Ensiferum - Interview mit Bassist Jukka-Pekka zum Album "Iron"

Hi Jukka-Pekka, stell doch mal kurz dich und deine Band vor. Wann habt ihr angefangen?

Hi, ich bin Jukka-Pekka, der Bassist von Ensiferum. Ensiferum haben 1995-96 angefangen, ich bin allerdings erst 1998 eingestiegen. Davor hatten die Jungs gerade ein Demo fertig. Nachdem ich nun dabei war, spielten wir noch ein zweites und drittes Demo ein, die schließlich zu unserem Plattenvertrag führten. Wir haben vor kurzem unser zweites full-lenght Album "Iron" rausgebracht und versuchen momentan soviel wie irgend möglich live zu spielen. Das zu unserer History in Häppchenform. 

Zwischen dem ersten Album ("Ensiferum" 2001) und "Iron" steckt eine lange Pause. Was war in dieser Zeit los?

Markus (Toivonen, g.) verspührte großen Druck, dieses Album aufzunehmen, da unser Debut extrem gute Kritiken erhielt. Wir mussten den Studiotermin mehrmals aufschieben, weil wir noch nicht das nötige Songmaterial für die Aufnahmen bereit hatten. Als wir uns dann letztendlich im Studio einnissteten, brauchten wir auch noch mal sehr lang, um das Album fertigzukriegen. Danach lag es an unserer Plattenfirma, die den Veröffentlichungstermin aus irgendwelchen Gründen wiederum verzögerte. Das ganze hat viel Zeit gekostet. Nicht zu vergessen, dass wir natürlich auch erst mal nach unserem Debut viel getourt sind. 

Wie würdest du Ensiferums Sound meiner Großmutter beschreiben?

Man erhält Ensiferums Sound, indem man ein bißchen Folk-Musik nimmt, diese mit traditionellem Heavy Metal mischt und dazu noch etwas Death Metal gibt. Oder einfacher ist es, nach den Beatles zu fragen - nun ja, unsere Musik ist ein bisschen rougher als die. 

Welche Bands zählen zu deinen Einflüssen?

Ich persönlich betrachte keine Band als großen Einfluss für mich. Ich ziehe es eher vor zu behaupten, dass ich viele unterschiedliche Arten von Musik höre und von allem ein wenig beeinflusst werde, das kann aber auch Literatur oder sogar einfach nur die Natur sein. 

Fühlt ihr euch eigentlich als Teil einer Szene oder sind Ensiferum eher "Außenseiter" im finnischen Metal?
Das kann ich dir nicht genau sagen. Ich wüsste nicht mal, welche Bands zu der Szene gehören sollten. Zumindest haben wir unseren eigenen Sound, und wenn uns das zu "Außenseitern" macht, dann soll es eben so sein. 

Wie war es, mit Flemming Rasmussen zu arbeiten? Ist er immer noch der "Master of Puppets"?

Er ist ein wirklich sehr netter Kerl und hat ein guten Job gemacht. Und ja, er ist immer noch der "Master of Puppets", wenn man bedenkt, wie er es geschafft hat, uns immer bei Laune zu halten. 

Wie ist es zu dieser Zusammenarbeit gekommen?

Ein Typ von Spinefarm hat uns angerufen und gefragt, ob wir Lust hätten, nach Dänemark zu fliegen, um das Album mit dem Mann aufzunehmen, der für "Master Of Puppets" verantwortlich war. Nun, er musste natürlich nicht zwei Mal fragen. 

Euere neue Platte klingt wieder sehr heroisch und episch. Zu welchem Film könntest du dir "Iron" als Soundtrack vorstellen?

Wenn unsere Musik in einem Film vorkommen würde, wäre es auf jeden Fall kein Hollywood-Film. "Iron" würde meiner Meinung nach gut zu einem Western Movie von Lars von Trier (u.a. "Element of Crime", "Dancer In The Dark", "Dogville") passen. 

Trotz der Heaviness vermitteln eure Songs ein sehr positives Feeling. Weißt du, wovon die Texte handeln?

Ich weiß leider nicht viel über die Lyrics, da ich ihnen noch nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet habe. Jari (Mäenpää, voc./g., anm. d. Verf.) hat schon immer die Texte geschrieben. Es sind einfach Storys, die sich Jari ausdenkt. 

Wenn ihr euch entscheiden müsstet, welche Entwicklung würdet ihr lieber durchmachen - die von In Flames oder lieber von Amorphis?

Ich würde in keine der beiden Richtungen gehen wollen, aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann lieber so wie Amorphis. 

Habt ihr schon Tourpläne für Deutschland? Spielt ihr hier auf Festivals?

Wir werden für das Party San Festival und dem Summer Breeze nach Deutschland kommen. 

Was wird es in Zukunft sonst noch von Ensiferum zu hören geben?

Wir werden noch möglichst viel live auftreten, danach mit dem Songwriting für das nächste Album beginnen und hoffentlich noch einen festen Sänger/Gitarristen finden. 

Gibt es noch etwas, das du sagen möchtest?

Kauft das Album und folk on!