Geschrieben von Montag, 31 Oktober 2022 13:00

Bad Assumption im Interview zu "No Excuses"

BAD ASSUMPTION (v.l.n.r.) Merten, Dan, Joel BAD ASSUMPTION (v.l.n.r.) Merten, Dan, Joel photo credit: Gideon Rothmann

Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Longplayers nahmen sich die Tracksuitpunks BAD ASSUMPTION Zeit für ein Interview. Dabei sprach das Trio aus Münster über seinen Stil, den Aufnahmeprozess zu "No Excuses" inklusive Kollaboration mit TRASH BOAT-Sänger Tobi Duncan, politische Nachrichten in ihrer Musik und vieles mehr.

Könnt ihr kurz eure Rollen in der Band vorstellen?

Dan: Ich bin Dan, der Gitarrist und übernehme auch viele Vocals. Die teile ich mir mit Joel und live machen wir das beide zusammen.

Merten: Ich heiße Merten, Pronomen er, spiele Bass und mache ganz viel Laptoparbeit, aber das sieht man nach außen nicht.

Joel: Ich bin Joel, Schlagzeuger und Schreihals der Band.

Was macht Tracksuitpunk aus und was erwartet Zuhörer:innen von BAD ASSUMPTION, insbesondere auf dem neuen Album?

Joel: Tracksuitpunk ist nicht unsere Genrebeschreibung. Wir würden uns musikalisch als Melodic-Hardcore-Band beschreiben, weil das ein schöner Begriff ist, um ganz viele Dinge zusammenzufassen. Insgesamt, was die Ethik und Szenezugehörigkeit angeht, sehen wir uns auch zum Hardcore zugehörig. Als Baseline würde ich sagen, Melodic Hardcore – und da packen wir alles dazu, worauf wir Lust haben: Punkrock, Alternative Rock, 80s Pop.

Merten: Wir lassen nichts unversucht. Tracksuitpunk ist ein Set an Values, die wir vertreten wollen, aber die Bezeichnung haben wir nicht selbst geschaffen. Sie wurde von außen an uns herangetragen, weil wir Tracksuits anhatten und Leute sagten, „Ey, Tracksuitpunk is back“.

Stellten euch die Aufnahmen von „No Excuses“ vor besondere Herausforderungen oder gab es im Aufnahmeprozess bestimmte Dinge, die ihr im Vergleich zum Vorgänger anders angehen wolltet?

Dan: Wir haben sehr viel anders gemacht im Vergleich zum ersten Album. Nicht, weil wir damit unzufrieden waren, sondern weil wir dabei einen großen Lernprozess durchliefen. Wir wollten uns mehr Zeit nehmen, um an dem Album zu arbeiten und konnten uns coolerweise elf Tage im gleichen Studio, wo wir auch das erste Album aufgenommen hatten, einschließen, ohne einen Sound Engineer oder Produzenten dabei zu haben.

So konnten Joel und ich permanent zusammenarbeiten, elf Tage lang das Schlagzeug eintrommeln und somit das Grundgerüst für die Songs aufbauen. Merten hatte damals leider Corona, das war im April 2021.

Joel: Außerdem konnten wir zwischendurch auch einfach mal zusammen chillen, was das Jahr davor in der Form ja nicht möglich war.

Merten: Beim ersten Album haben wir sehr viel digital gearbeitet, was auch zermürbend war.

Joel: Genau, und hier haben wir uns mehr Zeit genommen, um zusammenzukommen und uns auf die Musik zu konzentrieren und alle Songideen nochmal zu überarbeiten.

Dan: Ich konnte mich darüber hinaus als Produzent weiterentwickeln. Beim ersten Album hatte ich Gitarre und Bass aufgenommen und den Rest machten wir im Studio. Jetzt, auf dem zweiten Album, haben wir sehr viel selbst gemacht, sind dann aber für die Vocals ins Limetree Studio zu Tom und Sören gegangen. Einfach, weil ich aus der Doppelrolle aus Vocals einsingen und Gitarre aufnehmen herauskommen wollte.

