIND GUARDIAN-Stücke trommelt. Das Ganze hat uns schwerstens beeindruckt, und daraufhin haben wir ihn eingeladen, haben eine Runde mit ihm gejammt und ihn auch mal eine neue Nummer trommeln lassen, um zu sehen, was dabei rauskommt. Und danach war relativ schnell klar, dass wir keine weiteren Bewerber mehr brauchten.

Es gab vor einiger Zeit eine News auf eurer Website, in der es um den Titel der neuen Scheibe ging und um die Idee, das Ganze – analog zu den beiden QUEEN-Alben - „A Day At The Races“ zu nennen. Inwieweit war das denn Ernst zu nehmen?

Ich plädiere ja nach wie vor dafür, dass wir irgendwann mal eine Platte „A Day At The Races“ nennen, einfach nur aus Gehässigkeit, weil sich so viele Leute über den Titel „A Night At The Opera“ tierisch aufgeregt haben. Es gab damals so einen Wirbel darum. Leute sind ausgerastet und haben uns gefragt, wie wir es wagen könnten, eine Platte „A Night At The Opera“ zu nennen – das wäre ein unantastbarer QUEEN-Titel. 
A) dürfen wir jeden Titel dieser Erde benutzen, wenn wir da Bock drauf haben und B) haben QUEEN den Titel selber bei den Marx Brothers geklaut – uups, große Überraschung!

Wir haben nicht ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, aber ausschließen möchte ich den Titel für die Zukunft trotzdem nicht völlig, und ich werde ihn immer mal wieder vorschlagen.

Im September startet eure Tour. Freut ihr euch darauf, auch den deutschen Fans endlich das neue Material präsentieren zu können und ihre Reaktionen zu erleben?

Na sicher. Für mich persönlich ist das Live-Spielen der Höhepunkt des Ganzen. Es macht tierisch Spaß, Stücke einzuspielen und zu sehen, wie sie im Studio wachsen, aber für mich ist das direkte Feedback der Leute, wenn du auf die Bühne gehst und die Sachen spielst, immer noch das Geilste. Wenn du siehst, wie die Leute unten abgehen, dann ist das der Höhepunkt in diesem ganzen Business.

Gutes Schlusswort - bleibt mir nur, euch viel Spass auf Tour und viel Erfolg mit „A Twist In The Myth“ zu wünschen...
Vielen Dank!