Thomas, ich habe TAILGUNNER erstmals im Oktober 2023 in Filderstadt bei Stuttgart live gesehen. In den vergangenen zwölf Monaten ist viel rund um die Band passiert ...
Ja, jede Menge! Wir haben mehrere Festivals gespielt, wie das Keep It True Rising in Würzburg und das Stonedead-Festival in England, zusammen mit großen Namen wie SAXON, DORO und METAL CHURCH. Dazu waren wir im Vorprogramm von KK´S PRIEST, ARMORED SAINT, RIOT V sowie in Osteuropa mit U.D.O. unterwegs, wo wir einige tolle, richtig große Shows spielen durften. Einen neuen Drummer haben wir mit Jani auch bekommen und zudem parallel noch unsere eigene, fast komplett ausverkaufte UK-Tour am Laufen, die sich im November dem Ende zuneigt. Ein gutes Jahr!
Konntet Ihr euch auf Tour bei den erfahreneren Kollegen was abschauen?
Definitiv! Vor allem Peter Baltes von U.D.O. hat uns einige wertvolle Tipps gegeben, und man lernt immer was, wenn man sich ihre Shows ansieht. Mit K.K. Downing sind wir inzwischen gut befreundet, er ist so ein netter, liebenswerter Kerl, war immer vor Ort mit dabei und hatte tolle Ideen, was wir verbessern könnten. Da konnten wir wirklich jede Menge mitnehmen.
Eure Shows sind wahnsinnig energetisch und kraftraubend. Ihr seid die ganze Zeit am Rumrennen und Headbangen – habt Ihr keine Sorge, euch mal zu verletzen oder zumindest einen steifen Hals zuzuziehen?
(lacht) Wir absolvieren Backstage vor jedem Auftritt ein intensives Stretching. Als wir unser erstes Video zu "Revolution Scream" gedreht haben, war das alles neu für uns. Wir haben uns null aufgewärmt, und am nächsten Tag lag ich jammernd in der Badewanne und war sicher, ich muss sterben! (lacht) We learned our lesson very quick!
Wie sieht's mit dem nächsten Album aus? Wie weit seid Ihr?
Die Scheibe erscheint nächstes Jahr – wann genau, lässt sich noch nicht sagen. Auch zum Artwork und zum Titel kann ich dir noch nichts erzählen, bislang gibt es verschiedene Ideen, mit denen wir arbeiten. Aber die Songs sind weitgehend fertig geschrieben und bereit, aufgenommen zu werden. Wir sind sehr, sehr zufrieden damit und können es kaum abwarten, sie rauszubringen und live vor Publikum zu präsentieren. Ich denke, das Ganze wird ein großer Schritt für uns nach vorne und die Leute werden ihre Freude daran haben.
Was können wir musikalisch erwarten?
Nun, es ist Heavy Metal – logisch! Es ist natürlich ein SPINAL TAP-Klischee, aber alles wird auf „Elf“ hochgejagt. Die schnellen Songs werden schneller, die eingängigen eingängiger, die Heavy-Parts sind heavier! Unsere ersten Stücke entstanden, als ich noch mittendrin war, die Band zusammenzustellen. Das neue Album wird mehr ein Gemeinschaftswerk. Wir waren jetzt viel zusammen on the road, haben viel gelernt, und diese Erfahrung wird man den Songs anhören.
Die Musikpresse in eurer Heimat hat bereits "Guns For Hire" mächtig abgefeiert und setzt riesige Hoffnungen in euch. Einige der britischen Flaggschiffe des Heavy Metal – wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST und SAXON – werden wahrscheinlich in spätestens fünf bis zehn Jahren nicht mehr auf der Bühne stehen. Fühlt Ihr euch bereit, diese Lücke auszufüllen?
Ja, genau dafür sind wir hier. Es war nie eine strategische Entscheidung, diese Art von Metal zu spielen. Wir spielen einfach die Musik, mit der wir aufgewachsen sind und die wir lieben – für uns muss unsere Musik einfach so klingen. Und wenn diese Bands, die uns so sehr beeinflusst und inspiriert haben, eines Tages nicht mehr da sind, werden wir bereit sein, die Flagge weiterzutragen!
Thomas ist auf Instagram zu finden unter @bonesonbass und @tailgunnerhq