Merten: ... und noch produzieren. Du musst dir vorstellen, Dan nimmt seine Vocals auf, dann - klick - und er nimmt die Gitarre auf, wieder - klick - und er sitzt am Laptop und produziert weiter, und da wollten wir Dan herausnehmen nach dem Motto, „Du gehst ans Mikro und den Rest macht Sören jetzt“.

Dan: Sören hat mir beim Mix auch noch super viel geholfen, weil ich den größtenteils übernommen habe, und dann ließen wir das stem-mastern, das ist eine Mischung aus Mix und Master.

Tobi Duncan, der Sänger von TRASH BOAT, war an den Lyrics und teils auch bei der Produktion involviert. Wie kam es dazu?

Merten: Wir haben Tobi auf den letzten Metern dazugeschaltet. Er begleitete das Vocaltracking. Das Ganze kam so zusammen: Tobi bot online Vocal Coachings an und ich gönnte mir dort ein paar Lessons, weil ich seine Stimme und seinen Style mag. Dabei war er unglaublich nahbar und kommunikativ.

Wegen der englischen Sprache und der Melodien entschieden wir dann, ihn dazuzuholen, weil er einerseits ein extrem guter Lyriker ist und andererseits ein Muttersprachler. Das war für uns eine Baustelle, an die er perfekt anknüpfen konnte, um Schwachstellen anzugehen.

Joel: Dan hat er vocaltechnisch echt weitergebracht.

Dan: Genau, er gab mir erst einmal Vocal-Lessons. Wer das erste Album gehört hat, weiß auch, dass ich darauf keine Gesangabschnitte hatte, keine Shouts und keine rotzigen Punkparts.

Er hat sich auch beim Songwritingprozess mit eingebracht. Wir schickten ihm Songs und er machte Vorschläge, was man kürzen und länger lassen könnte und achtete auf die Melodien. Dann schickten wir ihm Entwürfe zu Texten, welche größtenteils von Merten stammten, und er feilte noch einmal als Muttersprachler daran, was ihnen den letzten Schliff gab.

Merten: Genau, er machte aus einer Schaufel an Kohlenstoff, die wir ihm gegeben hatten, einfach Diamanten. Das Ganze lief per Zoom ab und wir schickten dabei Ideen hin und her. Auf Social Media teilte er auch Snippets und ein Reel, in dem er das hört und daran arbeitet – vielleicht findet man die online noch: Tobi Duncan über seine Arbeit mit BAD ASSUMPTION

Dan: Eine Hürde war, dass Joels Stimme im Aufnahmeprozess abschmierte und das bis zur Stimmbandentzündung führte. Aber Joels Vocals konnten wir dann außerhalb des Studios aufnehmen. Das war im Endeffekt also kein Problem.

Joel: Ich hatte einen einzigen Take im Studio und habe mir dabei direkt die Stimme zerbombt. In der Mitte des Songs kam von Daniel dann, „Mach mal nen hohen Shout darüber“ – und dann ging gar nichts mehr. Am nächsten Tag versuchte ich dann, noch etwas zu machen, doch dann lief nichts mehr und es ging erstmal zum Arzt.

Aber ihr habt es letzendendes geschafft.

Merten: Genau, und die Platte ist jetzt auch schon seit fast zwei Wochen raus. Das war ein wilder Ritt.

Bad Assumption No Excuses CoverDas Cover zu "No Excuses", veröffentlicht am 07.10.2022

Euer erster Longplayer „Angst“ wirkte auf mich etwas härter und ging meinem Eindruck nach mehr in Richtung Melodic Hardcore. Auf „No Excuses“ hingegen experimentiert ihr vermehrt mit unterschiedlichen Genres. Wie kam es zu dieser Entscheidung und gab es Acts, die euch dabei besonders inspirierten?

