Hallo Wolf! Entstand nach dem Abgang vieler Mitarbeiter vom Rock Hard direkt die Idee, etwas Neues auf die Beine zu stellen? Wie ging die Gründung vonstatten?
Unser Entschluss, das Rock Hard aus freien Stücken zu verlassen, ging mit dem Plan, ein neues Magazin aufzubauen, nahtlos einher. Als uns klar wurde, in welcher Art und Weise beim Rock Hard Entscheidungen vorangetrieben werden und in welche Richtung jenes Magazin offenbar zu steuern gedenkt, wurde uns – also einem Großteil der damaligen langjährigen und verdienten RH-Mitarbeiter – bewusst, dass die Metal- und Hardrockszene ein neues Magazin dringender denn je benötigt.
Wegen diverser Steine, die im Weg lagen, konnten wir erst ab 1. Mai dieses Jahres mit den Planungen und dem strukturellen Aufbau eines Verlags und des Deaf Forever beginnen. Aber jetzt sind wir soweit: Die erste Ausgabe ist gerade im Druck und wird am 13. August überall dort erhältlich sein, wo es Musikzeitschriften gibt. Außerdem werden wir das Magazin den Besuchern des Party.San Open Airs vorstellen und es dort verkaufen. Besucht uns einfach an unserem Stand!
Was hebt euch von anderen Magazinen ab und auf welche stilistische Ausrichtung baut ihr? Wird sich das Magazin mehr an der Underground richten oder wird es ein Mix sein?
Deaf Forever ist ein Fan-Magazin, ein Metal- und Hardrock-Mag von Überzeugungstätern für Überzeugungstäter. Uns geht es nicht um eine größtmögliche stilistische Breite, und die Veröffentlichungspläne der Labels nebst damit verbundenen Label-Interessen spielen für uns eine untergeordnete Rolle. Wir berichten über das, was uns bewegt, begeistert, antreibt, empört und aufwühlt. Einer imaginären Chronistenpflicht gegenüber alles und jedem kommen wir hingegen nicht nach. Wichtig sind drei Dinge: Herzblut, Schweiß und Leidenschaft – egal, ob die Band klein oder groß ist. Kalkulierter Zeitgeist, platte Mode und leblose Plastik bleiben außen vor.
Heutzutage verlagert sich ja alles mehr und mehr Richtung Internet, worunter natürlich auch Print-Magazine zu leiden haben – was setzt ihr dem entgegen? Werdet ihr neben dem Heft auch auf starke Internet- und Social Media-Präsenz setzen?
Unsere Internet- und Social-Media-Präsenz, ab 11. August, wird sehr basic sein und kostet so gut wie kein Geld, denn sie wird nur eine einzige Funktion haben: Sie stellt ein notwendiges Tool dar, um unser Magazin zu supporten. Uns geht es nur um unser Printmagazin, und zwar mit allen Konsequenzen. Auf Apps, Pieps, Ploinks, Tweets und das hysterische Sammeln von 'Likes' verzichten wir gerne. Wir sammeln lieber Tonträger, und das nicht weniger hysterisch, hahaha!
Die Mitarbeiterliste ist relativ lang und das Magazin wird nur alle zwei Monate erscheinen – geht man da nicht ein finanzielles Risiko ein?
Wir sind ein gewisses finanzielles Risiko eingegangen, weil wir uns bewusst dafür entschieden haben, auf einen großen Verlagspartner und auf sonstige großzügige Geldgeber zu verzichten. Wir machen alles alleine und in Eigenregie. Das war uns von Beginn an sehr wichtig, denn nur so können wir sowohl unser Fansein ausleben als auch unsere journalistische Unabhängigkeit wahren.
Wie hoch wird die Seitenzahl sein, und wieviel wird das Heft am Kiosk kosten?
Das Heft kostet 5,90 Euro am Kiosk und die Seitenzahl wird von Ausgabe zu Ausgabe variieren. Eines ist aber klar: Zu dünn wird Deaf Forever ganz bestimmt nicht sein, dafür wird allein Frank Albrecht schon sorgen.
Wir sind gespannt!
Folgende Leute werden am Deaf Forever mitarbeiten:
Götz Kühnemund
Frank Albrecht
Wolf-Rüdiger Mühlmann
Andreas Himmelstein
Jakob Kranz
Andreas Stappert
Volkmar Weber
Björn Thorsten Jaschinski
Michael Kohsiek
Felix Patzig
Johannes Paul Köhler
Oliver Weinsheimer
Leimy
Bruder Cle
Andreas Schulz
Neudi
Martin Brandt
Kristina Walker
Manuel Trummer
Fenriz
Alan Averill
Brutus
Janina Reinhard
Axel Hermann
plus Very Special Guest 1, 2 & 3
Geschrieben von Tamino Samstag, 02 August 2014 11:18
DEAF FOREVER - Interview zum neuen Metalmagazin mit Wolf-Rüdiger Mühlmann
Als vor ein paar Monaten die Meldung die Runde machte, dass gleich eine ganze Schar Mitarbeiter das Rock Hard – eine feste Größe in der Metal-Printmagazinlandschaft – verlassen würde, war das ein Schock. Umso erleichternder war die Meldung, dass mit Deaf Forever bald ein neues Magazin der "alten Garde" am Kiosk zu finden sein würde. Wir sprachen mit dem langjährigen Rock Hard und jetzt Deaf Forever-Redakteur Wolf-Rüdiger Mühlmann über das neue Magazin und die Risiken, die die Gründung eines neuen Metal-Blatts mit sich bringt.
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