Link: www.arcanum.at
Nachdem BurnYourEars quasi live die Bandentwicklung ab der ersten Demo begleitet hat, wird es nun mal Zeit, den Österreichern von ARCANUM genauer auf den Zahn zu fühlen. Und das geht so:
Seit eurer Bandgründung im Jahr 2004 hat sich ja einiges im Hause ARCANUM getan. Erst habt ihr die Demo „Chaos Arise“ im Jahr 2006 in Eigenregie herausgebracht. Dann konntet ihr einen Plattendeal beim Label Noisehead Records an Land ziehen und eure aktuelle Scheibe „What If You Die Tomorrow“ der Öffentlichkeit präsentieren. Beschreibt doch kurz eure Entwicklung. Es gab ja nach der Demo auch personelle Veränderungen.
Wir haben seit Anbeginn viel Kraft, Schweiß und Blut in die Band gesteckt, was im Endeffekt auch primär ausschlaggebend dafür war, dass es personelle Veränderungen gab. Durch einen Bandcontest namens „Black Lagoon Battle“, bei dem wir unsere ersten Auftritte bestritten, konnten wir auf uns aufmerksam machen, indem wir uns bis zum Finale durchkämpften und so einen Preis für eine Studioaufnahme einsackten, wodurch auch das Label Noisehead Records auf uns aufmerksam wurde.
Doch vorerst – kurze Zeit nach dem Contest - zogen wir uns in ein Homestudio zurück, um innerhalb von einer Woche unsere Demo „Chaos Arise“ einzuklampfen. Schlagzeuger Peter und Gitarrist Gabriel (Hauptsongwriter von „What If You Die Tomorrow“) sind jene zwei, die von Anfang an dabei sind. Auf der besagten CD ist jedoch auch noch Peda, der bis vor kurzem noch unser Sänger war, vertreten. Die jetzige Konstellation, welche seit Oktober 2006 aktuell ist, wird durch Bassisten Rudi und mich (Jules) an der zweiten Gitarre ergänzt.
Welchen Hintergrund hat euer Bandname?
ARCANUM bedeutet „Geheimnis“ auf Latein. Für uns ist es ein Name, in den wir hineingewachsen sind, wobei wir versuchen, ihm mit unserer Musik eine neue Bedeutung zu verleihen. Er hat uns auf Anhieb gefallen, da er einprägsam und bei Konzerten nicht umständlich zu schreien ist.
Neben den Personen hat sich ja auch euer „Sound“ geändert. War „Chaos Arise“ noch eher im traditionelleren Melodic Death Metal angesiedelt, gab es auf dem neuen Album auch andere Einflüsse zu hören. Wie würdet ihr heute eure Musik beschreiben?
Die „Soundveränderung“ ist eigentlich ganz einfach kurz und prägnant zu erklären: Dadurch, dass wir die Möglichkeit hatten, in einem professionellen Studio aufnehmen zu können, war das Endresultat einfach um Welten besser. Anhand einer Demo, auf der vier Lieder vorhanden sind, kann man auch nicht gleich JEDE Band einkategorisieren.
Einflüsse hat man ständig, das kann man nicht leugnen, diese sind jedoch nicht nur durch Musik, die man hört, gegeben, sondern auch durch äußere Einflüsse in jeglicher Art.
Jeder, der das leugnet, darf sich ruhig „true“ oder monoton nennen. De facto haben wir jedoch von der Demo bis zum Longplayer an trashigen und hardcorigen Einsprengsel dazugewonnen. Um unsere Musik also selbst beschreiben zu können, fällt es uns schwer, nicht so zu klingen, als würden wir behauten, das Rad neu erfunden zu haben.
Den größten Anteil der Musik dürften jedoch noch immer Death Metal und Hardcore ausmachen.
Hatte euer Plattenlabel Einfluss auf euren Sound? Ich hab das Gefühl, dass bei Noisehead Records eine Vorliebe für Hardcore-inspirierten Gesang vorherrscht…
Unser Plattenlabel hat definitiv eine Vorliebe für Hardcore-Gesang, das dürfte auch schwer zu leugnen sein. Jedoch hatte das ganze in keinster Weise Einfluss auf unseren Sänger, der das ganze auch nicht so gegeben sieht.
Stichwort Gesang. Ich habe gesehen, dass der Posten am Mikro neu zu vergeben ist. Wie kam es dazu?