Joel: Es war keine aktive Entscheidung, das so anzugehen. Wir entschieden, länger und mehr an Songs zu arbeiten. Bei „Angst“ hatten wir einige Lieder bereits im Voraus fertiggestellt und teils als Singles veröffentlicht, während wir den Rest des Albums dann in zwei Monaten komplett zusammenschusterten. Dabei blieb sehr viel liegen und ganz viele Feinheiten gingen verloren.

Dadurch waren wir mit vielen Tracks im Nachhinein nicht ganz zufrieden, weil wir wussten, dass sie besser geworden wären, wenn wir länger daran gearbeitet hätten. Daher wollten wir diesmal länger an der Musik arbeiten und die Kreativität fließen lassen, weshalb wir schließlich anfingen, mit mehr Genres zu experimentieren.

Dan: Was Bands angeht, die uns inspirieren, hoffe ich, dass man BILLY TALENT heraushört, die sind eine meiner Lieblingsbands. Ansonsten natürlich auch RISE AGAINST, STICK TO YOUR GUNS …

Merten: Du hast zu der Zeit viel BOSTON MANOR gehört, richtig?

Dan: Ja, deshalb diese poppigen Vocal-Melodien im Post-Hardcore-Style. Die Inspiration für das Interlude hatte ich vom ersten BEING AS AN OCEAN-Album. Darauf gibt es auch diesen ewig langen Instrumentaltrack, wo glaube ich Gandhi drüber spricht. Ich hatte das Riff und hätte einen Song daraus basteln können, aber dachte, es wäre viel cooler, wenn da einfach ein Sample drüber läuft, in dem Fall eine Rede von „Doctor Who“. Der Song heißt "Nils", weil ein ehemaliger Freund von mir mit 23 an einem Hirntumor gestorben ist und der hieß Nils.

Merten: Hast du den nicht sogar nach der Beerdigung geschrieben?

Dan: Ja, ich wollte das Gefühl auf der Beerdigung aufgreifen und das ist der Song.

Merten: Du hast sehr vielseitig geschrieben und wir konnten, glaube ich, auch das Beste aus diesen Demos herausholen.

Mich inspirieren Bands, die lyrisch überzogen sind, wie COUNTERPARTS, SILVERSTEIN und COMEBACK KID, TRASH BOAT und TOUCHÉ AMORÉ. Die werfen teils mit Worten um sich, bei denen man selbst mit advanced English auch mal googeln muss, um zu verstehen, was sie eigentlich meinen. Gleichzeitig konnte ich mich von vorphrasierten Sachen lösen und mir überlegen, wie ich meine eigene Geschichte erzählen möchte, was durch Tobis Einfluss dann auch gelang.

Live seid ihr mir besonders durch die politischen Botschaften in eurem Liveset aufgefallen und auch auf dem neuen Album kommen diese nicht zu kurz. Wie vereinbart ihr die Themen, über die ihr sprechen möchtet, mit der Musik? Ergeben sich die Lyrics aus der Musik oder schreibt ihr gezielt über bestimmte Themen und schreibt die Musik passend dazu?

Joel: Das ist ganz unterschiedlich. Oft schreiben wir Sachen völlig losgelöst für uns selbst und dann wiederholen sich Worte oder bleiben bei uns hängen, seien es emotionale oder politische Themen. Nach der Musik gehen wir an die Texte. Manchmal inspiriert uns dann die Musik, an ein bestimmtes Thema heranzugehen und ansonsten kramen wir in unseren Notizblöcken herum, um Ideen zu finden. Dann setzen wir uns zusammen und bauen verschiedene Zeilen zu einem Text zusammen.

