Geschrieben von Dienstag, 20 Dezember 2005 15:04

Beecher - Interview mit Ed und Danny zu 'This Elegy, His Autopsy'

beecher interview

BEECHER kann man wohl als eine der heißesten Entdeckungen 2005 bezeichnen. Dank Earache Records wurde das erste Album dieser britischen Band noch einmal veröffentlicht und erreicht so einige Prominenz, wenig später folgte ihr Zweitlingswerk. Beide Alben sind nicht nur echte Glanzstücke des Chaoscore, sondern wirken auch extrem eigenständig. Anlässlich der ersten Tour durch Deutschland zusammen mit DARKEST HOUR interviewte BurnYourEars.de Sänger Ed und Drummer Danny.


Könnt Ihr Euch zunächst einmal vorstellen?
Ed: Ich bin Ed, der Sänger von BEECHER.Danny: Ich bin Danny und spiele Schlagzeug bei BEECHER.Ed: Und wir sind aus Manchester, Großbritannien.

Wie habt Ihr Euch kennen gelernt?
Ed: Wir hatten bereits ein paar Line-Up-Changes, aber ganz am Anfang waren Mark (Gitarre) und Dave (Bass) und ein paar andere Typen, die jetzt nicht mehr dabei sind. Ich kannte sie zwar nicht sehr gut, aber es reichte, dass ich bei einer Probe vorsang und der Sänger wurde. Danach nahmen wir unser erstes Release, eine 7-Track-EP namens „Resention Is A Big Word In A Small Town", auf, aber noch mit dem alten Line-Up. Schon kurz danach trennten sich der Drummer und der zweite Gitarrist von uns, und Danny (Drums) und Daniel (Gitarre) nahmen ihren Platz ein. Mit diesem Line-Up haben wir auch unser erstes Album „Breaking The Fourth Wall" aufgenommen. Die Band gibt es jetzt ungefähr vier Jahre.

Wie würdet Ihr selber Eure Musik beschreiben?
Ed: Schnell, aggressiv, manchmal chaotisch...Danny: Ich hoffe man sieht sie auch als intelligent an.Ed: Ja, intelligent, stimmt. Und auch melodisch. Eine gute Mixtur aus Melodie und Aggressivität. Ich finde sie auch technisch recht anspruchsvoll. Mit einem Wort: Metal!

Als die Band gegründet wurde, hattet Ihr da bereits vor, solche Musik zu spielen, oder hat sie sich über die Jahre hinweg gewandelt?
Ed: Natürlich hat sich unsere Musik in den vier Jahren weiterentwickelt. Alleine schon, weil wir verschiedene Leute in der Band hatten, so etwas ändert den Sound ja immer automatisch. Aber wir waren schon immer eine schnelle, aggressive, harte Metal-Hardcore-Punk-beeinflusste Band, wir waren niemals etwas anderes als das.

Wo liegen Eure Haupteinflüsse?
Ed: Oh, das ist so viel. Fast alle in der Band haben einen unterschiedlichen Musikgeschmack. Daher ist es recht schwer, genaue Einflüsse zu nennen. Wir werden eigentlich von fast allem beeinflusst, Metal, Hardcore, Grind, Pop. Ich würde nicht gerne irgendeine Band herauspicken, da diese Band dann sowieso nur einen Bruchteil unserer Musik ausmachen würde.

Erzählt ein bisschen über das neue Album „This Elegy, His Autopsy". Wo liegen die Unterschiede zu dem Vorgänger „Breaking The Fourth Wall"?
Ed: Es ist härter, aggressiver, dunkler, aber für mich ist es komischerweise auch eingängiger und hörbarer. Die Stück sind flowiger geworden und funktionieren alle zusammen sehr gut als ein Album. Außerdem sind die Vocals viel abwechslungsreicher. Wir haben einfach versucht, mehr Melodie und Technik in die Musik einfließen zu lassen.

Wie ist der Kontakt mit eurem neuen Label Earache entstanden?
Ed: Es ist vielleicht ein Jahr her, dass wir ein paar Labels hatten, die sich für uns interessierten. Nach genauen Überlegungen war es für uns das Beste, zu Earache zu gehen, da Earache unsere Musik weltweit verbreiten kann. Außerdem ist Ihr Hauptsitz in England, was natürlich sehr gut für uns ist. Sie haben ein paar der besten Bands der letzten Jahrzehnte unter Vertrag. Um zurück auf Deine Frage mit den Einflüssen zu kommen: einige der Bands, die uns beeinflussen, waren oder sind 100%-ig auf Earache Records, z.B. Carcass, Napalm Death, Godflesh usw. All diese Bands sind definitive Einflüsse unserer Musik, da wir sie alle sehr schätzen!

Könnt Ihr mir etwas über die Hardcore-Szene in Großbritannien erzählen? Ist es eine aktive Szene?
Danny: Vor ein paar Jahren war es so, dass ein paar Leute auf die Shows kamen und jeder hatte eine gute Zeit. Heutzutage kommen natürlich noch mehr, aber es scheint so, als ob die Leute keinen Spaß mehr haben wollen...Ed: Ich glaube nicht nur, dass es das ist. Meiner Meinung nach wird die Hardcore-Szene immer besser und größer. Aber mit einer steigenden Popularität steigt auch die Anzahl der Arschlöcher auf den Shows. Es ist zwar gut für die Musik, aber die Atmosphäre auf den Shows leidet darunter. Die Szene, die früher sehr klein und intim war, ist jetzt relativ groß. Das ist natürlich gut, da nun auch kleinere Bands touren und ihre Musik spielen können. Mittlerweile gibt es wirklich eine ganze Menge Shows.

Irgendwelche letzten Worte?
Ed: Kommt zu unseren Shows, kauft das neue Album...Danny: ...und das alte Album! Ed: Das ist unser erstes Mal in Deutschland und bisher läuft es wirklich großartig. Deshalb hoffen wir, dass wir bald wiederkommen können. Uns gefällt es sehr gut hier!

Danke für das Interview.
Ed: Nicht dafür, wir müssen danken!