Es war eine Entscheidung, die uns alle sehr bestürzt hat, die jedoch längere Zeit von unserem Sänger durchdacht wurde. Er muss seit neuestem neben der Uni einem Job nachgehen und hat auch noch einen Autor von seinen Qualitäten als Übersetzter überzeugen können. Dadurch hat er wohl oder übel neue Prioritäten in seinem Leben setzen müssen, uns aber dennoch die faire Chance gegeben, bei uns zu bleiben, bis wir einen würdigen Ersatz gefunden haben.
Wie ist eure aktuelle Scheibe „What If You Die Tomorrow“ bei den Fans und bei der Presse angekommen? Wie hat sich der Plattendeal ausgewirkt?
Im Grunde genommen sehr gut. Wir haben durch das Album viele Fans dazu gewonnen und sehr viele Leute sind zu uns gekommen, um uns ihr Lob auszusprechen. Man merkt es natürlich auch bei Konzerten, weil wir oft statt Köpfen nur Haare sehen!
Aus vielen Reviews geht hervor, dass großes Potential in uns steckt, das teilweise noch ein bisschen ausgefeilt werden muss. Dies ehrt uns natürlich sehr, vor allem, weil es ja erst unser Debüt-Album ist. Durch das Label wurde uns diesbezüglich viel erleichtert, da man als Labelband ernster genommen wird und man auch nicht die ganze Arbeit mit dem Verschicken der Promos hat! Ich bin mir sicher, dass wir ohne NHR nicht so schnell bekannter geworden wären. Ein Bandlabel ist da schon sehr hilfreich, und man bekommt einen tiefen Einblick ins Musikgeschäft und wie die Dinge tatsächlich ablaufen.
Spielt ihr eigentlich auch öfter mit den anderen Labelbands, z.B. PERISHING MANKIND?
Wir hatten schon öfters das Vergnügen mit ihnen zu spielen, genauso wie mit anderen Labelbands. Auch auf den zwei bisher veranstalteten Labelnights waren wir vertreten, und in Zukunft steht unsererseits dem Ganzen auch nichts im Wege, weiterhin mit ihnen eine große Anzahl von Bühnen dem Erdboden gleich zu machen.
Für 2008 habt ihr ja Gigs für Deutschland angekündigt. Meines Wissens habt ihr bei „uns“ noch nicht gespielt. Stehen den schon erste Termine?
Bis jetzt waren wir noch nicht in eurem Land vertreten, das stimmt. Wir haben zwei bis drei Wochenenden geplant, in denen wir in Deutschland jeweils zwei Gigs spielen werden, also immer Freitags und Samstags. Die genauen Daten werden noch bestätigt!
Eine andere österreichische Band - PUNGENT STENCH - ist ja jüngst verblichen… Bisher verbinde ich mit Deathmetal aus Österreich so einen besonderen Touch. Wie aktiv ist die Szene, und gibt es eurer Meinung nach dieses besondere Etwas?
Die österreichische Metalszene ist nicht so scheiße, wie viele behaupten! Natürlich laufen bei uns die Dinge noch nicht so wie z.B. in Skandinavien oder im Osten, vor allem was die Undergroundszene angeht. Aber auf diversen „großen“ Konzerten sieht man immer wieder, wie die Menge abgeht und das zeigt, dass unsere Szene eine große Kraft in sich birgt! Es liegt letztendlich an uns Musikern und euch Fans, viele Konzerte zu spielen und zu besuchen, um so eine große Szene aufzubauen, wie manch andere Länder!
Das Jahr 2007 neigt sich bereits dem Ende zu. Arbeitet Ihr schon an neuem Material? Was ist zu erwarten?
Wir sind zur Zeit motivierter denn je, und neues Liedgut existiert bereits.
Zu erwarten ist, dass wir definitiv die zweite Gitarre mehr ausnützen, da nun von beiden Gitarristen gleichermaßen Songmaterial kommt und man deutlicher von Eigenheit des Sounds sprechen kann. Genauso werden – im Gegensatz zur „What If You Die Tomorrow?“-CD, auch alle Basslines vom Bassisten komponiert… Und natürlich wird sich demnächst herausstellen, welcher Sänger die Aufgabe hat, die alten Fußstapfen unseres Sängers womöglich mehr als gerecht ausfüllen zu dürfen.
Mit einer neuen Veröffentlichung unsererseits darf man im Herbst 2008 rechnen. Also, haltet euch auf dem Laufenden, man wird sicher noch mehr von uns hören…
Aber hoffentlich! Vielen Dank für das Interview.
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