Merten: „New Boston“ hatte ich ursprünglich zum Beispiel als Brief geschrieben, weil mir dieses „Let’s not compare scars“ im Kopf stecken blieb. Das Gegenteil davon ist „Loyal Freedom Dogs“. Ich hörte das Instrumental und wir hatten ursprünglich einen ganz anderen Text dafür, den wir dann neu aufrollten und von Tobi als Diamant zurückbekamen. Dann hörte ich das und die Zeile „I have been to the edge of the world“ hatte etwas Aggressives.

Naomi Seibt, diese AfD-nahe Influencerin, die im Zuge der Pandemie auch auf Freiheit pochte, bezeichnete ihre Follower:innen auf Social Media als „Loyal Freedom Squad“ und dabei hatte ich das Bild von kläffenden Hunden im Kopf, die an einer Leine hängen, und wenn sie losgelassen werden, sind sie lost und winseln nur noch kleinlaut. Der Text zu dem Song entstand in Anlehnung daran.

Inwiefern prägte euch die Szene in dieser Hinsicht? Wart ihr immer schon politisch und kamt dadurch zum Hardcore – oder war es andersherum? Und wie wirkt sich das auf die Musik aus?

Merten: Ich wurde komplett durch Punk Rock politisiert. Mit 12, 13 Jahren bekam ich zufällig eine DIE ÄRZTE-Platte und kam dadurch zu diesem ranzigen Deutsch-Punk mit drei Akkorden. DÖDELHAIE, FAHNENFLUCHT, „Die Odyssee“. Der Song ist von 2006 oder so und darin geht es darum, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil sie nicht nach Europa reinkommen, richtig krass!

Oder DIE SIFFER „Nazis Ham Ne Scheißfrisur“, diese Sachen haben mich komplett geprägt und vorher war ich halt ahnungslos.

Dan: Ich wurde auch durch Musik politisiert, aber durch andere Bands. Durch RISE AGAINST kam das dann alles.

Joel: Ich habe recht früh angefangen, mich für Politik zu interessieren, auch für gesamtpolitische Zusammenhänge, wie Politik und Gesellschaft zusammenhängen.

Dan: Du hast schon im Kindergarten demonstriert und dann mit Steinen die Betreuer:innen beworfen. (alle lachen)

Joel und ich haben uns sogar im Kindergarten kennengelernt und ich erzähle die Geschichte immer auf die gleiche Art und Weise: Er war zuerst in einem anderen Kindergarten und saß dann aber bei uns im Sitzkreis. Ich dachte damals, „Der Junge sieht aus, als wolle er mich verprügeln“ und wir sind trotzdem Freunde geworden, obwohl wir uns im Kindergarten kennengelernt haben.

Joel: Mich haben klare politische Botschaften in Musik auch immer schon angezogen. Als das losging mit Bands, die ich heute als Hardcore bezeichnen würde, wie STICK TO YOUR GUNS oder auch CANCER BATS, fing ich auch an, online Live-Auftritte von denen anzuschauen. Dann sieht man Jesse Barnett große Reden schwingen. Als 15, 16-Jährigen nimmt einen das mit und gerade, wenn man dann schon politisch interessiert ist, führt das eine zum anderen.

Merten: Es ist auch interessant, wie wir Kartoffeln hier alle mit Punk und Hardcore anfangen, das aber auch bei Rap von PoC schon lange der Fall ist, was wir aber vielleicht nicht so auf dem Schirm haben, weil das nicht unsere Lebensrealität widerspiegelt, zum Beispiel N.W. A.. Davon abgesehen waren RISE AGAINST aber auch mein erster Kontaktpunkt mit Vegetarismus und Veganismus.

Um noch einmal über das Album zu sprechen: Könnt ihr eure persönlichen Lieblingssongs nennen und begründen, warum?

Merten: Meiner ist „Nautilus“, weil wir eine Klangwelt aufgebaut haben, wie wir es nie zuvor geschafft haben. Auch die Botschaft vom Songtext und wie der rüberkommt, finde ich cool. Als ich den zum ersten Mal hörte, war ich echt begeistert von dem, was wir da geschaffen haben.

Dan: Ich finde auch, dass der Text so extrem authentisch ist. Der stammt von Joel. Vielleicht kannst du später noch was dazu sagen?

Mein Lieblingssong ist „No Excuses“, weil … er am meisten nach BILLY TALENT klingt. (alle lachen) Ich finde musikalisch und was das Songwriting angeht, ist er, was ich schon immer machen wollte. Ich übernehme meistens das Songwriting und die anderen beiden helfen mir dabei.

Joel: Aber wir dürfen dir da auch nicht so viel reinreden.

Dan: Ist schon eher eine Songwriting-Diktatur hier, das muss man schon sagen. Der Gitarrist schreibt oft die Musik bei Gitarrenmusik. Ich habe auch selten erlebt, dass eine Band anders funktioniert.

Merten: Das Schöne ist auch, dass das im Austausch funktioniert.

Dan: Absolut. Jeder hat seinen Part und ihr habt die Lyrics, wo ihr euch austoben könnt. Da rede ich euch nicht rein. Die Cords in „No Excuses“ sind mega cool, der Breakdown ballert und auch die Cords im Refrain kicken mich so richtig, weil das total BILLY TALENT-Vibes hat.

Joel: Für mich ist das eine schwierige Antwort, weil der Lieblingssong immer die Frage ist, „was ist dein Lieblingskind?“ Zum einen finde ich die beiden genannten auch mega geil, gerade „Nautilus“, den möglicherweise einzigen Song, zu dem ich komplett den Text geschrieben habe, außer ein paar Details natürlich.

Zum anderen mag ich auch „No Excuses“, worin wir zu dem zurückgingen, wodurch wir anfingen, uns für Musik zu interessieren: schneller BILLY TALENT-Punk Rock mit STICK TO YOUR GUNS-Breakdown. Um das Ganze abzurunden, bringe ich nochmal „Loyal Freedom Dogs“ ins Spiel, der wegen der Message, die Merten zusammengebastelt hat, total nice ist und Riffs hat, die hart kicken. Der Breakdown macht mir live immer wieder Spaß, weil ich da einfach alles kaputthauen kann.

Man merkt, dass ihr mit dem, was ihr geschaffen habt, zufrieden seid. Eure Einflüsse hört man schon raus, aber ihr versucht, daraus etwas Eigenes zu machen.

Dan: ... nicht nur von einer Band zu klauen, sondern von zehn. (Lachen)

Joel: ... das, worauf man am meisten Bock hat, nochmal zusammen zu fassen.

Am 21.10. feiert ihr im Sputnik Café in Münster den Release des Albums und es stehen einige weitere Shows an. Welche Wünsche und Ziele habt ihr darüber hinaus für die Zukunft der Band?

Joel: Wir möchten innerhalb von Deutschland so viel weiterspielen, wie wir können und man uns das machen lässt und schauen, was über die Grenzen hinaus möglich ist. Wir haben auch schonmal in Belgien gespielt und würden gerne mal in Italien oder Kroatien spielen, beispielsweise.

Dan: Man muss auch bedenken, dass Deutschland gar nicht mal so klein ist und man da in einem Jahr auch 50 Shows spielen kann, ohne sich zu überspielen, weil es immer noch irgendein Jugendzentrum mit guter Ausstattung gibt, wie das JuHa West in Stuttgart. Das ist ein Jugendzentrum und da passen 2.000 Menschen rein.

Merten: Da spielen auch regelmäßig US- und kanadische Bands.

Dan: Das gibt es viel in Deutschland und wir wollen auch erstmal so weiter machen, kleine Brötchen backen, irgendwann im Ausland spielen, aber erstmal in Deutschland bleiben und unsere Ziele klein halten.

Merten: Viel spielen, neue Mukke schreiben …

Joel: Wir müssen auch mal in Ostdeutschland spielen, das haben wir immer noch nicht gemacht. Dresden, Leipzig und alles drumherum wollen wir auch mal erobern. Dort, wo wir schon waren, wollen wir nochmal spielen, auch mit der neuen Musik. Egal, wo wir waren, bisher haben wir immer coole neue Leute kennengelernt und gutes Feedback bekommen und wenn wir endlich zurückkommen, hoffen wir, dass die Leute mit ein, zwei weiteren Leuten mehr da sind.

Merten: Was Ziele angeht, wäre mein Ziel, nächstes Jahr auch mal einen geilen Festival-Sommer zu spielen, da konnten wir diesen Sommer bereits etwas Luft schnuppern und nächstes Jahr würde ich das gerne richtig auskosten. Festivals, let’s fucking do it!

Dan: Ich würde gerne irgendwann auch mal bei Rock Am Ring spielen.

Merten: Man merkt, Dan denkt von uns am weitesten. Ich denke immer von der Tapete bis zur Wand und manchmal bis zum Nachbarn und Dan denkt schon in die nächste Stadt.

Ihr ergänzt euch in der Band.

Joel: Wir haben auch schonmal die emotionalen Aufgaben in der Band besprochen: Daniel läuft gerne mal gegen die Wand oder versucht, darauf zu klettern, Merten sucht die Leiter, um da raufzuklettern und ich sage, „Hey, einmal hinten am Schlawittchen packen“.

Screenshot 2022 10 21 at 12 40 38 Bad Assumption badassumption Instagram photos and videosKommende Shows von BAD ASSUMPTION / Photo credit: Gideon Rothmann

Gibt es etwas, das ihr euren Fans und Supportern sagen oder eine Initiative, auf die ihr aufmerksam machen möchtet?

Alle: Erstmal danke.

Joel: Danke an alle Personen, die uns da draußen unterstützen. Allein schon, dass Leute einem die Zeit schenken, um diese Songs zu hören, bei dieser Riesenauswahl an Musik, und dann noch zu Shows kommen.

Merten: Der Musiker in mir würde sagen, „Danke“, und der Aktivist, „Arsch hoch, es gibt immer was zu machen“.

An Initiativen gibt es Kein Bock auf Nazis oder Zartbitter, mit denen arbeiten wir auf Tour zusammen. Ich persönlich würde auch immer Ende Gelände empfehlen oder Sea-Watch und Sea Punks e.V., die Menschenleben im Mittelmeer retten.

Dan: Der Standardkram ist aber auch immer nochmal zu erwähnen: Fridays For Future und so.

Merten: Viva con Agua machen auch immer noch gute Sachen.

Joel: Und natürlich die Hardcore Help Foundation.

Dan (aus Spaß): Besonderer Dank geht natürlich an die Initiative Musik heraus und Danke Merkel. (Die Initiative Musik unterstützte das Projekt).

Merten: Es gibt eigentlich immer was zu tun und man kann unabhängig vom Interessenfeld etwas machen oder zumindest Informationen teilen.

Joel: Ich versuche auch, unsere politischen Nachrichten einfach auf die Bühne zu bringen. Mittlerweile haben wir eine gewisse Plattform, die wir dazu nutzen können, unsere Anliegen an die Menschen zu bringen. Als kleine Band, die lokale Shows spielt und sich so richtig stark positioniert, kann es auch passieren, dass man die Punkte einfach nur nutzt, um sich zu inszenieren und das wollten wir nicht. Aber seit wir etwas gewachsen sind und uns ab und zu auch mal mehr Leute ihr Ohr schenken, können wir diese Bühne oder auch unseren Podcast nutzen, um auf wichtige Dinge hinzuweisen.

 

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Marcel

Stile: Post-Hardcore, Metalcore, Mathcore, Hardcore, ein wenig Grindcore und Nu Metal

Bands: Enter Shikari, Letlive, Fever 333, Glassjaw, Vein, SeeYouSpaceCowboy, Sharptooth